Nach Beben auf Kamtschatka: Atomruine evakuiert, Häfen geschlossen - Meterhohe Flutwellen befürchtet
Nach einem Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka wurde eine Tsunami-Warnung für den ganzen Pazifik herausgegeben. Bild: picture alliance/dpa/Kyodo News | Kai Naito
Erstellt von Anika Bube
31.07.2025 11.30
- Schweres Erdbeben nahe Kamtschatka
- Tsunami-Warnung für Japan, Hawaii und Westküste der USA
- Videos zeigen Flutwellen
Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka löste eine Tsunami-Warnung für den gesamten Pazifikraum aus. Demnach drohen Flutwelle an den östlichen Küsten Russlands sowie Japan, Hawaii und den westlichen Bundesstaaten der USA. Aufnahmen in den sozialen Netzwerken dokumentieren die Naturgewalt. Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie hier.
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Nach Erdbeben vor Kamtschatka: Tsunami-Warnung für Pazifik herausgegeben
Mit einer Stärke von 8,8 war das Beben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass gab die Stärke mit 8,7 an und das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mit 7,8. Das Zentrum des Bebens lag den Angaben zufolge etwa 130 Kilometer vor der Küste Kamtschatkas. In der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski rannten laut Berichten verängstigte Menschen barfuß ins Freie. Autos rutschten über wackelnde Straßen und ein Kindergarten-Gebäude wurde schwer beschädigt. Zudem sei das Strom- und Telefonnetz teilweise zusammengebrochen.
Tsunami-Warnung für Japan, Hawaii, USA: Alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker
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+++Nach Beben auch Vulkanausbruch auf Kamtschatka +++
Wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben vor Kamtschatka ist auf Russlands fernöstlicher Halbinsel auch der höchste Vulkan ausgebrochen. Am Kegel des 4.750 Meter hohen Kljutschewskoj sei ein starkes Glühen zu beobachten, teilten Geophysiker von der Russischen Akademie der Wissenschaften mit. An einer Flanke laufe Lava herab, Explosionen seien zu hören.
Höchster aktiver Vulkan Eurasiens
Der Berg, auch bekannt als Kljutschewskaja Sopka, liegt etwa 400 Kilometer nördlich der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski. Er gilt als der höchste aktive Vulkan Eurasiens und gehört zum Pazifischen Feuerring. Die gesamte Region ist seismisch sehr aktiv.
Das Beben vor der Küste der fernöstlichen Halbinsel hatte nach russischen Angaben eine Stärke von 8,7 - nach Messungen in den USA und Deutschland 8,8. Es löste einen Tsunami aus, der vor allem die russische Inselgruppe der Kurilen traf. Andere Anrainerstaaten des Pazifischen Ozeans wappneten sich für den Aufprall hoher Wellen, blieben aber vorerst verschont.
+++ Russland hebt Tsunami-Warnung nach Kamtschatka-Beben auf +++
Nach dem schweren Beben vor der russischen fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka hat das Zivilschutzministerium die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben. Auf Kamtschatka habe es keine bedeutenden Wellen gegeben, teilte das Ministerium in seinem Telegram-Kanal mit.
Im Wesentlichen hätten die Gebäude dem Beben standgehalten, hieß es. Die Begutachtung der Bausubstanz laufe aber noch. Zuvor sei ein Strand wegen der Tsunami-Gefahr evakuiert worden. Rettungskräfte hätten rund 60 Menschen in Sicherheit gebracht.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass sich die erdbebensichere Bauweise auf der Halbinsel bewährt habe. Es gebe keine Opfer. Die Frühwarnsysteme hätten ordnungsgemäß funktioniert. Wo es Tsunami-Gefahr gegeben habe, seien die Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden.
Russische Experten hatten darauf hingewiesen, dass auf der für ihre seismologischen Aktivitäten berühmten Halbinsel seit langem ein solch schweres Erdbeben erwartet worden sei. Entsprechend seien die Vorbereitungen gewesen.
+++ Tsunami-Warnung in Japan aufgehoben +++
In Japan ist die Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka aufgehoben worden. Die nationale meteorologische Behörde senkte die Warnung auf die unterste Stufe herab, wie der Fernsehsender NHK am Abend meldete. Zuvor war vor einer bis zu drei Meter hohen Tsunami-Welle gewarnt worden.
