Sergei Schoigu: Putins Ex-Verteidigungsminister warnt vor "Embryonen der NATO im Osten"

Russlands Sicherheitsratschef Sergei Schoigu warnt bei seinem Vietnam-Besuch vor "Embryonen der NATO im Osten". Damit spricht er von westlichen Bündnissen, die laut Moskau bald zu einer Indo-Pazifik-Allianz verschmelzen könnten.

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• Sergei Schoigu warnt vor NATO-ähnlichen Strukturen im asiatisch-pazifischen Raum.
• Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats betont, dass Russland die Beziehungenzur Vereinigung südostasiatischer Nationen in ihrer jetzigen Form bewahren will.
• Stellvertretender Verteidigungsminister mahnt ebenfalls vor einer Vereinigung in diesem Gebiet.

Mitglieder aus Putins Reihen mahnen erneut: Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergei Schoigu, hat während eines Besuchs in Vietnam vor der Entstehung NATO-ähnlicher Strukturen im asiatisch-pazifischen Raum gewarnt. Am Mittwoch sprach der frühere Verteidigungsminister gegenüber Journalisten von "Embryonen der NATO im Osten", die sowohl Russland als auch die ASEAN-Staaten bedrohen könnten.

Schoigu warnt vor Nato-ähnlichem Bündnis in Asien

Schoigu war am Montag als Leiter einer russischen Delegation in Hanoi eingetroffen, um Gespräche mit der politischen, militärischen und sicherheitspolitischen Führung Vietnams zu führen. Moskau wolle die bestehenden Beziehungen zur Vereinigung südostasiatischer Nationen in ihrer jetzigen Form bewahren, betonte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.

Putins stellvertretender Verteidigungsminister mahnt vor dem Bündnis

Obwohl Schoigu keine konkreten Länder nannte, hatte der stellvertretende Verteidigungsminister Oleg Savelyev bereits im November bei einem ASEAN-Treffen in Kuala Lumpur die mutmaßlichen Sorgen Moskaus konkretisiert, wie "Newsweek" berichtet. "Wir glauben, dass diese Blockstrukturen in naher Zukunft wahrscheinlich zu einer Indo-Pazifik-Allianz transformiert werden, einer direkten Version der NATO." Im Fokus stehen dabei mehrere westlich orientierte Zusammenschlüsse.

Hintergrund: AUKUS vereint Australien, die USA und Großbritannien in einer Sicherheitspartnerschaft. Die Indo-Pacific Four besteht aus Australien, Südkorea, Japan und Neuseeland. Bei SQUAD handelt es sich um eine Kooperation zwischen den USA, Australien, Japan und den Philippinen. JAPHUS wiederum umfasst Japan, die Philippinen und die Vereinigten Staaten. 

Moskau sieht Vorstufe zu Indo-Pazifik-NATO

Das russische Verteidigungsministerium beobachtet nach eigenen Angaben eine Stärkung der NATO-Position im asiatisch-pazifischen Raum. Aus Moskauer Sicht versucht das westliche Bündnis, seinen Einfluss in der Region auszudehnen. Schoigus Äußerungen bekräftigen die Kreml-Position, wonach der Westen seine Präsenz im Pazifikraum ausbauen wolle, um Chinas wirtschaftliche und politische Expansion einzudämmen sowie Russland zu isolieren. Außenminister Sergei Lawrow hatte diese Bedenken laut staatlichen Medien ebenfalls geäußert.

Russland sieht Chinas Aufstieg gefährdet

Der russische Militär- und Politikanalyst Jewgeni Michailow sieht in den westlichen Bündnissen einen Versuch, Chinas wirtschaftlichen und politischen Aufstieg zu bremsen. Dies müsse für Russland Anlass sein, seine Marinestützpunkte in der Region auszubauen und seine wirtschaftliche Stärke im Fernen Osten stärker zur Geltung zu bringen, erklärte er gegenüber dem russischen Sender "Tsargrad".

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bos/mlk/news.de/stg