Politik

Sergej Lawrow: Um das Volk zu manipulieren - Russischer Minister als Lügner entlarvt

Russland alleine gegen den Westen? Außenminister Sergej Lawrow reagiert auf Ultimatum von Donald Trump im Ukraine-Krieg. Bild: dpa/Russian Foreign Ministry Press Service

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  • Experten analysieren dreiste Kriegs-Lüge - Russland ohne Unterstützung im Ukraine-Krieg?
  • Darum lügt Außenminister Sergej Lawrow
  • Neues Trump-Ultimatum setzt Russland weiter unter Druck
  • Mehrheit der Russen befürwortet Ukraine-Krieg

Russlands Außenminister Sergej Lawrow behauptete am Montag vor Jugendlichen, sein Land stehe im Ukraine-Krieg erstmals in der Geschichte ohne Verbündete da und kämpfe allein gegen den kompletten Westen. Diese Darstellung widerspricht jedoch den Tatsachen grundlegend. Ein Medien-Bericht legt etwas ganz anderes nahe. Das steckt hinter der dreisten Lüge des russischen Ministers!

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Das renommierte amerikanische Forschungsinstitut ISW bezeichnet Lawrows Aussage als bewusste Falschdarstellung. Die Analysten betonen, dass Moskau erhebliche militärische Hilfe von mehreren Staaten bezieht, berichtet unter anderem der "Focus". Pjöngjang versorgt die russischen Streitkräfte mit ballistischen Geschossen und Artilleriemunition. Teheran stellt unbemannte Luftfahrzeuge für Angriffe auf ukrainische Ziele bereit. Peking liefert wichtige elektronische Bauteile, die für die Umgehung westlicher Strafmaßnahmen unerlässlich sind. Braucht es noch mehr Beweise?

Die Experten sehen in Lawrows Rhetorik einen kalkulierten Schachzug des Kremls, um eine gegen den Westen gerichtete Ideologie in der russischen Gesellschaft zu verankern.

Trump setzt Putin Ultimatum bis 9. August

Der amerikanische Präsident Donald Trump verkündete indes am Montag eine drastische Verkürzung seiner Frist für Moskau. Die neue Deadline für einen Kurswechsel Russlands liege bei maximal zwölf Tagen. "Ich bin sehr enttäuscht von Putin", erklärte Trump und setzte den 9. August als spätesten Termin fest.

Die zeitliche Nähe zwischen Trumps Ultimatum und Lawrows Auftritt vor russischen Jugendlichen ist laut Experten-Analyse bemerkenswert. Nur wenige Stunden nach der amerikanischen Ankündigung präsentierte der russische Chefdiplomat seine verzerrte Darstellung der internationalen Lage.

Waffen aus Pjöngjang, Drohnen aus Teheran, Chips aus Peking

Die militärische Hilfe für Moskau hat konkrete Formen angenommen. Nordkorea versorgt die russischen Streitkräfte mit ballistischen Geschossen und Artilleriemunition. Nach Angaben amerikanischer Stellen soll Pjöngjang sogar Soldaten entsandt haben. Die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zwischen beiden Ländern vertiefen sich zusehends.

Aus dem Iran stammen die Shahed-Drohnen, die seit Kriegsbeginn bei Luftschlägen auf ukrainische Städte zum Einsatz kommen. Die Unterstützung aus Teheran ermöglichte es Moskau, eigene Versionen dieser unbemannten Fluggeräte herzustellen. Diese werden mittlerweile standardmäßig an der Front verwendet.

China beliefert Russland mit unverzichtbarer Mikroelektronik und Komponenten mit doppeltem Verwendungszweck. Diese Lieferungen sind für die Umgehung westlicher Sanktionen von zentraler Bedeutung.

Warum lügt Außenminister Sergej Lawrow so dreist, wenn es um Hilfen im Ukraine-Krieg geht?

Das ISW erkennt in Lawrows Rede den gezielten Versuch, eine "informelle Staatsideologie" zu etablieren. Diese stellt Russland als Opfer westlicher Einkreisung dar. Besonders die junge Generation soll für die Kriegsunterstützung gewonnen werden.

Die Analysten warnen vor einer sich formierenden "antiwestlichen Allianz", die über den Ukraine-Konflikt hinaus sicherheitspolitische Herausforderungen für den gesamten Westen darstellt. Der Kreml investiere erhebliche Ressourcen in die Mobilisierung der öffentlichen Meinung.

Ukraine-Krieg aktuell - Mehrheit der Russen befürworten Krieg

Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der russischen Bevölkerung eine Fortsetzung des Krieges befürwortet, bis die proklamierten Ziele erreicht sind. Diese vom Kreml geschürte Haltung erschwert es Putin erheblich, Kompromisse einzugehen, die hinter den verkündeten Kriegszielen zurückbleiben.

Putins Zugeständnisse nur bei militärischem Druck möglich

Lawrow rechtfertigte den Angriffskrieg mit dem Schutz russischsprachiger Bürger - ein Argument, das Moskauer Offizielle regelmäßig vorbringen. Russland habe "keine Alternative" gehabt, behauptete der Außenminister. Er beharrte auf Moskaus Forderungen: Ausschluss der Ukraine aus der NATO, genereller Stopp der NATO-Erweiterung und Anerkennung der annektierten Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja, Cherson und der Krim.

Das ISW interpretiert diese Aussagen als Signal für das Festhalten des Kremls an seinen Kriegszielen. Die Analysten sehen Kompromisse Putins nur unter einer Bedingung als realistisch an: wenn Russland militärisch stark unter Druck gerät. Ein Friedensschluss ohne vollständige Zielerreichung würde die Sinnhaftigkeit des gesamten Krieges in Frage stellen.

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