Donald Trump: Verdächtiger Aufruf - Manipulationsvorwurf gegen US-Präsidenten
Hat Donald Trump Marktmanipulation betrieben? Bild: picture alliance/dpa/Pool | Uncredited
Erstellt von Martin Gottschling
11.04.2025 06.50
- Donald Trump rief vor Zoll-Kehrtwende zum Kauf von Aktien auf
- Vorwurf der Manipulation gegen den US-Präsidenten wird laut
- Trump und sein Berater Elon Musk profitierten von steigenden Börsenkursen
In der vergangenen Woche stellte Donald Trump sein neues Mega-Zollpaket vor und verursachte damit einen Börsencrash. Am Mittwoch vollzog der US-Präsident jedoch einen überraschenden Rückzieher und setzte die Zölle für viele Staaten zunächst für 90 Tage aus. Die Aktienkurse weltweit stiegen daraufhin wieder. Jetzt wird der Vorwurf der Manipulation gegen Trump laut. Hintergrund ist ein Post, den der Republikaner kurz vor seiner Zoll-Kehrtwende auf Truth Social veröffentlicht hatte.
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Donald Trump wird nach Zoll-Rückzieher Manipulation vorgeworfen
Am Mittwochmorgen, dem 9. April 2024 (Ortszeit), schrieb Donald Trump dort zunächst: "BLEIBEN SIE COOL! Alles wird gut. Die USA werden größer und besser sein als je zuvor!" Wenig später folgte ein weiterer Post mit den Worten: "Dies ist eine großartige Zeit zum Kaufen!!! DJT" (Zitate aus dem Englischen übersetzt, Anmerkung der Redaktion). Der US-Präsident animierte damit also klar zum Kauf von Aktien. Richard Painter, ehemaliger Ethik-Anwalt des Weißen Hauses unter George W. Bush, sagte dazu laut NBC News: "Dies ist ein Szenario, das den Präsidenten dem Vorwurf aussetzen könnte, er habe Marktmanipulationen vorgenommen." Denn: Diejenigen, die Aktien kauften, als sie Donald Trumps Beitrag sahen, hätten damit viel Geld verdient. Richard Painter verwies laut "Time" darauf, dass Wertpapierrecht den Handel mit Insiderinformationen verbietet.
Kritik am US-Präsidenten: Wann entschied sich Donald Trump für die Zoll-Wende?
Donald Trump behauptete später auch, er sei zu der Entscheidung, die Zölle vorübergehend auszusetzen, bereits am frühen Mittwochmorgen gekommen. Zum Vorwurf der möglichen Manipulation äußerte sich das Weiße Haus zunächst nicht direkt. "Es liegt in der Verantwortung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, die Märkte und die Amerikaner angesichts der unaufhörlichen Panikmache der Medien hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Sicherheit zu beruhigen", schrieb sein Sprecher Kush Desai laut "Time".
Donald Trump und Elon Musk profitieren von steigenden Börsenkursen
Ebenfalls auffällig ist das Kürzel DJT, das Donald Trump zu seinem Zitat auf Truth Social hinzufügte. Denn dieses steht auch für das Aktiensymbol der Trump Media and Technology Group, der Muttergesellschaft seines Social-Media-Unternehmens. Trump Media schloss Berichten zufolge mit einem Plus von 22,67 Prozent ab. Trumps 53-prozentiger Anteil an dem Unternehmen, das sich nun in einem von seinem ältesten Sohn Donald Trump Jr. kontrollierten Trust befindet, stieg an diesem Tag um 415 Millionen Dollar. Auch Elon Musk durfte sich freuen. Der Tech-Milliardär und Trump-Berater konnte einen starken Anstieg der Tesla-Aktie beobachten, was sein Vermögen um 20 Millionen Dollar vermehrte.
Demokraten kritisieren Trump wegen möglichem Insiderhandel
Kritik kommt auch aus dem demokratischen Lager. Richard Blumenthal, ein Senator aus Connecticut, sagte gegenüber NBC News, die Trump-Regierung sei "voller Betrüger" und "Korruption ist ihr zweiter Vorname". Er fügte hinzu: "Insiderhandel ist eine echte Bedrohung, und ich hoffe, dass es eine Welle gründlicher Untersuchungen zum Manipulationspotenzial und Insiderhandel mit Wertpapieren geben wird, da das Wissen über Trumps Pläne weit verbreitet ist." Auch einem weiteren demokratischen Senator namens Adam Schiff kommen die enormen Marktschwankungen vor dem Hintergrund von Trumps Zollpolitik verdächtig vor.
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gom/bua/news.de