Die Bewohner entlang der Pazifikküste sollen jedoch bis auf weiteres vorsichtig bleiben. Stellenweise waren Flutwellen von bis zu 1,30 Meter Höhe registriert worden. Mehr als zwei Millionen Menschen waren aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu begeben.
+++ Tsunami-Warnung: Japanerin stürzt von Klippe +++
Nach einer Tsunami-Warnung infolge des starken Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ist in Japan eine Frau mit ihrem Auto von einer Klippe gestürzt und gestorben. Wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten, soll die 58-Jährige in der Präfektur Mie zuvor eine Nachricht an ihre Familie geschickt haben, dass sie sich angesichts der Tsunami-Warnung auf den Weg in höher gelegene Gebiete machen würde. Vermutlich habe sie dabei das Lenkrad falsch bedient, hieß es. Das Auto sei etwa 20 Meter in die Tiefe gestürzt, hieß es. Die Frau starb im Krankenhaus.
+++ Japan stuft Tsunami-Warnung teils herab +++
Die japanische Wetterbehörde hat die Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka für einige Gebiete entlang der Pazifikküste wieder herabgestuft. Die Warnungen für die nördliche Hauptinsel Hokkaido sowie die nordöstliche Region Tohoku bleibe dagegen vorerst bestehen, berichtete der Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Behörde. Die Menschen sollten sich weiterhin in sicheren Gebieten aufhalten, hieß es. Zwischenzeitlich waren mehr als zwei Millionen Menschen an Japans Pazifikküste aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu begeben.
+++Tsunami-Warnung für Hawaii herabgestuft +++
Die Tsunami-Warnung für die Hawaii-Inselgruppe ist herabgestuft worden. Trotzdem seien weiterhin starke Wellen an den Küsten möglich, hieß es von Behördenseite. Nun gelte ein Hinweis (advisory), der ausgegeben wird, wenn ein gefährliches Wetter- oder Wasserereignis eintritt. Es wird aber als weniger schwerwiegend eingestuft als es bei einer Tsunami-Warnung der Fall ist.
Zuvor hatte der Direktor des Pacific Tsunami Warning Center, Chip McCreery, gesagt, er sei zuversichtlich, "dass wir das Schlimmste hinter uns haben". Es werde vielleicht bis zum Morgen (Ortszeit) dauern, bis man in einem weiteren Schritt die Warnungen einstelle, lautete seine vorläufige Prognose am Dienstagabend (Ortszeit).
In den vergangenen Stunden erreichten örtlich Wellen die Küste der Inselgruppe. Größere Schäden waren nach Behördenangaben zunächst nicht bekannt. Der Tsunami-Experte sagte, es gebe viele Teile der Küste, für die keine Messwerte vorliegen. Wenn es wieder hell wird, werde man wohl erst wissen, welche Gebiete überflutet worden sein könnten.
+++ Philippinen heben Tsunami-Warnung auf +++
Die Philippinen haben am Nachmittag (Ortszeit) ihre Warnung vor einem möglichen Tsunami im Zuge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka aufgehoben. Basierend auf den verfügbaren Daten der Meeresspiegelüberwachungsstationen seien keine signifikanten Meeresspiegelschwankungen oder zerstörerischen Tsunamiwellen registriert worden, teilte das örtliche Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) mit. Alle bisher herausgegebenen Empfehlungen für die Bevölkerung seien damit aufgehoben, hieß es.
+++ Tsunami-Alarm: Neuseeland warnt vor starken Strömungen +++
Auch in Neuseeland warnen die Behörden nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka vor starken Strömungen und unvorhersehbaren Wellenbewegungen. Die Warnung gelte für sämtliche Küstenregionen, teilte die neuseeländische Katastrophenschutzbehörde Nema mit.
"Starke Strömungen und plötzliche Wasserbewegungen können Menschen verletzen oder sogar in Lebensgefahr bringen", hieß es. "Es besteht eine Gefahr für Schwimmer, Surfer, Angler und alle Personen, die sich im oder am Wasser in Ufernähe aufhalten." Nema rief die Bevölkerung dazu auf, sich von Stränden, Häfen, Flussmündungen und Meeresbuchten fernzuhalten.
