Wladimir Putin: Kalte Strategie der Zerstörung? Neue Fakten lassen Schlimmes ahnen
Wladimir Putin: Kinder entführt, Zivilisten gebrochen - Experte spricht von systematischer Gewalt. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Ramil Sitdikov
Erstellt von Mia Lada-Klein
29.07.2025 09.53
- Russlands Krieg zielt laut Bericht auf die ukrainische Identität ab
- Systematische Gewalt, Lügen und psychologische Kriegsführung
- Menschenrechtler warnen vor weltweiter Gleichgültigkeit
Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist nicht nur eine militärische Invasion, sondern ein gezielter Schlag gegen die ukrainische Identität. Das sagt ein neuer Bericht der Organisation Yahad-In Unum, die hunderte Aussagen von Überlebenden russischer Gräueltaten gesammelt hat. Die Vorwürfe sind erschütternd und werfen eine wichtige Frage auf: Geht es dem Kreml nicht nur um Land, sondern um kulturelle Auslöschung?
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Wird Folter zur Waffe gegen den ukrainischen Geist?
Der katholische Geistliche und Menschenrechtsexperte Pater Patrick Desbois spricht laut "Express" von systematischer psychologischer Kriegsführung. In Gesprächen mit über 500 Überlebenden und Zeugen aus der Ukraine kristallisiert sich seiner Aussagen nach ein klares Muster heraus: Inhaftierte Zivilisten sollen durch Misshandlung und Erniedrigung gezwungen werden, ihre Identität aufzugeben und sich Russland unterzuordnen. "Es geht nicht nur darum, Menschen zu brechen, es geht darum, ihre Herkunft und Zugehörigkeit auszulöschen", so Pater Patrick Desbois.
Warum schweigt die Welt über diese Gräueltaten?
Während die militärischen Entwicklungen an der Front regelmäßig in internationalen Medien auftauchen, geraten die Geschichten der Zivilbevölkerung immer mehr in den Hintergrund. Pater Patrick Desbois warnt davor: Diese Gleichgültigkeit sei gefährlich. "Wenn das Leid zur Randnotiz wird, normalisieren wir Unrecht", sagt er. Die Täter bleiben unbehelligt, wenn die Welt sich abwendet. Die Ukraine wird nicht nur territorial angegriffen, sondern auch in ihrer kulturellen Existenz, so der Pater.
Was bezweckt Wladimir Putin mit dem Raub ukrainischer Kinder?
Besonders alarmierend sei laut dem Pater: Der gezielte Raub ukrainischer Kinder. Laut Desbois ist diese Praxis ein Kernstück der russischen Strategie. Kinder werden aus ihren Familien gerissen, nach Russland verschleppt und dort umerzogen. Wladimir Putin stütze seinen Krieg auf die Lüge, Ukrainer seien eigentlich Russen, so der Menschenrechtsaktivist. Durch Umerziehung junger Generationen soll diese Behauptung langfristig zur Realität werden. Seiner Ansicht nach ist das ein perfider Akt kulturellen Völkermords.
Wie funktioniert die systematische Vertuschung?
Der Kreml reagiert auf Vorwürfe regelmäßig mit Leugnung und Gegenbeschuldigungen. Russische Medien und Behörden sprechen ukrainischen Opfern oft jede Glaubwürdigkeit ab. Die Verantwortlichen setzen auf gezielte Desinformation, eine Methode, die laut Desbois tief in sowjetischer Propaganda verwurzelt ist. "Sie wissen, dass sie lügen. Und sie wissen, dass wir das wissen, doch sie machen einfach weiter", so der Geistliche.
Ermüdet die Demokratie schneller als die Diktatur?
Pater Desbois warnt abschließend vor der "Ermüdung" demokratischer Gesellschaften. Während autoritäre Regime wie Russland langfristig planen und agieren, sinkt in Demokratien mit jeder Schlagzeile die Aufmerksamkeit. "Putin spielt auf Zeit", sagt er. "Er weiß, dass Demokratien irgendwann müde werden und genau dann schlägt er zu."
Die Mission von Yahad-In Unum ist klar: den Opfern eine Stimme geben, die Wahrheit sichern und internationale Aufmerksamkeit schaffen. Denn nur durch Gerechtigkeit kann verhindert werden, dass die systematische Zerstörung einer nationalen Identität Erfolg hat.
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mlk/sfx/news.de