Georg Maier: SPD-Politiker fordert höhere Grundrente für Ostdeutsche
Thüringens SPD-Chef fordert eine höhere Grundrente für Ost-Boomer. Bild: picture alliance/dpa | Michael Reichel
Erstellt von Anika Bube
23.12.2025 11.07
- SPD-Politiker fordert höhere Grundrente – besonders für Ostdeutsche
- Niedriglöhne nach der Wende wirken bis heute nach
- Maier spricht von Gerechtigkeitslücke zwischen Ost und West
Thüringens Innenminister und SPD-Landeschef Georg Maier fordert eine Reform der Grundrente.
"Wenn wir den Grundrentenzuschlag etwas erhöhen – das ist leistbar", sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Besonders für Ostdeutschland sei das Thema von großer Bedeutung.
SPD-Chef Maier fordert Reform der Grundrente
Maier sieht die Ursachen klar in den Jahren nach der Wiedervereinigung."Das ist eine Folge der Wendejahre, dass die Erwerbsbiografien unterbrochen waren, dass man nur wenig verdient hat, wenn man überhaupt einen Job hatte", erklärte der SPD-Politiker. Viele Betroffene hätten zudem keine Betriebsrente. Sein Fazit: "Eine Reform der Grundrente würde aus meiner Sicht Deutschland wesentlich gerechter machen."
Grundrente soll Altersarmut abfedern – reicht aber oft nicht
Die Grundrente existiert seit 2021 und soll Menschen helfen, die lange gearbeitet, aber wenig verdient haben. Anspruch haben Personen mit mindestens 33 Beitragsjahren – inklusive Zeiten für Kindererziehung, Pflege oder Kurzarbeit. Die volle Höhe wird erst ab 35 Jahren gezahlt.
Maier verwies auf jene Generation, die direkt nach der friedlichen Revolution ins Berufsleben startete. "Das war hier ein Niedriglohnland. Relativ viele davon werden genau in diesem sozialen Sicherungssystem der Grundrente landen", sagte er.
Die Zahlen sind ernüchternd: Thüringen hat mit 1.491 Euro die niedrigste durchschnittliche Rente aller Bundesländer. Der durchschnittliche Grundrentenaufschlag liegt bei 72 Euro, die durchschnittliche Grundrente inklusive Zuschlag bei rund 1.100 Euro.
Maier fordert neue Ost-West-Gerechtigkeit
Für Maier ist klar, worum es geht: "Das sind Menschen, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben. Das ist das brennende Thema", sagte er. Zwar werde viel über Generationengerechtigkeit gesprochen, doch: "Wir müssen auch wieder über Gerechtigkeit zwischen Ost und West in der Rente reden."
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