Technik

TM7 im Test: Der neue Thermomix ist da - aber lohnt sich der Preis?

Das neue Modell des Thermomix, der TM7, ist seit Anfang April erhältlich - fast überall aber schon ausverkauft. Bild: picture alliance/dpa | Oliver Berg

  • Artikel teilen:
  • Der neue Thermomix TM7 ist seit Anfang April da
  • Die Reaktionen der Kunden fallen gemischt aus
  • Wir zeigen, ob und für wen der Kauf des TM7 sich lohnt

Der neue Thermomix TM7 sorgt seit seinem Verkaufsstart am 7. April 2025 für hitzige Diskussionen unter Küchengerät-Enthusiasten. Das Flaggschiff von Vorwerk kommt mit einem beachtlichen Preisschild von 1.549 Euro daher und hat die Lager regelrecht leergefegt. Doch können die Vorteile des neuen Thermomix den Gerätepreis rechtfertigen?

Lesen Sie auch:

Der Ansturm auf das neue Modell der beliebten Thermomix-Reihe bleibt trotz des stolzen Preises weiterhin ungebrochen. Viele Kunden warten gespannt auf ihr Gerät, während andere bereits erste Erfahrungen mit dem TM7 sammeln konnten. Die Meinungen gehen dabei deutlich auseinander. Zwar verspricht die Küchenmaschine zahlreiche technische Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell TM6. Doch was kann der TM7 wirklich - und warum wird das Gerät so scharf kritisiert? Wir nehmen den jüngsten Neuzugang der Thermomix-Familie genauer unter die Lupe und zeigen Ihnen, ob sich der Kauf für Sie lohnt.

Das sind die technischen Neuerungen des Thermomix TM7

Das Design des TM7 wurde grundlegend überarbeitet. Die massive Basis des Vorgängermodells ist verschwunden - stattdessen steht der Mixtopf nun auf einem schmaleren, leichter zu bewegenden Grundgerät mit drei Füßen für optimale Stabilität. Farblich gibt es aktuell keine Auswahl: Der TM7 ist derzeit ausschließlich in Schwarz erhältlich. Ein besonders markanter Unterschied zum TM6 ist das neue 10-Zoll-Multi-Touch-Display, das den klassischen Drehregler ersetzt. Die Menüführung wurde übersichtlich gestaltet, das Display reagiert schnell und überzeugt mit deutlichen Farben und Kontrasten.

Auch bei den Kochfunktionen gibt es Verbesserungen. Der TM7 bietet ein überarbeitetes Dampfgaren-Programm, das speziell auf den größeren Varoma-Behälter zugeschnitten ist - ideal für größere Mengen Gemüse oder ganze Spargelstangen. Beim Anbraten erreicht das neue Modell im manuellen Modus bis zu 160 Grad Celsius, während der TM6 ohne Guided Cooking nur 120 Grad schaffte.

Ärger um "Cookidoo": Vorsicht vor der Abo-Falle!

Die digitale Rezeptplattform Cookidoo bleibt auch beim TM7 das Herzstück mit über 100.000 international erprobten Rezepten. Doch genau hier entzündet sich massive Kritik, wie auch "Der Westen" berichtete. Besitzer älterer Modelle berichten verärgert, dass ihnen plötzlich Rezepte gesperrt werden, die angeblich "für den TM7 entwickelt" wurden. "Frechheit! Dass selbst Besitzer eines teuren TM6 plötzlich Rezepte gesperrt bekommen, obwohl der TM6 technisch identisch kocht – ist inakzeptabel", schreibt ein erboster Kunde auf Facebook. Bereits beim TM5 habe sich diese "kundenunfreundliche Praxis" gezeigt.

Hinzu kommt die Abo-Problematik: Wer seinen TM7 vollumfänglich nutzen möchte, muss auf ein 60-Euro-Jahresabo upgraden. Eine Vorwerk-Sprecherin bestätigte gegenüber "Der Westen", dass Kunden mit dem bisherigen 36-Euro-Abo (ohne "Meine Kreationen" und ohne "Portionen anpassen") für die volle Funktionalität des neuen Modells tiefer in die Tasche greifen müssen.

Nervig: Älteres Thermomix-Zubehör passt nicht mehr zum TM7

Ein weiterer Kritikpunkt, der Thermomix-Fans aufstößt, ist die fehlende Kompatibilität mit älterem Zubehör. Besonders ärgerlich: Aufsätze, die auf den Deckel kommen, wie etwa der beliebte Gemüsestyler (ca. 130 Euro), passen beim TM7 nicht mehr und müssen bei Bedarf neu angeschafft werden. Bedeutet: Zusätzlich zum ohnehin schon sehr grenzwertigen Preisschild von 1.549 Euro gesellen sich jedes Jahr 60 Euro für das Cookidoo-Abo sowie einmalig anzuschaffende Aufsätze für jeweils über 100 Euro. Dass diese Änderung langjährigen Fans der Thermomix-Geräte sauer aufstoßen dürfte, ist nur verständlich. Als Zielgruppe scheint Vorwerk tatsächlich eher an Neukunden interessiert zu sein.

Auch bei der Handhabung gibt es Licht und Schatten. Der Messereinsatz lässt sich jetzt per seitlichem Hebel lösen, und statt über Klammern wird der Mixtopf durch einen grünen Verriegelungsring gehalten. Bis Stufe 2 bleibt das Gerät offen - praktisch zum Umrühren oder Hinzufügen von Zutaten. Der klassische Messbecher-Einsatz ist verschwunden. An seine Stelle tritt eine kleine Öffnung, die zwar verschlossen werden kann, aber keinen Blick mehr ins Innere erlaubt. Besonders bei der Zubereitung von Sahne oder Eiweiß wird dies zum Nachteil.

Was wir über den Thermomix-Neuzugang denken

Die Reaktionen der Thermomix-Nutzer fallen erwartungsgemäß unterschiedlich aus. Besonders positiv wird die neue Funktion zur flexiblen Portionsanpassung hervorgehoben, die das Kochen für unterschiedlich große Gruppen deutlich erleichtert. Auch das überarbeitete Dampfgaren-Programm findet Anklang bei den Nutzern. Eine Kundin berichtet in sozialen Medien sogar, dass sie sich nach dem Kauf des Thermomix "nicht mehr traut, Brot im Laden zu kaufen", da sie das selbstgemachte Brot aus dem Thermomix mindestens einmal im Monat für ihre Familie backt.

Unser Fazit: Der Thermomix TM7 ist sicherlich ein Upgrade für Thermomix-Fans - allerdings eines, das es so vielleicht gar nicht gebraucht hätte. Der Preis von 1.549 Euro ist extrem hoch und steigt nur noch weiter, wenn man das Cookidoo-Abo und neu anzuschaffendes Zubehör mit einberechnet. Wer sich den TM7 anschaffen möchte, sollte sich den Kauf daher wirklich gut überlegen. Am meisten wird er sich wohl für Vielnutzer rechnen, die mit den erweiterten Features noch mehr Einsatzmöglichkeiten erhalten. Allerdings könnte er sich aber auch für einige rechnen, die bisher mit dem Kauf eines Thermomix gewartet haben.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/gom/news.de/stg

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.