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Donald Trump: US-Präsident vor Nato-Gipfel "unberechenbar"? Das sagen Experten

Welche Rolle spielt Donald Trump beim Nato-Gipfel in Den Haag? Bild: picture alliance/dpa/The Canadian Press/AP | Sean Kilpatrick

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  • Donald Trump ist am Mittwoch beim Nato-Gipfel in Den Haag
  • Unterschiedliche Einschätzungen zu seinem außenpolitischen Kurs von drei Experten
  • Ist US-Präsident durch Eingreifen im Israel-Iran-Konflikt gestärkt oder unberechenbarer denn je?

Spricht er neue Drohungen aus? Gibt es einen weiteren Eklat? Mit Spannung wird der Auftritt von US-Präsident Donald Trump beim Nato-Gipfel in Den Haag (Niederlande) am Mittwoch, dem 25. Juni, erwartet. Voraussichtlich werden die Nato-Mitgliedsstaaten eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsproduktes beschließen. Damit kämen sie einer wichtigen Forderung Trumps nach. Was von dem Republikaner beim Nato-Gipfel genau zu erwarten ist, bleibt unklar. Die Einschätzungen zu Trumps außenpolitischem Kurs gehen kurz vor dem Treffenauseinander.

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Die deutsche Trump-Kennerin Nadja Atwal verweist gegenüber der "Bild" vor dem Hintergrund Konflikts zwischen Israel und dem Iran auf eine neue Doktrin des US-Präsidenten: "Frieden durch Stärke, Diplomatie ohne Illusionen und klare rote Linien für Provokateure wie Teheran."

Hintergrund: Die USA griffen am vergangenen Wochenende aktiv in den Krieg im Nahen Osten ein, indem sie Angriffe auf iranische Atomanlagen starteten. Am Dienstag verkündete Trump dann eine Waffenruhe zwischen den beiden Konfliktparteien. Er kritisierte nicht nur den Iran, sondern auch den Verbündeten Israel, als diese von beiden Seiten verletzt wurde.

Auch der Politologe Jonathan Cristol äußerte sich gegenüber der "Bild" zu Trumps Vorgehen. Er erkennt keine klare Strategie, sieht stattdessen einen "entfesselten" und "unberechenbaren" Präsidenten. Beim Konflikt in Nahost habe er ständig seine Meinung geändert und seine Optionen auf Social Media in Echtzeit abgewogen.

Dass Trump bei künftigen Verhandlungen gestärkt sei, behauptet hingegen Politikprofessor Jim Melcher von der University of Maine-Farmington. Mit den Angriffen auf Irans Atomanlagen habe er "eine sehr riskante Drohung auch wahr gemacht", so der Experte laut "Bild". Seine Drohungen seien "nun weit plausibler".

Donald Trump über Artikel 5 des Nato-Vertrags: US-Präsident will "Freunden" helfen

Auf dem Flug nach Den Haag gab es von Trump außerdem kein klares Bekenntnis zu Artikel 5 des Nato-Vertrags. Darin ist der sogenannte "Bündnisfall" geregelt - alle Mitglieder verpflichten sich, einem anderen Nato-Land beizustehen, falls es angegriffen wird. Wie die "Tagesschau" berichtet, erklärte Trump, dass es zahllose Definitionen von Artikel 5 gebe und er sich "verpflichtet" fühle, seinen "Freunden" zu helfen. Wen er dazu zählt, bleibt jedoch sein Geheimnis. 

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