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Donald Trump: Es geht um Milliarden - "The Don" kann Netflix-Deal noch stoppen

Donald Trump könnte den Netflix-Deal noch platzen lassen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Allison Robbert

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  • Donald Trump könnte Netflix-Deal stoppen
  • Scharfe Kritik an Netflix-Deal von Republikanern und Demokraten
  • Unterlegener Bieter mit direktem Draht zu Donald Trump
  • Netflix-Chef wirbt persönlich bei Donald Trump

Der Streaming-Riese Netflix plant den Kauf von Warner Brothers für rund 82 Milliarden Dollar - und US-Präsident Donald Trump will bei der Genehmigung mitreden. Der Präsident kündigte an, persönlich in die Entscheidung eingebunden zu sein.

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Donald Trump mischt beim Netflix-Deal mit

Der Deal muss zunächst eine Wettbewerbsprüfung durchlaufen. Netflix und Warner Brothers zeigen sich zuversichtlich, diese Hürde zu nehmen. Dennoch planen beide Unternehmen bis zu eineinhalb Jahre für den Abschluss ein. Sollte die Übernahme an den Kartellbehörden scheitern, hat sich Netflix zu einer Strafzahlung von 5,8 Milliarden Dollar verpflichtet.

  • "Sie haben einen sehr großen Marktanteil", erklärte Trump. Mit Warner Brothers würde dieser Anteil deutlich steigen. "Das könnte ein Problem sein", räumte er ein.

Scharfe Kritik an Netflix-Deal von Republikanern und Demokraten

Der geplante Zusammenschluss stößt parteiübergreifend auf Widerstand.

  • Der republikanische Senator Mike Lee, Vorsitzender des Kartellausschusses, warnte: Diese mögliche Transaktion werfe "ernsthafte Wettbewerbsfragen auf - vielleicht mehr als jede andere Transaktion, die ich in etwa einem Jahrzehnt gesehen habe". Eine Stärkung der Netflix-Dominanz würde das goldene Zeitalter des Streamings für Kreative und Verbraucher beenden.
  • Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren bezeichnete den Deal als "Anti-Monopol-Albtraum". Ein fusioniertes Unternehmen würde fast die Hälfte des Streaming-Marktes kontrollieren. Warren warnte vor steigenden Abopreisen und weniger Auswahl für amerikanische Zuschauer. Zudem kritisierte sie das Prüfverfahren unter Trump als "Sumpf aus politischer Günstlingswirtschaft und Korruption".

Unterlegener Bieter mit direktem Draht zu Donald Trump

Netflix setzte sich gegen zwei Konkurrenten durch: Paramount und Comcast hatten ebenfalls Angebote abgegeben. Besonders brisant ist die Niederlage von Paramount. Das Studio wurde erst vor wenigen Monaten von der Familie des Software-Milliardärs Larry Ellison übernommen – einem bekannten Trump-Unterstützer.

Medienberichten zufolge rechnete Paramount aufgrund der guten Beziehungen zur Regierung mit einem Erfolg. Anders als Netflix wollte Paramount den gesamten Konzern Warner Bros. Discovery erwerben, einschließlich der Fernsehsender wie CNN.

Der Nachrichtensender, der regelmäßig kritisch über Trump berichtet, ist dem Präsidenten ein Dorn im Auge. In den USA wurde daher spekuliert, das Weiße Haus könnte an einem Sieg der Ellison-Familie interessiert sein. Beim Paramount-Sender CBS kam es nach der Übernahme bereits zu Veränderungen in der Nachrichtenredaktion.

Netflix-Chef wirbt persönlich bei Donald Trump

Bereits Mitte November besuchte Netflix-Co-Chef Ted Sarandos den Präsidenten im Weißen Haus. Laut "Bloomberg" dauerte das Gespräch eine Stunde. Beide seien sich einig gewesen, dass der Meistbietende den Zuschlag erhalten solle.

  • Trump bestätigte das Treffen und lobte Sarandos überschwänglich. Dieser habe "einen der großartigsten Jobs in der Geschichte des Films" gemacht und ein angeschlagenes Unternehmen in eine Legende verwandelt. Der Präsident verglich ihn sogar mit dem legendären Studiogründer Louis B. Mayer.
  • Sarandos verließ das Treffen offenbar mit dem Eindruck, keinen unmittelbaren Widerstand vom Weißen Haus zu erwarten. Auf die Frage nach möglichen Zusagen des Netflix-Chefs antwortete Trump: "Nein, überhaupt nicht."

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/news.de/dpa

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