Promis

Jane Goodall ist tot: Exil-Royals trauern mit rührender Geschichte um Schimpansen-Forscherin

Schimpansen-Forscherin Jane Goodall ist mit 91 Jahren gestorben. Bild: picture alliance/dpa/FR171769 AP | Tommy Martino

  • Artikel teilen:
  • Jane Goodall ist tot
  • Schimpansen-Forscherin und Umweltschützerin mit 91 Jahren gestorben
  • Prinz Harry und Meghan Markle erinnern mit besonderem Archie-Moment an Goodall
  • Obama und Co.: Stars und Politiker trauern um verstorbene Forscherin

Jane Goodall kam als eine von wenigen Schimpansen nah. Sie widmete ihrem Leben ihrer Erforschung. Gleichzeitig war sie Umweltforscherin. Nun gibt es traurige Nachrichten. Die Primatologin starb während einer Vortragsreise im US-Bundesstaat Kalifornien, wie ein Sprecher des Jane-Goodall-Instituts der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Goodall wurde 91 Jahre alt.

Jane Goodall ist tot: Schimpansen-Forscherin mit 91 Jahren gestorben

Sie ist nach Angaben des Instituts friedlich im Schlaf gestorben. Als Ursache für ihren Tod nennen sie auf Facebook natürliche Umstände. Das Institut würdigte Goodall als Wissenschaftlerin, deren Entdeckungen die Ethologie revolutionierten. Sie habe sich unermüdlich für den Schutz und die Wiederherstellung der natürlichen Welt eingesetzt. Die UN-Friedensbotschafterin und Gründerin des Jane Goodall Institute hinterlässt ein außergewöhnliches Vermächtnis für Mensch und Natur.

Obama und Biden trauern um Jane Goodall

Der Tod der berühmten Schimpansen-Forscherin und Umweltschützerin Jane Goodall hat weltweit Reaktionen der Trauer und Anerkennung ausgelöst. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen hieß es, die Forscherin, Umweltschützerin und UN-Friedensbotschafterin habe "unermüdlich für unseren Planeten und all seine Bewohner gearbeitet", sie hinterlasse ein außergewöhnliches Vermächtnis für die Menschheit und die Natur. UN-Generalsekretär António Guterres schrieb, er sei "zutiefst betrübt" über die Nachricht von ihrem Tod.

Auch zwei ehemalige US-Präsidenten äußerten sich zum Tod der Forscherin. Barack Obama schrieb auf der Plattform X, Goodall habe die bemerkenswerte Fähigkeit gehabt, "uns dazu zu inspirieren, uns mit den Naturwundern unserer Welt zu verbinden". Weiter schrieb er: "Ihre bahnbrechende Arbeit über Primaten und die Bedeutung des Naturschutzes öffnete Türen für Generationen von Frauen in der Wissenschaft."

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden schrieb auf der Plattform X, Goodalls Aktivismus, Vision und Botschaft der Hoffnung hätten eine globale Bewegung zum Schutz des Planeten mobilisiert. "Jane hat uns vor allem beigebracht, dass wir, wenn wir in der natürlichen Welt um uns herum nach Menschlichkeit suchen, sie in uns selbst entdecken." Auch der frühere kanadische Premierminister Justin Trudeau und der ehemalige Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) gedenken der Wissenschaftlerin.

Prinz Harry und Meghan Markle erinnern mit privater Erinnerung an Jane Goodall

Prinz Harry und Meghan Markle zeigten sich tief bewegt vom Tod der Primatologin. Das Paar bezeichnete Goodall als "visionäre Humanistin" und betonte die persönliche Verbindung zu der Wissenschaftlerin. "Sie war eine Freundin des Planeten und eine Freundin für uns", erklärten die Sussexes in ihrer Stellungnahme.

