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Arbeitslosigkeit im Landkreis Görlitz aktuell im Mai: Arbeitslosigkeit sinkt um 1,3 Prozent

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Görlitz ist im Mai auf 8,9 Prozent gefallen. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

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Arbeitslosenstatistik Bild: Adobe Stock / max dallocco

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Görlitz?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Görlitz ist im Mai zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 138 Personen und damit 1,3 Prozent auf 10.786. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in den Monaten Mai und Juni nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit üblich. Grund dafür sind vor allem mehr Einstellungen in Außenberufen, etwa im Baugewerbe und der Gastronomie.

Arbeitslosenquote im Landkreis Görlitz im Mai 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent. Damit ist der Landkreis Görlitz der Kreis mit der Arbeitslosigkeit in Deutschland.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 53 oder 1 Prozent auf 5.149 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Görlitz auf 47,7 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Görlitz niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum Mai des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Görlitz um 895 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 9,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,7 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 8,2 Prozent betragen.

Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 8,9 Prozent.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 9,5 Prozent deutlich höher als die der Frauen von 8,1 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 10,7 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 25,2 Prozent.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Landkreis Görlitz beziehen Bürgergeld, nämlich 7.384 von insgesamt 10.786. Somit erhalten 68,5 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Ihre Zahl lag um 72 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,0 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.

Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Görlitz Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im Mai 19.342 Menschen Bürgergeld im Landkreis Görlitz. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 13.777 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 155 Menschen, ein Anstieg um 0,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 425 Menschen höher, ein Plus von 3,8 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 14 Personen, was einem Rückgang von 0,1 Prozent entspricht. Gegenüber dem Mai des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 14 Personen und damit 0,1 Prozent.

Kritik an Arbeislosenstatistik

Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im Mai gab es im Bundesland Sachsen 175.066,366 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 0,1 Prozent der 175.204 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Sachsen oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 04.06.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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