Polizei-News Hamburg, 22.12.25: Polizei beschlagnahmt mehrere hundert Kilogramm illegale Pyrotechnik in Hamburg und Schleswig-Holstein
Unfall für das Presseportal Bild: Adobe Stock / bilanol
Erstellt von Team Datenjournalismus
22.12.2025 15.40
Zeiten:
a) 13.12.2025, ab 10:00 Uhr und 21.12.2025, ab circa 14:00 Uhr b) 19.12.2025, ab 06:30 Uhr
Orte:
a) Hamburg-Billstedt, -Jenfeld, -Langenhorn und -Neuallermöhe sowie Schleswig-Holstein (Bargfeld-Stegen, Glinde, Itzstedt, Nahe, Tangstedt, Wakendorf II) b) Hamburg-Steilshoop und -Wilhelmsburg
Einsatzkräfte der Polizei haben seit dem vorvergangenen Wochenende in unabhängig voneinander geführten Verfahren insgesamt vierzehn Objekte durchsucht und unter anderem Schreckschusswaffen, Teleskopschlagstöcke sowie mehrere hundert Kilogramm illegale Pyrotechnik sichergestellt.
a)Nach einem Hinweis beobachteten Zivilfahnderinnen und Zivilfahnder am vorvergangenen Samstag (13.12.2025) in der Gemeinde Nahe (Schleswig-Holstein) die Übergabe mutmaßlich illegaler Pyrotechnik aus einem Pkw heraus und nahmen im weiteren Verlauf zwei mutmaßliche Verkäufer im Alter von 15 und 16 Jahren sowie einen 16-jährigen mutmaßlichen Ankäufer vorläufig fest.
Im Rahmen der Durchsuchungen des Fahrzeugs und der Personen stellten die Polizistinnen und Polizisten pyrotechnische Gegenstände mit einer Nettoexplosivstoffmasse (NEM) von etwa fünf Kilogramm sicher. Bei den anschließenden Durchsuchungen der Wohnanschriften der Tatverdächtigen in Itzstedt, Tangstedt und Wakendorf II stellten die Beamtinnen und Beamten weitere Beweismittel sicher. Hierbei ergaben sich auch Hinweise auf zwei weitere 15 und 16 Jahre alte Ankäufer. Auch bei den Durchsuchungen ihrer Wohnungen in Bargfeld-Stegen und Itzstedt stellten die Einsatzkräfte illegales Feuerwerk mit einer NEM von zehn Kilogramm sicher.
Die allesamt deutschen Tatverdächtigen wurden nach Durchführung aller polizeilichen Maßnahmen entlassen. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts des Umgangs mit illegaler/erlaubnispflichtiger Pyrotechnik ermittelt.Im Rahmen der Auswertung der sichergestellten Beweismittel ergaben sich den Ermittlerinnen und Ermittlern der Abteilung für Waffen- und Sprengstoffdelikte (LKA 75) Hinweise auf den mutmaßlichen Händler der illegalen Pyrotechnik, einen 19 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen.
Zivilfahnderinnen und Zivilfahnder verhinderten daraufhin vorgestern eine geplante Übergabe illegaler Feuerwerkskörper auf einem Parkplatz eines Schnellrestaurants an der Gutenbergstraße in Glinde (Schleswig-Holstein) und nahmen den 19-Jährigen sowie drei mutmaßliche Ankäufer im Alter von 14 (2 x) und 22 Jahren vorläufig fest.
Bei der Durchsuchung des mutmaßlichen Händlers, seines VW Golf, seiner Wohnung in Billstedt und eines von ihm genutzten Lagers in Glinde beschlagnahmten die Polizistinnen und Polizisten rund 8.000 Euro Bargeld und 30 Kartons illegaler Pyrotechnik, darunter circa 40.000 Knallkörper des Typs "DumBum 5G". Auch bei den Durchsuchungen der Wohnanschriften der Ankäufer in Jenfeld, Langenhorn und Neuallermöhe stellten die Einsatzkräfte illegales Feuerwerk sicher. Insgesamt zogen die Beamtinnen und Beamten am Samstag circa 450 Kilogramm illegale und weitestgehend nicht marktfähige Pyrotechnik aus dem Verkehr.
Die Tatverdächtigen wurden nach Durchführung aller polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Gegen den 19-Jährigen ermittelt das LKA 75 wegen des Verdachts der Abgabe illegaler/erlaubnispflichtiger Pyrotechnik. Den Erkenntnissen der Kriminalpolizei zufolge steht der Heranwachsende in Verdacht, mindestens seit Sommer dieses Jahres illegales Feuerwerk veräußert zu haben. Offenbar erfolgten die Absprachen hierzu über verschiedene Messengerdienste.
Der 19-Jährige steht auch im Verdacht, "DumBum"-Böller an einen 15-Jährigen abgegeben zu haben, der sich beim Zünden dieses Knallkörpers am 10.12.2025 auf einer Hundeauslaufwiese am Niendorfer Marktplatz schwer an einer Hand verletzte.
Die umfangreichen Auswertungen und Ermittlungen dauern an.
b)Nachdem es in der Silvesternacht 2024/2025 aus einer Gruppe heraus zu tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr im Stadtteil Steilshoop kam, führte das LKA 14 (Region Nord) Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs. Nähere Angaben sind unseren damaligen Bilanz-Pressemitteilungen, zu finden unter: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5940583 und https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5940755, zu entnehmen.
Im Rahmen der Ermittlungen erlangten die Beamtinnen und Beamten Hinweise auf drei Wohnungen in Steilshoop und eine Wohnung in Wilhelmsburg, die mutmaßlich als Waffen-/Sprengstoffdepots genutzt würden, woraufhin die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse beim zuständigen Amtsgericht erwirkte.
Einsatzkräfte des LKA und des Polizeikommissariats 36 (Bramfeld) vollstreckten diese am vergangenen Freitag. Hierbei stellten sie unter anderem sieben Schreckschusswaffen, vier Teleskopschlagstöcke, einen Schlagring, Vermummungsmaterialien und mehrere hochexplosive "Polenböller" sicher. Darüber hinaus entdeckten die Polizistinnen und Polizisten noch 13 als gestohlen gemeldete Ausweispapiere.
Die Ermittlungen richten sich gegen zwei 22 und 23 Jahre alte, deutsch-türkische Staatsangehörige, einen 41-jährigen Türken sowie einen 21 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen. Bis auf den 22-Jährigen wurden alle in ihren Wohnungen angetroffen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Die Ermittlungen des LKA 145 dauern an.
In diesem Zusammenhang rät die Polizei:
Erwerben Sie nur Pyrotechnik der Kategorien F1 und F2 (mit entsprechender CE-Kennzeichnung) aus legalen und in Deutschland zugelassenen Verkaufsstellen.
Keine Abgabe an Minderjährige - alle Artikel der Klasse F2 dürfen erst ab 18 Jahren verwendet werden.
Erwerben oder Verwenden Sie bitte keine sogenannten "Polenböller"! Diese Knallkörper können schwerste Verletzungen verursachen und sind aufgrund ihrer Gefährlichkeit an eine entsprechende sprengstoffrechtliche Erlaubnis gebunden. Ohne diese Erlaubnis sind der Besitz und die Nutzung strafbar!
Unser Appell an Eltern: Sprechen Sie unbedingt mit einer erkannten Gefahr Ihrer örtlichen Polizeidienststelle - wählen Sie hierfür im Zweifel die 110.
Zim.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Meldung der Polizei Hamburg vom 22.12.2025 gegen 15:06 Uhr. Die Originalmeldung aus dem Blaulichtreport des Presseportals finden Sie hier. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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