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Wladimir Putin: Nach Blitzangriff auf Moskau - Staatsfernsehen enthüllt "Drohnen-Todesfabrik"

Während Moskau von ukrainischen Drohnen angegriffen wird, zeigt das russische Staatsfernsehen eine gigantische Fabrik, in der Killerdrohnen produziert werden. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel

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  • Riesenfabrik für Kamikaze-Drohnen: Russland zeigt Mega-Anlage mit Massenproduktion der Geran-2
  • Schüler in der Rüstungsindustrie: Teenager aus der 9. Klasse bauen in der Alabuga-Zone Kampfdrohnen für Putins Krieg
  • Ukraine legt Moskau lahm: Drohnenschwärme zwingen russische Hauptstadt in die Knie – Flughäfen geschlossen, Chaos im Terminal

Während Moskaus Himmel von ukrainischen Drohnen durchpflügt wird und der Luftverkehr der russischen Hauptstadt zum Erliegen kommt, inszeniert der Kreml eine Machtdemonstration der ganz besonderen Art: In einer gigantischen Rüstungsfabrik schrauben Teenager an Kamikaze-Drohnen – und Russlands Staatsfernsehen feiert die tödliche Massenproduktion wie ein Industriewunder.

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Mitten im Chaos der vierten ukrainischen Drohnenoffensive auf Moskau in Folge, bei der gleich vier Flughäfen den Betrieb einstellen mussten, schaltete das russische Staatsfernsehen in die Sonderwirtschaftszone Alabuga – und zeigte mit stolzer Brust: die angeblich größte Drohnenfabrik der Welt. Dort werden Kamikaze-Drohnen vom Typ Geran-2, die russische Version der iranischen Shahed-136, in Serie produziert. Zvezda TV – der Sender des Verteidigungsministeriums – präsentierte hell erleuchtete Hallen, Hunderte Maschinen und Jugendliche bei der Arbeit an den unbemannten Fluggeräten.

Staatsfernsehen zeigt riesige Killerdrohnen-Fabrik

Was ursprünglich als kleines Projekt gedacht war, hat sich in Putins Russland zu einer Kriegsmaschine entwickelt. Timur Schagiwaleew, Generaldirektor der Zone Alabuga, erklärte im Fernsehen: "Einst war geplant, mehrere Tausend Gerans zu produzieren. Jetzt stellen wir neunmal mehr her als vorgesehen." Die Geran-2-Drohnen gelten als billig, effizient – und brandgefährlich. Der Kreml ließ zuletzt wissen, dass täglich Hunderte, womöglich Tausende dieser Drohnen in Richtung Ukraine geschickt werden könnten.

Besonders perfide: Die Arbeiter der Zukunft sind schon da – direkt von der Schulbank.
Zvezda TV zeigt stolz Jugendliche, Jungen und Mädchen, die Drohnen schrauben, Motoren zusammenbauen und Steuerungstechnik löten. Nach der 9. Klasse werden Schüler angeworben, durchlaufen ein fabrikeigenes College – und stehen danach direkt an der Werkbank der Kriegsproduktion. Das Ausbildungszentrum wurde von denselben Kreisen aufgebaut, die auch für die Drohnenproduktion verantwortlich sind. Wladimir Putin persönlich lobte das Modell der Alabuga-Fabrik – und forderte eine landesweite Ausweitung des Programms.

Während die Propagandamaschine läuft, trafen ukrainische Drohnen Moskau mit voller Wucht. Zum vierten Mal in Folge mussten Flughäfen geschlossen werden. Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski – allesamt betroffen. Der Luftraum wurde mehrfach gesperrt, 134 Flugzeuge umgeleitet, Hunderte Passagiere strandeten auf dem Terminalboden. Aeroflot musste ihren Flugplan komplett umstellen.

Russlands Verteidigungsministerium meldete: 93 ukrainische Drohnen seien in nur einer Nacht abgeschossen worden – 19 davon allein im Großraum Moskau. Auch in Kaluga, Jaroslawl, Nischni Nowgorod: Luftalarm, Flugsperrungen, Umleitungen. In Selenograd, einem Bezirk nordwestlich des Kremls, kam es zu heftigen Explosionen. Die Luftabwehr griff ein – Trümmer fielen auf Wohnhäuser, Brände und Detonationen erschütterten das Stadtviertel. Im nahegelegenen Golube zerbarsten Fenster – Anwohner berichten von Erschütterungen, die ganze Häuser erzittern ließen.

Propagandashow aus Stahl, Feuer und Maschinen

Zurück in Alabuga: Die riesige Fabrik verfügt über eine eigene Gießerei für Aluminium-Motorblöcke, eine Stahlschmiede, Montagelinien für Zweitaktmotoren, Mikroelektronik, Kabelbäume – und eine makellose Inszenierung. Zvezda TV spricht von "riesigen, hellen Werkshallen, in denen man sich verlieren kann" – mit "Tausenden Arbeitern" und Hunderten Maschinen. Die Präsentation kam nicht zufällig, sondern unmittelbar nach den verheerenden Angriffen – und sollte wohl zeigen: Wir bauen weiter. Wir bauen schneller. Und wir bauen jünger.

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