Bei geklauten Passwörtern: Wie Sie sich vor Identitätsdiebstahl schützen können
Verbraucherschützer warnen davor, persönliche Daten wie Kreditkartendaten an unsichere Empfänger weiterzuleiten. Bild: AdobeStock/sebra
Erstellt von Felix Schneider
11.11.2025 07.13
- Identitätsdiebstahl kann eine Vielzahl an Konsequenzen nach sich ziehen
- Häufig werden entwendete Daten genutzt, um teure Zahlungen zu tätigen
- Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich richtig vor den Kriminellen schützen können
Unzureichender Schutz von persönlichen Daten kann im Netz verheerende Folgen haben: Fremde können die Identitäten von Verbrauchern in diversen Bereichen missbrauchen, um Abos abzuschließen, Waren zu bestellen oder Nutzerkonten einzurichten. Die Verbraucherzentrale warnt vor der Gefahr durch den Identitätsdiebstahl. Wie Sie sich schützen können.
Mehr Infos rund um Sicherheit im Netz finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Welche Konsequenzen kann Identitätsdiebstahl haben?
Wird jemandem die Identität gestohlen, kann der Dieb mit den Daten schnell hohen Schaden anrichten. Dafür werden unter anderem Name, Geburtsdatum, Anschrift, Kreditkarten- oder Kontonummern benutzt. Mit diesen Daten können andere sich unter ihrem Namen und auf ihre Kosten bei Online-Diensten anmelden, Verträge abschließen oder Geld überweisen. Beschwerden bei den Verbraucherzentralen zeigen, dass vor allem diese Vorgänge häufig in Verbindung mit gestohlenen Identitäten vorkommen:
- unberechtigt abgeschlossene Abonnements für Video-Streaming-Dienste oder Dating-Portale
- die unerlaubte Einrichtung von kostenpflichtigen Mailkonten
- Warenbestellungen im Namen der geschädigten Verbraucher über Shopping-Plattformen
Betroffene erfahren in der Regel erst vom Identitätsdiebstahl, wenn sie Rechnungen unbekannten Ursprungs erhalten, unbekannte Abbuchungen auf ihrem Konto entdecken oder Inkasso-Schreiben erhalten.
Achtung: So können Kriminelle Ihre Identität missbrauchen
Natürlich ist es für die Kriminellen in der Regel nicht damit getan, mit den Zahlungsinformationen der Geschädigten einfach Geld auf das eigene Konto zu überweisen. Stattdessen nutzen sie verschiedene Umwege, über die sie das Geld indirekt erhalten oder Waren erwerben können, die sich diskret und schnell weiterverkaufen lassen. In einigen Fällen wurden offenbar auch Beträge über die Handyrechnung abgebucht, wobei die Verbraucher häufig ihre Handynummer angeblichen Facebook-Freunden weitergaben. Daraufhin erhielten sie eine PIN, die sie ebenfalls dem Freund mitteilten. Damit gaben sie unwissentlich eine Zahlung frei.
In anderen Fällen wurden Payback-Punkte eingelöst, Kundenkonten gehackt oder Mobilfunkverträge abgeschlossen, von denen die geschädigten Verbraucher erst deutlich später durch Willkommensschreiben erfuhren. Besonders perfide ist außerdem eine Masche, bei der angebliche Mitarbeitende von Jobplattformen die Verbraucher zu Video-Ident-Verfahren überredeten. Auf dieser Basis und mit weiteren gestohlenen Daten wollten die Betrüger einen Kredit auf den Namen der Geschädigten beantragen. Das Geld wird dann an die Kriminellen ausgezahlt.
Wie kann ich mich vor Identitätsdiebstahl schützen?
Derartige persönliche Daten können unter anderem durch Phishing E-Mails oder Datenlecks von Unternehmen in die Hände der Betrüger gelangen. Für die Betroffenen bleibt oft unklar, auf welchem Weg die Daten gestohlen wurden und in welchem Umfang diese genutzt oder weitergegeben werden. Beachten Sie daher folgende Sicherheitstipps im Umgang mit ihren Daten:
- Seien Sie vorsichtig, was die Weitergabe von sensiblen Daten wie Passwörtern, PINs, Bankverbindungen oder Kreditkartennummern angeht
- Achten Sie auf starke und einzigartige Passwörter - verwenden Sie niemals das gleiche Passwort auf mehreren Plattformen
Ist es bereits zu spät und Ihre Identität wurde bereits gestohlen, ist schnelles Handeln gefragt:
- Informieren Sie Ihre Bank und sperren Sie die betroffenen Karten und / oder Konten
- Stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei
- Ändern Sie die Passwörter von Konten, die vom Diebstahl betroffen sind
- Gegen Mahnbescheide sollten Sie innerhalb von zwei Wochen ab Zustellung Widerspruch einlegen
- Bei der Schufa und anderen Stellen für Auskünfte können Fälle von Identitätsdiebstahl gemeldet werden
- Sollten Kriminelle Schadprogramme oder Ransomware auf Ihrem Gerät installiert haben und Sie damit erpressen, trennen Sie das Gerät vom Internet und gehen Sie nicht auf die Zahlungsaufforderungen ein
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