Die ersten Auswirkungen des Tsunamis könnten den Inselstaat demnach gegen Mitternacht (Ortszeit/14 Uhr MESZ) erreichen.
+++Warncenter für Hawaii: das Schlimmste wohl überstanden +++
Die Tsunami-Warnung für die Hawaii-Inselgruppe könnte nach Experteneinschätzung bald abgeschwächt werden. Er sei zuversichtlich, "dass wir das Schlimmste hinter uns haben", sagte der Direktor des Pacific Tsunami Warning Center, Chip McCreery. Man befinde sich derzeit in der Phase herauszufinden, wann die Alarmstufe von einer Warnung in eine Empfehlung (advisory) herabgesetzt werden kann. Es werde vielleicht bis zum Morgen (Ortszeit) dauern, bis man in einem weiteren Schritt die Warnungen einstelle, lautete seine vorläufige Prognose am Dienstagabend (Ortszeit).
In den vergangenen Stunden erreichten örtlich Wellen die Küste der Inselgruppe. Größere Schäden waren nach Behördenangaben zunächst nicht bekannt. Der Tsunami-Experte sagte, es gebe viele Teile der Küste, für die keine Messwerte vorliegen. Wenn es wieder hell wird, werde man wohl erst wissen, welche Gebiete überflutet worden sein könnten.
+++Diskussion um gestrandete Wale in Japan nach Erdbeben +++
Aufnahmen von vier in Japan gestrandeten Walen haben nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka für Wirbel gesorgt. Im Internet kursierten Meinungen, die Tiere seien wegen des Bebens an die Küste der Stadt Tateyama in der Tokioter Nachbarpräfektur Chiba getrieben worden. Die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun" zitierte jedoch Experten, dass es dafür keine Beweise gebe. Zudem seien die Tiere bereits am Vortag an Land gespült worden. Die Menschen wurden dem Bericht nach aufgefordert, Ruhe zu bewahren und sich den Walen nicht zu nähern.
Wegen der Tsunami-Warnung sind die Menschen an der Pazifikküste des Landes aufgerufen, sich von der Küste fernzuhalten. Die Wale seien etwa sieben bis acht Meter lang und schienen noch zu leben, als Beamte zum Fundort eilten, berichtete die Zeitung. Die Präfekturregierung wolle sich mit Experten beraten, was zu tun sei. Sollten die Wale verenden, sei geplant, die Tiere entweder zu begraben oder anderweitig zu entsorgen, hieß es weiter.
+++ China hebt gelben Alarm für Zhejiang und Shanghai auf +++
China hat eine zuvor ausgegebene gelbe Tsunami-Warnung für die Küsten der Provinz Zhejiang und von Shanghai wieder aufgehoben. Das teilte das zuständige Tsunami-Warnzentrum auf Grundlage der jüngsten Überwachungssituation mit. Ganz entspannt ist die Lage dennoch nicht: Shanghai bereitet sich auf die Ankunft eines Tropensturms vor.
+++ Tsunami-Warnung für Hawaii: keine Flüge von und nach Maui +++
Wegen der Tsunami-Warnung für die Hawaii-Inselgruppe im Pazifik gibt es aktuell keine Flüge von und nach Maui. Alle Flüge seien für heute Abend gestrichen worden, sagte Gouverneur Josh Green in einer Pressekonferenz. Etwa 200 Menschen hätten in einem Terminal Zuflucht gefunden. Die Flughäfen seien bislang nicht von Schäden betroffen.
Der Gouverneur appellierte an die Bevölkerung, nicht auf die Straße zu gehen. Man solle zu Hause bleiben und das Fernsehen verfolgen. Das lokale TV zeigte Webcams von den Küsten der Inselgruppe.
+++ Tsunami-Alarm: Menschen in Indonesien in Sicherheit gebracht +++
Im Zuge der Tsunami-Warnungen nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben mehrere östliche Provinzen in Indonesien Tsunami-Warnungen ausgegeben. In besonders gefährdeten Küstenregionen wurden vorsorglich Schulen geschlossen und Evakuierungen eingeleitet.
