Schockierender Fall von Zwangs-Ehe: Mädchen (6) muss 39 Jahre älteren Mann heiraten - keine Strafe
Kinder-Ehen sind in Afghanistan gesetzlich nicht verboten. Ein aktueller Fall sorgt für Fassungslosigkeit (Symbolbild). Bild: dpa/Nicolas Armer
Erstellt von Ines Fedder
11.07.2025 10.43
- Schockierender Fall von Zwangs-Ehe: Mädchen (6) muss 45-Jährigen heiraten
- Kinder für Geld an Ehemänner verkauft: "Walwar"-Praxis in Afghanistan keine Seltenheit
- Kinderehen in Afghanistan nach Machtübernahme der Taliban immer häufiger
Es sind Fälle wie diese, die besonders betroffen machen. Ein 45-jähriger Afghane hat in Afghanistan ein sechsjähriges Mädchen geheiratet. Die Taliban erlaubte die Kinder-Ehe, die für viele unvorstellbar zu sein scheint.
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Mädchen (6) mit 45 Jahre alten Mann verheiratet - Kinder-Ehe sorgt für Entsetzen
Wie unter anderem der "Daily Star" berichtet, fand die Zeremonie fand im afghanischen Marjah-Distrikt statt. Demnach zahlte der Bräutigam der Familie des Mädchens Geld für die Eheschließung eine stattliche Summe. Der Mann hat bereits zwei weitere Ehefrauen. Nach der Zeremonie wurden sowohl der Vater des Kindes als auch der Bräutigam kurzzeitig festgenommen, aber wieder freigelassen.
Konsequenzen gab es jedoch kaum eine: Die Taliban ordneten nach der Eheschließung an, dass der Mann das Kind erst zu sich nehmen darf, wenn sie neun Jahre alt ist.
"Walwar" in Afghanistan keine Seltenheit - Hier werden Kinder zu Geld gemacht
Die Praxis des sogenannten "Walwar" ist in Afghanistan verbreitet. Dabei werden Mädchen gegen Geld verheiratet. Der Preis richtet sich nach Aussehen, Gesundheit und Bildungsstand der Mädchen. Manchmal dienen solche Ehen auch dazu, Blutfehden zwischen verfeindeten Familien zu beenden.
Zunahme von Kinderehen seit Taliban-Machtübernahme
Der Fall zeigt die dramatische Zunahme von Kinderehen in Afghanistan. Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 hat sich die Situation für Mädchen und Frauen im Land drastisch verschlechtert. Extreme Armut zwingt viele Familien dazu, ihre Töchter zu verheiraten. Seit der Rückkehr der Taliban ist die Zahl der Kinderehen stark gestiegen. Ein UN-Bericht stellte einen Anstieg von bis zu 25 Prozent fest.
Eine Aktivistin namens Mahbob berichtete gegenüber "The Afghan Times" von vielen Familien in ihrem Dorf, die ihre Töchter für Geld weggeben. Die Menschen seien verzweifelt und erhielten keine Hilfe. Eine 50-jährige Frau aus Uruzgan verheiratete ihre 14-jährige Tochter für 300.000 Afghanis an einen 27-Jährigen.
Keine gesetzliche Regelung bei Kinderehen in Afghanistan
In Afghanistan existiert derzeit keine gesetzliche Altersgrenze für Eheschließungen. Die Taliban erkennen die frühere Mindestgrenze von 16 Jahren nicht an. Stattdessen gilt eine Interpretation des islamischen Rechts, wonach Mädchen nach Erreichen der Pubertät heiratsfähig sind.
Die Praxis der Kinderehen hatte nach der US-geführten Invasion 2001 abgenommen. Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban verzeichnet Afghanistan jedoch wieder einen deutlichen Anstieg dieser Zwangsehen.
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