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Donald Trump: US-Präsident erwägt radikales Rentenmodell nach Australien-Vorbild

Donald Trump plant neues Rentenmodell nach australischem Vorbild. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson

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  • Trump denkt über ein verpflichtendes Rentenprogramm nach australischem Vorbild nach
  • Milliardenspende der Familie Dell stärkt Kinderkonten aus Trumps Steuerreform
  • Online reagieren viele Nutzer mit Unverständnis und Spott auf Trumps Aussagen

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US-Präsident Donald Trump hat überraschend angekündigt, seine Regierung prüfe ein völlig neues Rentenmodell. Es soll nach ersten Hinweisen Elemente des australischen Systems aufgreifen und könnte die Altersvorsorge in den USA grundlegend verändern.

Rentenidee statt Familienpolitik bei Donald Trump

Während einer Veranstaltung im Weißen Haus wurde Trump laut "Newsweek" zu Konzepten befragt, die die Geburtenrate steigern könnten. Doch der Präsident lenkte das Gespräch auf ein mögliches Altersvorsorgeprogramm. Er sprach von internationalen Vorbildern, vor allem aus Australien, und bezeichnete den Ansatz als "sehr wichtig" und "einzigartig". Konkrete Details blieb er allerdings schuldig. Der Auftritt fand im Rahmen einer Spendenzusage der Milliardäre Michael und Susan Dell statt: Sie stellen 6,25 Milliarden US-Dollar bereit, um Millionen Kindern den Zugang zu neuen Anlagekonten zu erleichtern, die im Zuge von Trumps Steuerreform eingeführt wurden.

Hintergrund: Druck auf das US-Sozialsystem wächst

Die Debatte kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Sozialversicherung und Medicare unter massivem Reformdruck stehen. Laut dem aktuellen Jahresbericht der zuständigen Treuhänder könnten die Rentenansprüche nur noch bis 2033 in voller Höhe ausgezahlt werden. Mehr als 70 Millionen Menschen sind derzeit auf Sozialleistungen angewiesen.

Wie funktioniert das australische Modell?

Australien setzt seit Jahrzehnten auf ein verpflichtendes Vorsorgesystem, das als "Superannuation" bekannt ist. Arbeitgeber zahlen einen festen Prozentsatz des Gehalts in private Fonds ein, Arbeitnehmer können freiwillig aufstocken. Das Kapital bleibt bis zur Rente angelegt und bildet eine zusätzliche staatlich unterstützte Altersvorsorge. Genau diese Struktur scheint Trump zu inspirieren.

Großspende für Kinderkonten: Was hinter der Dell-Initiative steckt

Die Spende der Familie Dell knüpft an die bestehenden sogenannten Trump-Konten an. Sie ermöglicht Zuschüsse von 250 US-Dollar für Kinder unter elf Jahren in Haushalten mit mittlerem Einkommen.

Das Programm sieht vor:

  • Jedes Kind mit US-Sozialversicherungsnummer kann ein solches Konto eröffnen.
  • Die Gelder fließen in einen breit gestreuten Aktienindexfonds.
  • Ab dem 18. Lebensjahr können junge Erwachsene die Ersparnisse für Ausbildung, Immobilienkauf oder die Unternehmensgründung nutzen.
  • Zusätzlich zahlt das Finanzministerium 1.000 US-Dollar auf Konten von Kindern ein, die zwischen 2025 und 2028 geboren werden.
  • Familie Dell konzentriert ihre Spenden auf Kinder, die diese staatliche Einmalzahlung nicht erhalten.

Trump bezeichnete die Initiative als "eine der großzügigsten Taten in der Geschichte unseres Landes".

Stimmen zum geplanten Programm von Donald Trump

Susan Dell erklärte gegenüber der AP: "Wir wollen, dass diese Kinder wissen, dass sich nicht nur ihre Familien um sie kümmern, sondern auch ihre Gemeinden, ihre Regierung und ihr Land." Ray Boshara vom Aspen Institute sieht in den Konten einen wichtigen Grundstein: Politische Programme wie ACA oder Sozialversicherung hätten ebenfalls klein begonnen und seien über die Jahre gereift, ähnlich könne es auch hier sein.

Reaktionen im Netz: Fassungslosigkeit und Spott

In den sozialen Medien sorgten Trumps vage Ankündigungen prompt für Unverständnis. Auf X machten zahlreiche Nutzer ihrem Ärger und ihrer Ironie Luft:

  • "Bezahlter Elternurlaub wäre ein Anfang, aber die Republikaner halten das für Kommunismus."
  • "Er deutet vage auf Australien, die Menschen und das Universum und hofft, dass das zählt."
  • "Ja, sehr einzigartig ... weil niemand es versteht, auch Trump nicht."
  • "Trump erklärt Politik."

Die Spenden an die Trump-Konten sollen ab dem 4. Juli 2026 möglich sein. Ob das angedeutete Rentenprojekt tatsächlich gestartet wird, bleibt offen und hängt stark davon ab, ob Trump seine vagen Hinweise in konkrete Gesetzesvorschläge verwandelt.

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