Betroffen war unter anderem die Provinz Nordsulawesi. "Wir sind vorbereitet, und wir sind zuversichtlich, dass wir Todesopfer verhindern können", sagte Adolf Tamengkel, Chef der Katastrophenschutzbehörde der Provinz, bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Auf den abgelegenen Talaud-Inseln wurden Schulen vorübergehend geschlossen. "Wir haben bereits Vorsorgemaßnahmen getroffen, die Schülerinnen und Schüler wurden nach Hause geschickt", erklärte der Leiter der örtlichen Zivilschutzbehörde, Odrik Rompah.
Auch in den Provinzen Gorontalo und Nordmolukken wurden Vorsorgemaßnahmen getroffen. Indonesien sieht bisher zwar nur eine geringe Bedrohung - jedoch warnten die Behörden vor möglichen Verstärkungseffekten, besonders in schmalen Buchten oder Meeresarmen.
+++ Urlaubsverkehr in Japan von Tsunami-Warnung betroffen +++
In Japan beeinträchtigt die Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka den Verkehr - und das während der Hochsaison ausländischer Touristen. Der Straßen-, Bahn- und Flugverkehr sei teils unterbrochen, Fabriken mussten ihren Betrieb einstellen, meldete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". So sei der Zugverkehr auf der Tokaido-Linie und der Yokosuka-Linie, die die Hauptstadt Tokio mit nahe gelegenen Städte verbinden, eingestellt worden, hieß es.
Auf der nördlichen Hauptinsel Hokkaido seien mehrere Bahnhöfe, darunter in der auch unter ausländischen Touristen beliebten Stadt Hakodate, geschlossen worden. Fahrgäste und Personal aus Bahnhöfen an der Küste seien evakuiert worden. Nach Angaben der Bahngesellschaften gab es zunächst keine Berichte über Verzögerungen im Betrieb des Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszuges. Die Behörden riefen die Menschen an der Pazifikküste des Inselreiches auf, sich auf Anhöhen in Sicherheit zu bringen. Als Folge waren Urlaubsstrände verwaist. Hunderte von 24-Stunden-Supermärkten schlossen ebenfalls vorübergehend.
+++ Kamtschatka-Behörden melden Verletzte nach Erdbeben +++
Bei dem schweren Erdbeben vor der fernöstlichen russischen Halbinsel Kamtschatka sind nach Angaben von Behörden mehrere Menschen verletzt worden. Die Patienten würden in Krankenhäusern die erforderliche Hilfe erhalten, sagte der regionale Gesundheitsminister Oleg Melnikow in seinem Telegram-Kanal. Eine Zahl der Verletzten nannte er nicht. Der Gouverneur der Region Kamtschatka, Wladimir Solodow, wies die Einrichtung einer Hotline an, bei der sich vom Erdbeben betroffene Bewohner melden konnten.
Solodow veröffentliche in seinem Telegram-Kanal auch ein Video seines Besuchs in einem bei dem Beben teils zerstörten Kindergarten. Dort stürzte die Fassade ein. Die Einrichtung sollte an diesem Freitag nach einer Sanierung wieder öffnen. Es habe keine Verletzten gegeben. Solodow zeigte auch ein Video von Ärzten, die in einem Operationsaal trotz schwerer Erschütterungen ihre Arbeit fortsetzten. «Solcher Mut verdient die höchste Wertschätzung», sagte er. Solodow warnte vor der Gefahr von Nachbeben und mahnte zur Vorsicht.
+++Hawaii-Gouverneur: Noch drei Stunden bis mögliche Entwarnung +++
Für die unter einer Tsunami-Warnung stehende US-Pazifikinsel Hawaii sind nach Behördenangaben die nächsten zwei bis drei Stunden entscheidend. Gouverneur Josh Green sagte in einer Pressekonferenz, man rechne mit mindestens zwei bis drei Stunden, bevor es eine Entwarnung geben könnte. Bislang habe es keine nennenswerten Auswirkungen gegeben. "Es ist ein Segen, dass wir keine Schäden zu verzeichnen haben", sagte der Gouverneur.
+++ Tsunami-Warnung für Galápagos und Küsten Lateinamerikas +++
Nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben auch mehrere Länder Lateinamerikas vor möglichen Tsunami-Wellen gewarnt.
In Mexiko rief das Tsunami-Warnzentrum der Marine die Bevölkerung dazu auf, den Stränden an der Pazifikküste fernzubleiben. Boote und Schiffe sollten nicht auslaufen. Es seien Flutwellen von 30 Zentimetern bis einem Meter Höhe möglich.
