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Annalena Baerbock: Dafür wird die Außenministerin jetzt heftig attackiert

Am Montag war Annalena Baerbock zu Krisengesprächen nach Riad gereist. Bei Instagram gewährt sie ihren Followern einen kleinen Einblick in ihre Reise. Doch nicht jedem gefällt, was er da sieht. Im Netz wird bereits heftig über Baerbocks Riad-Reise diskutiert.

Annalena Baerbock wird bei Instagram immer wieder Opfer heftiger Attacken. (Foto) Suche
Annalena Baerbock wird bei Instagram immer wieder Opfer heftiger Attacken. Bild: picture alliance/dpa | Britta Pedersen
  • Annalena Baerbock reist zu Gesprächen über Nahost-Krisen nach Riad
  • Außenministerin berät über Friedensprozess in Nahost und Hilfe für Gaza
  • Bei Instagram gewährt Baerbock Einblicke in ihre Riad-Reise
  • Baerbock-Post sorgt bei Instagram für Zündstoff
  • Grünen-Politikerin drängt Hamas zur Freilassung der Geiseln

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Die Grünen) hat sich bei Beratungen mit Kollegen westlicher und arabischer Länder in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad für mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen und eine Friedenslösung eingesetzt. Die Ministerin habe bei ihren Gesprächen unterstrichen, dass ein eigenständiger palästinensischer Staat als Teil eines umfassenden Friedensprozesses und einer Zweistaatenlösung klares Ziel deutscher Politik bleibe, hieß es am Abend des 29. April aus deutschen Delegationskreisen.

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Annalena Baerbock berät in Riad über Friedensprozess in Nahost und Hilfe für Gaza

Beim Foto- und Video-Netzwerk Instagram gewährt die Grünen-Politikerin ihren 584.000 Followern am Dienstag (30. April) einen kleinen Einblick in ihre Reise nach Riad. Dazu veröffentlicht sie einige Fotos, die sie gemeinsam mit ihren Regierungskollegen, darunter US-Außenminister Antony Blinken und der saudi-arabische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan, zeigen. Im Netz stößt Baerbocks Beitrag jedoch nicht bei jedem auf Begeisterung - mal wieder, könnte man angesichts der zuletzt immer wieder scharf kritisierten Aussagen der 43-Jährigen meinen. Einige User werfen der Außenministerin "Doppelmoral vom Feinsten" vor. Und dabei wollte Baerbock in Riad gemeinsam mit regionalen Gesprächspartnern doch lediglich an einer Deeskalation der verschiedenen Krisenherde und an Fortschritten für eine friedliche Zukunft arbeiten, wie sie bei Instagram selbst erklärt.

  • "So schwierig die Lage im Nahen Osten derzeit ist: Wir geben nicht auf, damit eine Aussicht auf Frieden und Sicherheit für die Menschen in der Region entstehen kann", verspricht Baerbock ihren Followern bei Instagram.
  • "Deswegen üben wir zusammen mit unseren Partnern maximalen Druck auf die Hamas aus, damit die Geiseln endlich freikommen. Und wir lassen nicht locker, damit die humanitäre Hilfe nicht nur nach Gaza rein, sondern auch bei den Menschen dort ankommt", erklärt sie weiter.
  • "Das heißt in diesen stürmischen Zeiten auch mal kurzfristig für einen Nachmittag und eine Nacht nach Riad, Saudi-Arabien zu fliegen, wo viele wichtige Staaten an einem Tisch saßen", rechtfertigt Baerbock ihre Riad-Reise.
  • "Für uns, die wir Verantwortung tragen, bedeutet es eben auch, dann weiter zu machen, wenn der Erfolg in weiter Ferne scheint. Denn es geht um jeden einzelnen Menschen, dessen Not wir lindern und dem wir Hoffnung geben auf eine bessere Zukunft. Dafür arbeite ich jeden Tag", so Baerbocks eindringliche Worte.

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Baerbock-Post sorgt für hitzige Diskussion im Netz

Es sind Sätze, die nicht nur für kontroverse Diskussionen, sondern wie immer auch für reichlich Wut bei einigen Instagram-Usern sorgen. Denn trotz vielfacher Zustimmung stimmen längst nicht alle Follower den Aussagen von Annalena Baerbock zu. Gleich mehrere Kommentare muss man als umfassende Israel-Kritik kennzeichnen:

  • "Aber weiterhin Israel militärisch unterstützen? Doppelmoral vom feinsten"
  • "Sie sollten auch Druck auf Israel ausüben - mal so nebenbei bemerkt"
  • "Ein bisschen Druck auch auf Israel könnte vielleicht die Welt retten und sie müssten nicht mehr so viel und weit reisen und sparen"
  • "Mach mal lieber Druck auf Israel mit dem Mist aufzuhören"
  • "Wir würden gerne sehen, dass sie die Stimmen die seit 6 Monaten unter ihrem Beiträgen erscheinen, ernst nehmen würden"
  • "Weiter auf Diplomatie setzen und nicht aufhören!!!", steht dieser User hinter Baerbocks Aussagen.
    "Viel Glück und Durchhaltevermögen", stärkt auch dieser Kommentator die Außenministerin.
  • "Die Frau macht ihren Job besser als zig Aussenminister vor ihr", nimmt ein anderer Baerbock in Schutz.

Grünen-Politikerin hofft weiter auf friedliche Lösung im Nahost-Konflikt

Baerbock selbst scheint sich von der neuerlichen Attacken nicht beirren zu lassen. Sie bleibt ihrer Linie und ihrem Vorhaben, sich für eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt einzusetzen, treu. Baerbock habe in Riad unter anderem an einem von Saudi-Arabien und Norwegen initiierten Treffen arabischer und europäischer Außenminister teilgenommen, bei dem die Perspektive der Zweistaatenlösung und die Anerkennung Palästinas auf der Agenda gestanden habe.

Anmerkung: Mit Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Israels Regierung lehnt aber ebenso wie die islamistische Palästinenserorganisation Hamas eine solche Zweistaatenlösung ab.

Außenministerin fordert verbesserten humanitären Zugangs nach Gaza und die Freilassung der Geiseln

Die Grünen-Politikerin habe zugleich deutlich gemacht, "dass es nun dringend eines verbesserten humanitären Zugangs nach Gaza und der Freilassung der Geiseln bedürfe", hieß es nach den Gesprächen weiter. Zur Frage der konkret notwendigen Schritte, um die Kampfhandlungen zu beenden und zu einer nachhaltigen Lösung des Konflikts zu kommen, hat sich die Außenministerin demnach in Riad auch in vertraulichem Kreis mit arabischen und westlichen Kollegen ausgetauscht.

Die Minister, darunter auch Baerbocks Kollegen Antony Blinken aus den USA und David Cameron aus Großbritannien, trafen sich bis zum 29. April in Riad am Rande des zweitägigen Open Forums, einer Wirtschaftskonferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF). Israel nahm nicht an den Gesprächen teil.

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/loc/news.de/dpa

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