Politik

Donald Trump: Waffenruhe zwischen Iran und Israel - US-Präsident spricht schon vom Kriegsende

US-Präsident Donald Trump verkündete eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Bild: picture alliance/dpa/Reuters Pool via AP | Carlos Barria

  • Artikel teilen:
  • Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten.
  • Feuerpause seit Kurzem in Kraft: Donald Trump bedankt sich für Beendigung des Krieges.
  • Wenn die Waffenruhe hält, könnte es ein Erfolg für den US-Präsidenten sein.

Die Kämpfe im Krieg zwischen dem Iran und Israel sind gestoppt: Die von US-Präsident Donald Trump in der Nacht zu Dienstag (0.02 Uhr, MESZ) angekündigte Waffenruhe ist nach seinen Angaben in Kraft getreten. Das verkündete Trump auf seiner PlattformTruth Social. "Bitte verstoßen Sie nicht dagegen!", schrieb er. Die Feuerpause ist noch frisch, da spricht Trump schon von einem Ende des Kriegs.

Lesen Sie auch:

Waffenruhe zwischen Israel und Iran: Trump spricht vom Kriegsende

Auf seiner Plattform Truth Social erklärte Trump, dass beide Seiten einer "kompletten und absoluten" Waffenruhe zugestimmt hätten. Der gestaffelte Ablauf sieht vor, dass zunächst der Iran für zwölf Stunden die Waffen ruhen lässt, anschließend Israel ebenfalls für zwölf Stunden. Nach diesem 24-stündigen Zeitraum gelte der Krieg als beendet, so Trump. Die Feuerpause sollte nach seinen Angaben etwa sechs Stunden nach seiner Ankündigung in Kraft treten. Trump bezeichnete den Konflikt als "Zwölftagekrieg" und gratulierte beiden Seiten bereits im Voraus für ihren Mut und ihre Weisheit, den Krieg zu beenden. Er betonte, dass dieser Konflikt noch Jahre hätte andauern und den gesamten Nahen Osten hätte zerstören können.

Nach Trumps Waffenruhe-Ankündigung: Iran feuert Raketen ab

Trotz der angekündigten Waffenruhe setzten beide Seiten ihre Angriffe fort. Der Iran feuerte noch in den Morgenstunden Raketensalven auf Israel ab. Bei einem Einschlag in Be'er Sheva wurden mindestens drei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt.

Das israelische Militär rief in der Nacht die Bewohner im Zentrum Teherans zur Flucht auf. Die Armee warnte in persischer Sprache vor bevorstehenden Luftangriffen und veröffentlichte Karten der betroffenen Gebiete. Aus der iranischen Hauptstadt wurden Explosionen gemeldet.

Die iranischen Revolutionsgarden bestätigten, dass ihre Militäroperationen "bis zur letzten Minute" vor der vereinbarten Frist andauerten. Warum danach noch weitere Raketen abgefeuert wurden, blieb zunächst unklar.

Hintergrund des Konflikts

Israel hatte den Krieg gegen den Iran vor gut zehn Tagen begonnen und seither massive Luftangriffe gegen Ziele im ganzen Land geflogen. Israels erklärtes Ziel war es, Teherans Atomprogramm zu stoppen und die von iranischen Waffenprogrammen ausgehende Gefahr zu neutralisieren.

Die USA beteiligten sich zunächst nicht an dem Krieg, griffen dann aber am 22. Juni auf Trumps Befehl mit gezielten Angriffen gegen drei Atomanlagen ein. Betroffen waren zwei unterirdische Ziele in Natans und Fordo. Trump zufolge sollen die für Irans Atomprogramm wichtigen Anlagen komplett zerstört worden sein.

Als Vergeltung für die US-Bombardierung feuerte der Iran Raketen auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar ab. Alle Raketen wurden von der Luftabwehr abgeschossen, niemand kam zu Schaden. Trump dankte dem Iran für die Vorwarnung vor dem Angriff.

Katar als Vermittler im Israel-Iran-Konflikt

Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge kam die Waffenruhe-Vereinbarung durch die Vermittlung Katars zustande. Das Emirat unterhält sowohl zum Iran als auch zu den USA gute Beziehungen.

Irans Außenminister Abbas Araghtschi bestätigte indirekt die Feuerpause. Auf X schrieb er, sein Land werde Gegenangriffe einstellen, sofern Israel seine "illegale Aggression" spätestens um 4 Uhr morgens Teheraner Zeit beende. Der staatliche iranische Rundfunk bezeichnete die Waffenruhe als dem Feind "aufgezwungen".

Die israelische Regierung hat die Waffenruhe mit dem Iran bestätigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe seinem Kabinett mitgeteilt, Israel habe alle Kriegsziele erreicht "und sogar weit darüber hinaus", teilte Netanjahus Büro mit. Daher habe Israel dem Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump für eine Waffenruhe mit dem Iran zugestimmt. Von israelischer Seite gab es zuvor keine offizielle Bestätigung. 

Wenn die Waffenruhe hält: außenpolitischer Erfolg für Donald Trump?

Falls die Waffenruhe hält, wäre dies ein klarer außenpolitischer Erfolg für Trump. Der US-Präsident wollte verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickelt, setzte dabei aber zunächst auf Verhandlungen. Er drohte zwar mehrfach mit Angriffen, wollte aber keinen Krieg.

Trump hatte stets betont, die USA nicht erneut in einen Nahostkonflikt verwickeln zu wollen. Stattdessen wollte er sich auf seine innenpolitische und wirtschaftliche Agenda konzentrieren. Mit der Waffenruhe scheint ihm dies gelungen zu sein.

Für die iranische Führung bedeutet die Feuerpause den Machterhalt. Experten zufolge hätte eine weitere Eskalation das Fortbestehen der Islamischen Republik um Ajatollah Ali Chamenei bedrohen können. Israel scheint seine Kriegsziele bezüglich des iranischen Atomprogramms als erfüllt anzusehen.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bua/news.de/dpa/stg

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.