Besonders emotional wurde die Erinnerung an einen intimen Moment: Goodall habe ihren Sohn Archie als Neugeborenes im Arm gehalten. "Ihr Engagement, Leben zu verändern, ging über das hinaus, was die Welt sah, und erstreckte sich auch auf das, was wir persönlich fühlten", teilten Harry und Meghan mit. Die Wissenschaftlerin habe allen, die das Privileg hatten, sie zu kennen, Liebe und Fürsorge geschenkt. "Sie wird schmerzlich vermisst werden", schlossen die Royals ihre Würdigung ab.

Leonardo DiCaprio verabschiedet sich von seiner lieben "Freundin"

Hollywoodstar und Umweltaktivist Leonardo DiCaprio (50) würdigte die Schimpansenforscherin als "wahre Heldin für den Planeten". Der Oscar-Preisträger ("The Revenant") zollte Goodall in einem emotionalen Posting auf Instagram Tribut und postete Fotos von gemeinsamen Begegnungen. Sie sei eine "Inspiration für Millionen" und für ihn eine "liebe Freundin" gewesen. Er würdigte ihre bahnbrechende Forschung an Schimpansen und ihre Hingabe für den Umweltschutz.

"Jahrzehntelang reiste Jane mit unermüdlicher Energie um die Welt und brachte Generationen die Wunder der Natur nahe", schrieb der Schauspieler. Sie habe Hoffnung geweckt und den Glauben bestärkt, dass jeder einzelne etwas bewirken könne. "Sie hat Millionen dazu inspiriert, sich zu kümmern, zu handeln und zu hoffen. Sie hörte nie auf", führte DiCaprio weiter aus. Seine letzte Botschaft an Goodall sei schlicht gewesen: "Du bist meine Heldin", schrieb DiCaprio. Jetzt sollten alle zum Schutz der gemeinsamen Umwelt für sie die Fackel tragen.

Stars und Peta ehren das Lebenswerk von Goodall

US-Comedy-Legende Ellen DeGeneres postete auf Instagram ein Video von einem Besuch Goodalls in ihrer TV-Show. "Danke Jane für all das Gute, das du getan hast. Du hast Schranken für Frauen auf der ganzen Welt durchbrochen."

Goodall hinterlasse ein außerordentliches Vermächtnis, teilte die Gründerin der Tierrechtsorganisation Peta, Ingrid Newkirk, laut der britischen Nachrichtenagentur PA mit. Sie habe die Art, Tiere zu betrachten, für immer verändert.

Tarzan-Romane weckten in Jane Goodall die Leidenschaft für Primaten

Geboren 1934 in London, wuchs Goodall im bürgerlichen Bournemouth auf. Als junges Mädchen schien eine wissenschaftliche Laufbahn undenkbar - Frauen wurden damals nicht zu Forscherinnen. Ihre Leidenschaft für Tiere entwickelte sich durch die Dr.-Dolittle-Bücher, während Tarzan-Romane ihre Faszination für Afrika weckten. Goodall setzte mit ihren jahrzehntelangen Beobachtungen von Menschenaffen im afrikanischen Dschungel neue Standards in der Primatenforschung. Sie fand heraus, dass Schimpansen individuelle Persönlichkeiten sind, Leistungen vollbringen und Wesenszüge aufweisen, die bis dahin nur Menschen zugetraut wurden.

Dabei hatte Goodall noch nicht mal ein Studium absolviert, als sie 1960 im Auftrag des kenianisch-britischen Anthropologen Louis Leakey ins heutige Tansania reiste, um eine Gruppe Schimpansen zu beobachten. Ihre Methode - mit den Tieren zu interagieren und ihnen Namen statt Nummern zu geben, wurde zunächst belächelt. Doch ihre revolutionären Erkenntnisse gaben ihr Recht. Später, längst weltberühmt, wurde sie zur unermüdlichen Mahnerin für den Umweltschutz. Sie hinterlässt ihren Sohn und drei Enkelkinder.

Mehr News aus der Promiwelt:

/bua/news.de/dpa/stg

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.