Einen ähnlichen Hinweis gaben die Behörden im benachbarten Guatemala heraus. Die Gefahr sei jedoch als niedrig einzuschätzen, teilte das Seismologische Institut des mittelamerikanischen Landes (INSIVUMEH) auf der Plattform X mit.
In Ecuador warnten die Behörden, dass Flutwellen die berühmte Galápagos-Inselgruppe erreichen könnten. Der Archipel, der wegen seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt zum Unesco-Welterbe zählt, liegt rund 1.000 Kilometer vor der Küste des südamerikanischen Landes. Die Menschen sollten Strände und Häfen meiden, der Schiffsverkehr solle eingestellt werden, teilte die Regierung mit.
Für weite Teile der Küsten Perus und des benachbarten Chiles galten ebenfalls Tsunami-Warnungen. Der chilenische Katastrophenschutz teilte mit, es seien Flutwellen von einem bis drei Metern Höhe möglich. In mehreren Küstengebieten würden Evakuierungen vorbereitet, hieß es in Medienberichten. Schulen sollen vielerorts sicherheitshalber geschlossen bleiben.
+++ Japan registriert über einen Meter hohe Flutwelle +++
Nach dem Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ist an Japans Pazifikküste inzwischen eine mehr als einen Meter hohe Flutwelle eingetroffen. In einem Hafen der nordöstlichen Präfektur Iwate sei eine 1,30 Meter hohe Welle registriert worden, berichteten lokale Medien. An der Küste anderer Präfekturen wurden Flutwellen von bis zu 80 Zentimetern beobachtet. Die Behörden haben Warnungen vor einem bis zu drei Meter hohen Tsunami ausgegeben. Bei einem Tsunami bauen sich Wellen mitunter in Stufen auf.
Japans nationale meteorologische Behörde rief die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben. Sie sollten trotz der enormen Sommerhitze dort auch vorerst bleiben. In dem fernöstlichen Inselreich wurde heute in Tamba in der Präfektur Hyogo eine Rekordtemperatur von 41,2 Grad Celsius gemessen, wie die Wetterbehörde weiter mitteilte.
Die Tsunami-Warnung könne noch einen Tag oder sogar länger in Kraft bleiben, hieß es. Nach Aussagen eines Regierungssprechers gab es bislang weder Berichte über Opfer noch über Schäden. Auch in Atomkraftwerken gebe keine Unregelmäßigkeiten. Die Regierung hatte zuvor einen Krisenstab eingerichtet.
+++ Tsunami-Alarm: Schulen auf Philippinen teilweise geschlossen +++
Nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka haben die Philippinen teilweise Schulen geschlossen. Kinder, deren Unterricht in Küstennähe stattfand, seien in drei südlichen Provinzen nach Hause geschickt worden, berichtete der Sender GMA unter Berufung auf die Behörden. Die Anweisung betreffe alle Schulen, ob privat oder staatlich, von der Grundschule bis zur Hochschule, hieß es.
Auch Strandresorts und Regierungsbüros in der Nähe von Tsunami-gefährdeten Gebieten wurden vorübergehend geschlossen. In dem südostasiatischen Inselstaat wurden in mehreren Provinzen Wellen von weniger als einem Meter Höhe erwartet, die aber längere Zeit anhalten könnten.
+++ Überschwemmungen nach Erdbeben vor Russlands Küste +++
Infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ist es im Norden der Inselgruppe Kurilen zu Überschwemmungen gekommen. Es habe vier Tsunami-Wellen gegeben, sagte Alexander Owsjannikow, Verwaltungschef im Kreis Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir. Die Tsunami-Warnung bestehe weiterhin.
Nach Angaben des Zivilschutzes wurden der Hafen der Stadt Sewero-Kurilsk und ein Fischereiunternehmen dort teilweise überflutet. Die Bevölkerung sei evakuiert worden, darunter auch 60 Urlauber. Die Niederlassung der Russischen Akademie der Wissenschaften von Kamtschatka veröffentlichte ein mit einer Drohne aufgenommenes Video von der Insel Paramuschir. Darauf sind die Überflutungen zu sehen.
Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka versetzte zahlreiche Länder weltweit von Japan und den Philippinen über Hawaii bis zur US-Westküste und Lateinamerika in Alarmzustand. Es wurde vor teils meterhohen Tsunami-Wellen gewarnt.
+++ Arbeiter an der Atomruine wegen Tsunami-Warnung evakuiert +++
Der Betreiber der japanischen Atomruine Fukushima Daiichi hat wegen der Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka alle Arbeiter zur Evakuierung aufgefordert. Der Konzern Tokyo Electric Power (Tepco) bestätigte der "Japan Times", dass sie sich alle auf höher gelegenen Gebieten in Sicherheit gebracht haben. In dem Atomkraftwerk im Nordosten des Inselreichs war es am 11. März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen gekommen, nachdem die Kühlsysteme ausgefallen waren.
Die zerstörten Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden. Da der Platz für Tanks, in denen das strahlende Kühlwasser gelagert wird, zur Neige ging, hatte Japan vor zwei Jahren mit der Einleitung des zuvor gefilterten und verdünnten Wassers ins Meer begonnen. Tepco erklärte nun, dass das Verfahren zur Aufbereitung des Wassers nicht beeinträchtigt sei. Wegen der neuen Tsunami-Warnung sei der Betrieb vorsorglich manuell gestoppt worden.
In den Reaktoren 1, 2 und 3 befinden sich schätzungsweise 880 Tonnen zerstörter Brennelemente. Das Gremium, das die Stilllegung der Atomruine überwacht, erklärte jüngst, dass sich die vollständige Bergung der geschmolzenen Brennelemente bis 2037/38 oder später verzögern dürfte. Ursprünglich war dies bis zu den frühen 2030er Jahren geplant gewesen.
+++ Tsunami-Warnung: Häfen von Hawaii geschlossen +++
Infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka sind die Häfen der US-Pazifikinsel Hawaii geschlossen worden. Die Küstenwache wies Handelsschiffe, die Häfen ansteuern wollten, an, vor der Küste zu bleiben.
Auf Hawaii, wo es gerade Abend ist, gibt es aktuell eine Tsunami-Warnung. Das lokale Fernsehen zeigte Live-Cams von Stränden, um mögliche Bewegungen zu beobachten.
+++Höhere Flutwellen in Japan nach Beben vor Russlands Küste +++
Nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka sind im Norden Japans zunehmend höhere Flutwellen registriert worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete, wurden an der Küste der nördlichen Präfektur Hokkaido sowie der Präfektur Iwate im Nordosten inzwischen Flutwellen mit einer Höhe von 60 Zentimetern registriert. Die Behörden haben Warnungen vor einem bis zu drei Meter hohen Tsunami ausgegeben. Bei einem Tsunami bauen sich Wellen mitunter in Stufen auf.
Japans nationale meteorologische Behörde rief die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben. Sie sollten trotz der enormen Sommerhitze dort auch vorerst bleiben. Die Tsunami-Warnung könne noch einen Tag oder sogar länger in Kraft bleiben. Nach Aussagen eines Regierungssprechers gab es zunächst weder Berichte über Opfer noch über Schäden. Die Regierung in Tokio hatte zuvor einen Krisenstab eingerichtet.
+++ 3-Meter-Flutwellen befürchtet: Evakuierungsaufrufe für Japan, Hawaii, USA +++
Die japanischen Behörden stuften ihre Tsunami-Warnung am Vormittag (Ortszeit) hoch: An der Pazifikküste drohten demnach bis zu drei Meter hohe Flutwellen. Bewohner entlang der Küste wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. An der Küste der nördlichen Präfekturen Hokkaido und Aomori wurden zunächst Flutwellen von 40 Zentimetern Höhe registriert, wie der japanische Fernsehsender NHK meldete. Berichte über Unregelmäßigkeiten in Atomkraftwerken gebe es nicht.
Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach ebenfalls von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii kurz nach 7 Uhr am deutschen Morgen erreichen könnten. Küstenbewohner sollten die gefährdeten Gebiete sofort verlassen oder in mindestens zehnstöckigen Gebäuden Schutz suchen, hieß es. Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen. Weiter entfernte Pazifikstaaten wie die Philippinen und Indonesien wappneten sich ebenfalls für drohende Flutwellen.
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bua/news.de/dpa