Donald Trump: Israelischer Angriff auf Iran zerstört US-Atomgespräche – Gefahr eines Kriegs steigt
Donald Trump lobt Israels Angriff auf den Iran - Gespräche mit dem Iran zum Atomabkommen werden vorerst abgesagt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
Erstellt von Mia Lada-Klein
14.06.2025 12.41
- Israel bombardiert Iran – Gespräche zum Atomabkommen vorerst abgesagt
- Donald Trump lobt Angriff, Demokraten sehen Affront gegen US-Diplomatie
- Experten warnen vor erhöhter Kriegsgefahr und regionaler Eskalation
Die jüngsten israelischen Angriffe auf den Iran haben die diplomatischen Bemühungen der USA um ein neues Atomabkommen erheblich erschwert. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran geplant waren, sorgen die Luftangriffe für eine massive Verschärfung der Lage. Der Iran sagte die Gespräche vorerst ab, was einen Rückschlag für die US-Strategie bedeutet.
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Donald Trump lobt Angriff – Kritiker sehen Affront
US-Präsident Donald Trump zeigte sich auf seinem Netzwerk "Truth Social" beeindruckt von der israelischen Militäraktion und bezeichnete den Einsatz als "erfolgreich". Gleichzeitig forderte er den Iran auf, nun einen Deal einzugehen, um das "Gemetzel" zu beenden.
Doch das Lob trügt: Im Weißen Haus herrscht offenbar große Enttäuschung über die israelische Eskalation. Demokratische Senatoren sahen darin laut "tagesschau.de" einen Affront gegen Donald Trump, der Premierminister Benjamin Netanjahu nachdrücklich gebeten hatte, der Diplomatie Vorrang zu geben. Der demokratische Senator Tim Kaine bezeichnete die Attacken auf CNN als "massive Enttäuschung" und warnte vor den Folgen der Eskalation.
Unklar bleibt, ob und inwieweit die USA vor den Angriffen Einfluss auf Israel genommen haben. Eine direkte Frage an Donald Trump, ob amerikanische Streitkräfte in die Angriffe involviert gewesen seien, ließ der US-Präsident unbeantwortet.
Angst vor Vergeltung und Krieg im Nahen Osten
Die Sorge wächst, dass iranische Vergeltungsmaßnahmen auch US-Truppen im Nahen Osten treffen könnten. Die Gefahr einer neuen militärischen Eskalation in der Region hat sich laut Experten deutlich erhöht. Senator Kaine warnte vor der Möglichkeit, dass die USA in einen weiteren Krieg hineingezogen werden könnten.
Auch aus der Regierung von Joe Biden kommen kritische Stimmen zur aktuellen Lage. Staatssekretärin Wendy Sherman bezeichnete die US-Diplomatie als "schwach" und verwies auf das mangelnde Durchsetzungsvermögen Donald Trumps in globalen Konflikten – von der Ukraine über den Iran bis hin zu Gaza.
Donald Trump präsentiert sich als entscheidender Akteur
Trotz der Kritik an den stockenden Atomgesprächen hält Donald Trump an seiner Rolle als maßgeblicher Akteur fest. Er betonte, die USA hätten dem Iran ein Ultimatum gesetzt. Das Ende der Frist ist aber bereits überschritten. Auf seiner Plattform "Truth Social" schrieb Donald Trump, dass sich nun möglicherweise eine zweite Chance für Verhandlungen eröffne.
Der Sicherheitsexperte Michael O'Hanlon vom Brookings-Institut unterstreicht, dass der Abschluss eines neuen Atomabkommens weiterhin oberste Priorität haben müsse, auch wenn die aktuelle Situation sehr komplex ist. Er rechnet mit symbolischen Aktionen des Iran, etwa gezielten Angriffen auf militärische Einrichtungen, um Unmut zu demonstrieren.
Aus der Perspektive der Demokraten wären diese erneuten Gespräche aber gar nicht notwendig gewesen. Sie verweisen darauf, dass Donald Trump 2018 das ursprüngliche Abkommen aufgekündigt habe, was den Iran nach ihrer Ansicht dazu ermutigte, seine Urananreicherung erheblich auszubauen. Senator Tim Kaine erklärte, dass Donald Trumps Entscheidung ein schwerwiegender Fehler gewesen sei.
Die jüngsten Ereignisse zeigen: Die US-Diplomatie steht vor einer Zerreißprobe und Donald Trumps Umgang mit der Lage wird in Washington genau beobachtet.
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mlk/news.de