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Donald Trump: Erst Angriff, jetzt Rückzug – überraschender Kurswechsel im Epstein-Fall

Donald Trump: Kehrtwende im Epstein-Komplex - überraschende Wort zu Bill Clinton. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Donald Trump äußert sich überraschend zurückhaltend zu neuen Epstein-Fotos.
  • Fokus der Veröffentlichungen liegt auf Bill Clinton, Beweise fehlen jedoch.
  • Trumps Kurswechsel sorgt parteiintern und öffentlich für Spekulationen.

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Nach der Veröffentlichung weiterer Unterlagen im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein überrascht US-Präsident Donald Trump mit einer ungewohnten Zurückhaltung. Noch vor wenigen Wochen hatte er scharfe Angriffe gegen den früheren Präsidenten Bill Clinton gefordert. Nun wirkt der Ton deutlich gemäßigter.

Donald Trump äußert sich erstmals zu neuen Dokumenten

Auf die Frage eines Journalisten, wie er die zahlreichen Fotos bewerte, auf denen Clinton im Umfeld Epsteins zu sehen ist, zeigte sich Trump ungewohnt vorsichtig. Die Bilder seien verstörend, sagte er laut "tagesschau.de", und schadeten vielen Menschen, unabhängig davon, ob sie tatsächlich in den Fall verwickelt seien. Mit solchen Veröffentlichungen würden mitunter Existenzen zerstört. Lange hatte Trump die Veröffentlichung der Akten hinausgezögert. Dieses Zögern löste insbesondere unter Republikanern Misstrauen aus. Spekulationen über mögliche Vertuschung machten die Runde, auch wegen der früheren persönlichen Nähe zwischen Trump und Epstein. Die nun freigegebenen Dokumente enthalten jedoch kaum belastendes Material über den amtierenden Präsidenten. Ein Foto, das Trump und Epstein gemeinsam zeigte, verschwand kurzzeitig wieder von einem Regierungsserver.

Fokus richtet sich auf Bill Clinton

Stattdessen rückten mehrere Bilder von Bill Clinton in den Mittelpunkt. Sie zeigen ihn in privaten Situationen mit jungen Frauen, teils auf Reisen, teils in Innenräumen. Die Hintergründe der Aufnahmen sind bislang ungeklärt. Trump kommentierte die Veröffentlichung mit dem Hinweis, viele der Abgebildeten hätten womöglich keinerlei Verbindung zu Epsteins Verbrechen gehabt.

Frühere Vorwürfe bleiben unbelegt

Bemerkenswert ist Trumps Kehrtwende. Zuvor hatte er das Justizministerium öffentlich gedrängt, Ermittlungen gegen Clinton einzuleiten. Diese Forderung war im November aufgegriffen worden. Konkrete Beweise für Trumps Behauptungen, Clinton habe sich mehrfach auf Epsteins Karibikinsel aufgehalten, liegen jedoch nicht vor. Auch offizielle Vermerke von Justizministerium und FBI sehen keine Grundlage für Ermittlungen gegen unbeschuldigte Dritte.

Warum Trump nun auf scharfe Angriffe verzichtet, bleibt offen. Beobachter werten die Aussagen als weiteren Richtungswechsel in einem hochsensiblen Thema, das seit Jahren das Vertrauen in politische Eliten erschüttert. Im Wahlkampf hatte Trump Transparenz versprochen, später sprach er von einem politischen Manöver der Demokraten.

Bill Clinton fordert vollständige Offenlegung

Der frühere Präsident Clinton selbst weist die Vorwürfe weiterhin zurück. Er habe Epstein nur wenige Male getroffen und sei nie auf dessen Insel oder Anwesen gewesen. Zu den neuen Fotos äußerte sich Clinton bislang nicht persönlich. Seine Sprecherin forderte jedoch eine vollständige Veröffentlichung aller Unterlagen, die Clinton betreffen. Selektive Freigaben, so die Kritik, könnten gezielt falsche Eindrücke erzeugen.

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