Politik

Aufstand gegen den Kreml-Diktator: Putin-Soldaten verweigern Angriffsbefehl - aus diesem Grund

Laut Medienberichten sollen russische Soldaten Putins Angriffsbefehle in der Region Cherson verweigern. Die Verluste seien einfach zu hoch. Bild: dpa/Pool Sputnik Kremlin/Mikhail Metzel

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  • Putin-Soldaten verweigern Angriffsbefehl in der Region Cherson
  • Zu hoher Preis: Soldaten sprechen von "Selbstmordmission" rund um den Dnipro
  • Darum ist die Region Cherson so begehrlich für Wladimir Putin
  • Mögliche Friedensverhandlungen dämmen die Moral russischer Truppen

Jetzt noch für Putin sterben? Eine Frage, die scheinbar unter russischen Soldaten durchaus in den Köpfen herumschwirrt. Glaubt man den Berichten, sollen russische Kämpfer in der Region Cherson direkte Angriffsbefehle verweigern - die Hintergründe.

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Sie sprechen von einer "Selbstmordmission", deren Sinn sich offenbar nicht einmal mehr den russischen Soldaten erschließt. Wie unter anderem "The Guardian" berichtet, müssen russische Truppen bei Kämpfen in der Ukraine in der Region Cherson hohe Verluste in Kauf nehmen. Demnach versuche man Fuß zu fassen am westlichen Ufer des Dnipro - und nehme dabei schwere Verluste in Kauf. Der Gouverneur der Region Cherson,Oleksandr Prokudin, berichte immer wieder von russischen Angriffen, um weitere Gebietsgewinne für sich zu verzeichnen, ehe man möglicherweise diese bei kommenden Friedensverhandlungen für sich beanspruchen kann.

Russische Soldaten sprechen von "Selbstmordmission" - und verweigern Angriffsbefehl

Der Plan sähe wie folgt aus: Russische Truppen versuchen an vier Stellen den Fluss Dnipro zu überqueren, doch das Vordringen sei eher eine "Selbstmordmission" als ein strategischer Schachzug.

Oleksandr Prokudin, Gouverneur der Region Cherson, erklärte gegenüber "The Guardian", dass es jeden Tag Versuche gäbe, den Fluss zu überqueren - um jeden Preis. Denn die Verluste seitens Russlands seien enorm. Viele Angreifer würden bereits kurz nach Überquerung des Flusses verwundet oder getötet. "Den Russen ist vollkommen klar, dass es sich um eine Selbstmordmission handelt", so Prokudin.

Befehlsverweigerung aufgrund von Friedensverhandlungen bei den Russen?

Unter den Toten sollen sowohl junge, unerfahrene Rekruten sein als auch erfahrene Veteranen, berichtet der "Focus". Der ukrainische Telegram-Kanal "Atesh" berichtete ebenfalls über die Befehlsverweigerung in der Region Cherson: Darin heißt es: "Die Soldaten des 24. und 26. russischen motorisierten Gewehrregiments verweigern offenbar Angriffsbefehle." Sie weigern sich demnach, Inseln in der Region Cherson zu stürmen.

Und dafür gibt es offenkundig einen bestimmten Grund: Zu viele Soldaten haben die Angriffe nicht überlebt. Jetzt, wo man unter den Soldaten auch vom möglichen "Einfrieren der Feindseligkeiten" gehört habe, sähen viele keinen Sinn mehr darin, offensichtlich in den Tod zu stürmen - nur um ein paar Quadratmeter Land zu erobern, die man für Friedensverhandlungen beanspruchen wolle.

Die Region Cherson rund um den Dnipro ist seit Kriegsbeginn besonders stark umkämpft. Bild: dpa/dpa Grafik

Warum ist die Region Cherson für Russland so begehrlich?

Zum Hintergrund: Nach dem Einmarsch in die Ukraine habe Russland große Teile der Region Cherson besetzt. Nur ein paar Monate später mussten die russischen Besatzungskräfte sich jedoch zurückziehen auf die Westseite des Dnipro. Putin selbst verkündete zwar die "Annexion" des Gebiets, die Realität sieht jedoch anders aus. Ukrainische Truppen halten hier ihre Stellung - auch wenn die Region unter starkem Beschuss durch russische Drohnen- und Artillerieangriffe steht. Die Region Cherson an der Mündung des Dnipro habe jedoch für Russland eine strategisch wichtige Bedeutung, daher versuche Russland vor möglichen Friedensgesprächen so viel Land wie möglich hier zu erobern - offenbar um jeden Preis. Glaubt man den Berichten, seien jedoch nicht alle Soldaten bereit, diesen zu zahlen.

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