Donald Trump: "Nichts als Hohn" - Nordkorea verspottet seine Abrüstungspläne
Donald Trump und Kim Jong Un sollen laut seiner Schwester ein gutes Verhältnis haben. Diplomatische Hürden werden dennoch nur schwer zu überwinden sein. Bild: dpa/YNA
Erstellt von Ines Fedder
29.07.2025 09.57
- Kim Yo Jong schließt nukleare Abrüstung Nordkoreas kategorisch aus
- Deutliche Ansage: USA sollen Nordkorea als Atommacht akzeptieren
- Freundschaft zwischen Trump und Kim reicht laut Pjöngjang nicht aus
- Südkorea: Trumps Nobelpreis-Hoffnungen könnten neuen Dialog anstoßen
Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un hat die amerikanischen Bemühungen um eine atomare Abrüstung ihres Landes in einer Presseerklärung kategorisch zurückgewiesen. Sie forderte Washington auf, die Realität anzuerkennen und Nordkorea als Atommacht zu akzeptieren. Geht der Nordkorea-Plan von Donald Trump nun doch nach hinten los?
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In einer über staatliche Medien verbreiteten Erklärung machte die hochrangige Funktionärin der Arbeiterpartei deutlich, dass ihr Land niemals auf seine Nuklearwaffen verzichten werde. Jeder Versuch, Nordkoreas Status als Atomwaffenstaat zu leugnen, werde entschieden zurückgewiesen. "Wenn die USA die veränderte Realität nicht akzeptieren und an der gescheiterten Vergangenheit festhalten, wird das Treffen zwischen der DVRK und den USA ein 'Wunschtraum' der amerikanischen Seite bleiben", erklärte Kim Yo Jong.
Donald Trump und Kim Jong Un: Freundschaft allein bringt keine Abrüstung
Die persönlichen Beziehungen zwischen ihrem Bruder Kim Jong Un und dem US-Präsidenten Donald Trump seien zwar "nicht schlecht", räumte Kim Yo Jong ein. Doch wer glaube, diese Verbindung könne zu einer nuklearen Abrüstung führen, mache sich lächerlich. "Wenn ihre persönlichen Bindungen die Denuklearisierung Nordkoreas erleichtern sollen, wäre das für Nordkorea nichts als ein Hohn", warnte sie.
Die mächtige Politikerin reagierte damit auf Berichte über Trumps Bereitschaft zum Dialog. Ein anonymer Vertreter des Weißen Hauses hatte zuletzt erklärt, Trump sei weiterhin offen für Gespräche mit Kim Jong Un über eine vollständige Denuklearisierung, berichtet unter anderem der britische "Daily Star".
Nordkorea ein schwieriges Feld für US-Präsident Donald Trump
Die hochrangigen Treffen zwischen Trump und Kim Jong Un in den Jahren 2018 und 2019 endeten im diplomatischen Fiasko. Der Durchbruch scheiterte, als Trump Kims Forderung nach umfassenden Sanktionserleichterungen im Austausch für die Stilllegung seiner wichtigsten Nuklearanlage ablehnte. Dieser begrenzte Schritt zur Abrüstung reichte den Amerikanern nicht aus.
Kim Jong Un baut Atomwaffenarsenal aus - und droht den USA
Seitdem hat Nordkorea sein Atomwaffenarsenal massiv ausgebaut und modernisiert. Kim Yo Jong betonte, dass sich die nukleare Schlagkraft ihres Landes seit dem Scheitern der Gespräche erheblich verstärkt habe. Durch zahlreiche Waffentests demonstrierte Pjöngjang seine gewachsenen militärischen Fähigkeiten. Die Schwester des Diktators machte unmissverständlich klar, dass jede neue Verhandlungsrunde diese veränderten Machtverhältnisse berücksichtigen müsse.
Pjöngjang stellt harte Bedingungen für neue Gespräche
Für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen müssten die USA erhebliche Zugeständnisse machen, analysierten südkoreanische Experten die nordkoreanische Position. Nam Sung-wook, ehemaliger Direktor des mit dem Geheimdienst verbundenen Instituts für Nationale Sicherheitsstrategie, interpretierte die Botschaft eindeutig: "Nordkorea will sagen, dass es nicht an Gesprächen über Denuklearisierung interessiert ist und die USA zuerst bestimmen müssen, welche Vorteile sie dem Norden bieten können."
Als konkrete Forderungen nannte Nam umfangreiche Sanktionserleichterungen, die Einstellung der gemeinsamen Militärmanöver zwischen den USA und Südkorea sowie weitere wirtschaftliche Vergünstigungen. Nordkorea würde allenfalls über eine schrittweise Reduzierung seiner Nuklearkapazitäten verhandeln, niemals aber über eine vollständige Abrüstung. Die Anerkennung als Atommacht bleibe dabei nicht verhandelbar.
Nobelpreis-Ambitionen von Donald Trump könnten Verhandlungen beflügeln
Südkoreanische Analysten sehen in Trumps persönlichen Ambitionen einen möglichen Türöffner für neue Gespräche. Nam Sung-wook vermutet, dass der US-Präsident einen Friedensnobelpreis anstrebe und deshalb bereit sein könnte, Kim Jong Un schrittweise Zugeständnisse anzubieten. Die Unberechenbarkeit Trumps erschwere jedoch jede Prognose über mögliche amerikanische Konzessionen, warnte Kim Yeol Soo vom Korea-Institut für Militärangelegenheiten.
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