Gesundheit

Demenzrisiko senken: Mit diesen Essgewohnheiten halten Sie Ihr Gehirn fit

Die Risikofaktoren von Demenz sind weitgehend ungeklärt - eine Stellschraube könnte jedoch die Ernährung sein. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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  • Demenzrisiko ist laut Studie abhängig von der Ernährung
  • Mit der richtigen Ernährungsweise lässt sich das Risiko senken
  • Was genau auf den Tisch gehört, lesen Sie hier

Wie wir uns ernähren, kann einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Das gilt auch für unser Gehirn: Eine neue Studie aus Südkorea weist darauf hin, dass eine gesunde Ernährung langfristig sogar das Risiko, an Demenz zu erkranken, senken kann. Besonders zwei Personengruppen können von den Erkenntnissen profitieren.

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Diese Ernährungssysteme beugen gegen Alzheimer vor

Die Wissenschaftler verglichen für die Studie vier Ernährungssysteme:

  • die Mittelmeerdiät (MEDAS)
  • die Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay (MIND-Diät)
  • den Recommended Food Score (RFS)
  • den Alternative Healthy Eating Index (AHEI)

Das Ergebnis war sehr eindeutig: Langfristig eingehalten können alle dieser Diäten das Demenzrisiko um 21 bis 28 Prozent senken. Die RFS-Diät schnitt am besten ab. Hinter ihr folgt die MIND-Diät, die speziell zur Vorbeugung von Alzheimer entwickelt wurde. Was alle Diäten jedoch gemeinsam haben: Sie setzen auf viel Gemüse, Obst, Vollkorn, Nüsse, Fisch und Geflügel. Auf rotes Fleisch, frittiertes Essen, Zucker und hochverarbeitete Lebensmittel wird hingegen eher verzichtet.

Entzündungshemmende Wirkung senkt das Demenz-Risiko

Nicht nur die Nährstoffe sind bei diesen Diäten von Vorteil: Die in den Diäten enthaltenen Lebensmittel haben auch häufig eine entzündungshemmende Wirkung. Chronische Entzündungen sind einer der größten Risikofaktoren für neurodegenerative Erkrankungen. Dabei erfassten die Forscher auch die "Entzündungsneigung" der Ernährung - gemeint ist, inwiefern die Ernährung entzündungsfördernd ist. Die Forscher stellten fest: Eine pro-entzündliche Ernährung erhöht das Demenzrisiko um satte 30 Prozent - ein alarmierender Wert.

Zwei Bevölkerungsgruppen profitieren besonders

Die Forscher untersuchten zudem die Gesundheits- und Ernährungsdaten von insgesamt 131.209 Erwachsenen im Alter von 40 bis 69 Jahren. Im Schnitt wurden die Probanden etwa 13,5 Jahre beobachtet. In diesem Zeitraum entwickelten 1.453 Studienteilnehmer eine Demenz. Die Analyse der Daten zeigte: Der Schutzeffekt der Ernährung war nicht für alle Personengruppen gleich stark.

Eine besonders deutliche Wirkung stellte sich allerdings bei Frauen und älteren Menschen ein. Auch das Körpergewicht spielte eine Rolle. Fettleibige und nicht-adipöse Menschen reagierten unterschiedlich auf dieselben Diäten, wobei Fettleibige eine deutlich schnellere Reaktion auf die Umstellung zeigten - wodurch sie wiederum auch überproportional profitierten. Die Forscher betonen in ihrem Papier, wie wichtig modifizierbare Lebensstilfaktoren für den Schutz vor Demenz sind. Gerade gefährdete Bevölkerungsgruppen könnten sehr von den Erkenntnissen profitieren.

Diese Maßnahmen können das Risiko ebenfalls senken

Bei der Studie handelt es sich um eine Beobachtungsstudie - das bedeutet, dass sie lediglich einen Hinweis darauf geben kann, dass die Ernährungsweise mit dem Demenzrisiko zusammenhängt, jedoch nicht beweisen kann, dass sie der alleinige Hebel gegen Demenz ist. Auch andere Einflussfaktoren könnten eine Rolle spielen. Dennoch: Die Ernährung ist offenbar immerhin schon mal eine Stellschraube, mit der wir das Demenzrisiko bewusst beeinflussen können. Neben den genannten Diäten lassen sich auch noch weitere Schritte unternehmen, um das Demenzrisiko langfristig so niedrig wie möglich zu halten:

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