Donald Trump: Von Verbündeten zu Spielfiguren – Selenskyjs Rolle in Trumps Machtspiel
Donald Trump: Überraschende Kehrtwende bei der Waffenlieferung an die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Service/AP | Uncredited
Erstellt von Mia Lada-Klein
09.07.2025 18.58
- Pentagon-Stopp offenbar Teil politischer Drucktaktik
- Trump will sich als entschlossener Krisenmanager inszenieren
- Ukraine reagiert mit Entlassung ihrer US-Botschafterin
Die USA stoppen erst Waffenlieferungen an die Ukraine – und liefern dann plötzlich doch. US-Präsident Donald Trump sorgt mit seinem plötzlichen Strategiewechsel für Verwirrung. Ein Experte liefert nun Antworten.
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Warum wurde die Waffenhilfe an Kiew zunächst ausgesetzt?
Am 3. Juli 2025 verkündete das Pentagon überraschend: Die geplanten Waffenlieferungen an die Ukraine werden auf Eis gelegt. Als Grund wurden zu stark geschrumpfte US-Bestände genannt. Betroffen waren unter anderem Patriot-Systeme, Hellfire-Raketen und präzisionsgelenkte Artilleriemunition. Laut "Focus" waren einige dieser Waffen bereits in Polen für den Transport vorbereitet, als der Stopp erfolgte. Der Zeitpunkt war brisant – nur wenige Tage später traf ein massiver russischer Raketenangriff Kiew.
Kehrtwende nach fünf Tagen: Was veranlasste Donald Trump zum Umdenken?
Keine Woche nach dem Lieferstopp erklärte Donald Trump öffentlich, man werde der Ukraine "mehr Waffen schicken müssen". Die Begründung: verstärkte russische Luftangriffe. Ausgerechnet am Unabhängigkeitstag führten Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj ein Telefongespräch, das laut dem ukrainischen Präsidenten "konstruktiv" war. Kurz darauf folgte Donald Trumps Kurswechsel – ein klares Signal an Moskau und zugleich ein innenpolitisches Manöver.
War die Begründung des Pentagons nur ein taktisches Manöver?
Viele Beobachter vermuten laut "Focus", dass das Argument "leerer Lager" politisch motiviert war. Laut USA-Experte Josef Braml könnte Verteidigungsminister Pete Hegseth gezielt den Druck auf den Kongress erhöhen wollen – insbesondere im Vorfeld der Abstimmung über Donald Trumps Haushaltspaket "One Big Beautiful Bill". Mit dem Bild der überstrapazierten Munitionslager sollte offenbar Zustimmung zu höheren Verteidigungsausgaben erreicht werden.
Der Lieferstopp schafft zudem innenpolitisch Spielraum – nach außen kann Donald Trump anschließend als "Retter in der Not" auftreten. Damit spricht er sowohl seine republikanische Basis als auch internationale Partner an.
Musste Wolodymyr Selenskyj Zugeständnisse machen?
Brisant: Nur Stunden nach Donald Trumps Kehrtwende wurde bekannt, dass die ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, abberufen werden soll. Die Entscheidung soll laut "Financial Times" im Gespräch zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj gefallen sein. Oksana Markarowa galt bei Teilen der Republikaner als zu demokratiefreundlich. Ihre Abberufung könnte also auch eine Geste sein, um der Trump-Regierung entgegenzukommen und die Militärhilfe zu sichern.
Will Donald Trump sich als starker Krisenmanager inszenieren?
Donald Trumps Strategie folgt einem bekannten Muster: Erst Druck aufbauen, dann als Lösung präsentieren. Die widersprüchlichen Signale dienen dazu, Stärke zu demonstrieren – gegenüber Gegnern wie Russland ebenso wie gegenüber den eigenen Wählern. Ob dieser Balanceakt zwischen Machtdemonstration und Isolationismus am Ende zu einem Waffenstillstand führt, bleibt jedoch fraglich.
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mlk/sfx/news.de