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Donald Trump: "So zerstört man den Ruf von Menschen!" US-Präsident bricht sein Schweigen

Donald Trump äußert sich zu den freigegebenen Epstein-Akten. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Donald Trump äußert sich erstmals ausführlicher zu den Epstein-Akten – und greift Demokraten an
  • Auffällig milde Töne gegenüber Bill Clinton, obwohl dieser auf vielen Fotos auftaucht
  • Neue Akten sorgen für Empörung – Streit um Transparenz und Rufschädigung eskaliert

Drei Tage nach der Veröffentlichung Tausender Ermittlungsakten zum Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein hat sich US-Präsident Donald Trump erstmals länger zu dem Skandal geäußert. Dabei machte er erneut Demokraten schwere Vorwürfe. Auffällig war jedoch, dass Trump seine früheren heftigen Attacken gegen den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton diesmal nicht fortsetzte.

"Ich mag diese Bilder nicht!" Donald Trump äußert sich zu Epstein-Akten

Auf die Frage eines Journalisten, ob ihn die zahlreichen Fotos überrascht hätten, auf denen Clinton in den Akten zu sehen ist, sagte Trump: "Ich mag die Bilder von Bill Clinton nicht, die gezeigt werden. Ich mag die Bilder von anderen Leuten nicht, die gezeigt werden. Ich finde das eine schreckliche Sache."

Am späten Freitagnachmittag hatte das US-Justizministerium nach massivem Druck aus Öffentlichkeit und Parlament Tausende Dateien auf seiner Webseite veröffentlicht. Weitere Akten sollen folgen. Die Freigabe erfolgte am letzten Tag einer gesetzten Frist. Auf vielen der Bilder ist Bill Clinton zu sehen.

"So zerstört man den Ruf von Menschen!" Donald Trump zeigt Verständnis für Bill Clinton

Trump erklärte weiter, er glaube, dass Clinton mit der Situation umgehen könne. Er sei immer gut mit ihm ausgekommen. Zwar hasse er es, nun Fotos von Clinton zu sehen – doch genau das hätten Demokraten und einige "schlechte" Republikaner verlangt.

Der US-Präsident warnte vor den Folgen der Veröffentlichungen. Viele Menschen seien verärgert, sagte Trump. Fotos von Personen, die nichts mit Epsteins Taten zu tun hätten, tauchten auf, nur weil sie etwa auf derselben Party gewesen seien.So werde der Ruf von Menschen zerstört, kritisierte Trump.

Warum sind die Epstein-Akten so brisant sind

Jahrelang hatte der Multimillionär Jeffrey Epstein aus New York einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Der Fall liegt Jahrzehnte zurück. Über mehrere Jahre hinweg soll Epstein Minderjährige unter anderem in New York und Florida selbst missbraucht haben. 2019 starb Epstein im Alter von 66 Jahren im Gefängnis – noch bevor es zu einer möglichen weiteren Verurteilung kommen konnte.

Epstein pflegte beste Kontakte in die internationale High Society. Das befeuerte jahrelang Spekulationen darüber, welche prominenten Persönlichkeiten in seine Machenschaften verwickelt gewesen sein könnten. Vor einem Monat wurde per Gesetz schließlich die Veröffentlichung der Akten verfügt – gegen die sich Trump lange gewehrt hatte.

Clinton besonders häufig auf Fotos zu sehen

In den nun freigegebenen Unterlagen tauchen zahlreiche Prominente auf. Neben Rockstar Mick Jagger, dem 2009 verstorbenen Popstar Michael Jackson und Schauspieler Kevin Spacey ist Ex-Präsident Bill Clinton verhältnismäßig häufig abgebildet.

Immer wieder ist er auf Fotos zu sehen – etwa beim Schwimmen im Pool mit Epsteins langjähriger Vertrauter Ghislaine Maxwell. Auf anderen Aufnahmen erscheint Clinton ohne direkten Bezug zu ihr oder Epstein.

In den vergangenen Wochen hatte Trump mehrfach versucht, die Aufmerksamkeit gezielt auf Clinton zu lenken. Er behauptete, Clinton sei auf einer Privatinsel Epsteins gewesen. Trumps Stabschefin Susie Wiles widersprach dieser Darstellung jedoch klar: "Es gibt keine Beweise dafür", sagte sie dem Magazin "Vanity Fair". Warum Trump diese Vorwürfe nun nicht wiederholte und stattdessen mildere Töne anschlug, blieb unklar.

Clinton fordert vollständige Offenlegung

Clintons Sprecher Angel Urena meldete sich auf der Plattform X zu Wort. Er forderte Trump auf, das Justizministerium anzuweisen, unverzüglich sämtliches noch vorhandenes Material freizugeben, das Clinton betreffe, ihn erwähne oder Bilder von ihm enthalte. Eine Weigerung würde den Verdacht nähren, dass es dem Ministerium nicht um Transparenz gehe, sondern um selektive Veröffentlichungen, die ein Fehlverhalten einzelner Personen suggerieren sollen.

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/news.de/dpa/stg

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