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Wladimir Putin: Explosionen in der Stadt - massiver Drohnenangriff auf Moskau

Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Alexander Kazakov

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  • Wladimir Putin im Visier: Drohnenangriffe auf Moskau
  • Direkt vor Wladimir Putins Nase: Moskau im Ausnahmezustand
  • Tödliche Treffer in Grenzregionen: Zwei Menschen sterben
  • Ukraine testet Moskaus Luftabwehr nach dreieinhalb Jahren Krieg

Die Ukraine hat in der Nacht einen massiven Drohnenangriff auf Russland geflogen und dabei erstmals seit längerem wieder die Hauptstadt Moskau ins Visier genommen. Nach russischen Militärangaben wurden insgesamt 193 ukrainische Kampfdrohnen abgefangen oder zerstört.

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Wladimir Putin im Visier: Drohnenangriffe auf Moskau

Wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilte, wurden im Großraum der Hauptstadt zwischen 34 und 40 Drohnen abgeschossen, von denen 34 direkt auf Moskau zusteuerten. Der nächtliche Großangriff erstreckte sich über mehr als zehn russische Regionen und stellt eine der umfangreichsten ukrainischen Drohnenattacken seit Kriegsbeginn dar.

Direkt vor Wladimir Putins Nase: Moskau im Ausnahmezustand

Die russische Luftfahrtbehörde ordnete die zeitweilige Sperrung der Moskauer Flughäfen Domodedowo und Schukowski an. Bewohner mehrerer Vororte wie Podolsk, Dubna und Ramenskoje meldeten Explosionsgeräusche, berichtete der Telegramkanal "Mash". Über dem Ort Kommunarka stieg eine Rauchsäule auf. In sozialen Netzwerken kursierten Aufnahmen eines russischen Militärfahrzeugs mit montiertem Maschinengewehr direkt an der Kremlmauer.

Die Behörden machten keine offiziellen Angaben zu möglichen Schäden in der Hauptstadt. Üblicherweise informiert Moskau nur über Treffer an zivilen Einrichtungen.

Tödliche Treffer in Grenzregionen: Zwei Menschen sterben

In den russischen Grenzgebieten forderte der Drohnenangriff zwei Menschenleben. In Brjansk starb ein Busfahrer, als sein Kleinbus von einer Drohne getroffen wurde. Fünf Fahrgäste erlitten Verletzungen, teilte Gouverneur Alexander Bogomas auf Telegram mit. Auch in der Region Belgorod kam ein Mensch ums Leben. Die Grenzregion Brjansk war besonders stark betroffen:

  • Allein dort fing die Luftabwehr nach Militärangaben 47 ukrainische Drohnen ab. Die beiden Todesopfer zeigen, dass trotz der gemeldeten hohen Abschussquote einige Drohnen ihre Ziele erreichten. Über weitere Schäden in den Grenzgebieten machten die Behörden keine detaillierten Angaben.

Ukraine testet Moskaus Luftabwehr nach dreieinhalb Jahren Krieg

Die nächtliche Drohnenoffensive fügt sich in Kiews Strategie ein, den Konflikt auf russisches Territorium auszuweiten. Seit Beginn von Wladimir Putins Invasion vor über dreieinhalb Jahren setzt die Ukraine vermehrt unbemannte Flugkörper gegen russische Ziele ein. Zuletzt intensivierte Kiew die Attacken auf Ölraffinerien und Energieanlagen weit hinter der Grenze.

Der Angriff auf die russische Hauptstadt könnte ein gezielter Test der Moskauer Flugabwehrsysteme gewesen sein. Die Ukraine äußerte sich bislang nicht zu der Operation. Mit solchen Angriffen will Kiew den Druck auf Russland erhöhen und die Kriegsfolgen für die russische Bevölkerung spürbar machen.

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/news.de/dpa

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