Politik

Markus Söder: Bayern-Ministerpräsident legt im Ferienstreit nach und droht mit Finanzausgleich

Markus Söder zeigt sich im Sommerferien-Zoff kompromisslos. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

  • Artikel teilen:
  • Zoff um Sommerferien-Termine eskaliert weiter
  • Bayern-Ministerpräsident Markus Söder droht mit Länderfinanzausgleich
  • Ferienzoff sorgt für Spannungen innerhalb der Union

Im Zoff um die Sommerferien legt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nach und zeigt sich kompromisslos. Der CSU-Politiker beharrt auf der Sonderstellung von Bayern und droht mit dem Länderfinanzausgleich. Das ruft nun sogar die Bundesregierung auf den Plan.

Lesen Sie auch:

Markus Söder völlig kompromisslos: Bayern-Ministerpräsident lehnt Sommerferien-Reform ab

"Es bleibt bei der Ferienregelung. Bayern und Baden-Württemberg haben immer als letzte Ferien, starten meistens Anfang August. Das hat sich so ergeben, das ist auch im Biorhythmus des Südens drin", sagte Söder gegenüber der "Bild". "Wir zahlen den meisten Ländern den Finanzausgleich - jetzt wollen Einzelne auch noch vorschreiben, wann wir Ferien machen sollen?" Er betonte, dass Bayern und Baden-Württemberg weiterhin als letzte Bundesländer in die Schulferien starten werden. Die Position von Söder ist eindeutig: "Bei Feiertagen und bei Ferien - da sind wir kompromisslos", stellte der klar. Er verwies darauf, dass die Ferienplanung Ländersache sei und Bayern selbst entscheide, wann die Schulferien beginnen.

Hintergrund des Streits ist die Forderung von NRW-Schulministerin Dorothee Feller nach einer gerechteren Ferienregelung. Die CDU-Politikerin kritisierte, dass Bayern und Baden-Württemberg jedes Jahr erst im August in die Sommerferien starten, während andere Bundesländer rotieren müssen. Feller hält das traditionelle Ernte-Argument aus Bayern für überholt. NRW möchte ebenfalls die Möglichkeit haben, später in die Ferien zu gehen. Die aktuelle Regelung sieht vor, dass die beiden Bundesländer im Süden stets als letzte ihre Sommerferien beginnen. Diese Sonderstellung führt zu Unmut bei anderen Ländern, die sich in einem Rotationssystem abwechseln müssen. Die Debatte hat nun eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Söder verteidigt die Sonderregelung mit mehreren Argumenten. Die späten Ferien seien "im Biorhythmus des Südens drin", erklärte der bayerische Ministerpräsident. Eine Änderung würde bedeuten, dass Bayern "die kompletten Ferienpläne des ganzen Jahres ändern" müsste - das lehnt er kategorisch ab. Der CSU-Politiker bezeichnete die späten Ferien als Teil der "Bayern-DNA". Er beharrt auf dem Selbstbestimmungsrecht der Länder bei der Festlegung ihrer Ferientermine. "Wann bei uns Ferien sind, entscheiden wir Bayern selbst", betonte Söder. Mit einem sarkastischen Unterton fügte er hinzu: "Irgendwann ist auch mal gut. Ich wünsche allen einen schönen Urlaub – und wir Bayern bleiben bei unseren Regelungen."

Ferienzoff sorgt für Spannungen innerhalb der Union

Die Forderung nach einer Ferienreform findet Unterstützung aus unerwarteter Richtung. CDU-Tourismus-Koordinator Christoph Ploß sprach sich für mehr Flexibilisierung und eine Entzerrung der Ferien aus. "Eine Rotation unter allen Bundesländern würde mehr Gerechtigkeit und auch Abwechslung schaffen", sagte Ploß gegenüber "Bild". Der CDU-Politiker argumentierte, dass eine längere Ferienzeit über alle Länder hinweg für gleichmäßigere Auslastung in der Tourismusbranche sorgen würde. Menschen hätten weniger Stress bei der Anreise und müssten seltener Preisspitzen zahlen. Brisant ist, dass Ploß damit offen gegen die Position der CSU argumentiert - obwohl beide Parteien Teil der schwarz-roten Koalition sind. Der Ferienstreit offenbart deutliche Risse zwischen den Unionsparteien.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion. /sfx/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.