"Kategorisch falsch": Hakenkreuz-Eklat bei US-Küstenwache
Ein Memorandum der US-Küstenwache sorgt für Hakenkreuz-Wirbel. Bild: picture alliance/dpa/FR56856 AP | Stephen B. Morton
Erstellt von Anika Bube
21.11.2025 12.51
- Washington Post berichtet über angebliche Herabstufung des Hakenkreuzes durch neue Richtlinien der US-Küstenwache.
- Demokratische Politikerinnen reagieren empört und warnen vor fatalen Signalen im Kampf gegen Extremismus.
- Admiral Kevin Lunday widerspricht entschieden: Die Behauptungen seien "kategorisch falsch".
Die US-Küstenwache plant Medienberichten zufolge, Hakenkreuze künftig nicht mehr als Hasssymbole anzusehen. Die "Washington Post" berichtete, dass ein neues Richtlinienwerk für das Personal Änderungen bei der Einstufung bestimmter Symbole enthalte. Das Hakenkreuz oder auch die Schlinge - ein Zeichen für die einstigen Lynchmorde in den USA - würden darin lediglich als "potenziell spaltend" bezeichnet. Das Dokument sei Mitte November veröffentlicht worden und solle ab dem 15. Dezember gelten. Die dem Heimatschutzministerium unterstellte Behörde sah sich nach Bekanntwerden der Berichte mit heftiger Kritik konfrontiert.
US-Küstenwache im Kreuzfeuer: Streit um angebliche "Herabstufung" des Hakenkreuzes
Die Veröffentlichung der "Washington Post" löste heftige Reaktionen in politischen Kreisen aus. Das Hakenkreuz ist"eines der deutlichsten Symbole des Hasses in der gesamten Menschheit", sagte die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez. Sie warnte, dass eine Herabstufung der Symbolklassifizierung "auf eine mögliche Zusammenarbeit mit eben diesen Elementen" hindeuten könnte.
Auch Nevadas demokratische Senatorin Jacky Rosen forderte die Trump-Regierung zum Handeln auf. Sie mahnte, die geplanten Änderungen vor Inkrafttreten zurückzunehmen. "In einer Zeit, in der der Antisemitismus in den USA und weltweit zunimmt, senden gelockerte Maßnahmen zur Bekämpfung von Hassverbrechen nicht nur das falsche Signal an die Männer und Frauen unserer Küstenwache, sondern gefährden auch ihre Sicherheit", erklärte Rosen gegenüber der "Washington Post".
Der amtierende Kommandant der Küstenwache, Admiral Kevin Lunday, widersprach der Berichterstattung nun klar: Symbole oder Flaggen mit dem Hakenkreuz seien als spaltende Symbole oder Hasssymbole verboten. Die Formulierung "potenziell spaltend" ist in dem von ihm unterzeichneten Memorandum vom Donnerstag (Ortszeit) nicht enthalten. In einer Stellungnahme auf der Social-Media-Plattform X bezeichnete er die Behauptung als "kategorisch falsch".
Der Admiral versicherte der "Washington Post", dass jegliche Zurschaustellung, Nutzung oder Förderung dieser verbotenen Symbole innerhalb der Küstenwache weiterhin gründlich untersucht und streng geahndet werde.
Konföderiertenflagge nur noch "spaltend" eingestuft
Die neuen Richtlinien betreffen nicht nur das Hakenkreuz. Auch die Konföderiertenflagge, die nach Ansicht von Kritikern die früheren Sklavenhalter der amerikanischen Südstaaten glorifiziert, wird den Berichten zufolge künftig lediglich als "spaltend" kategorisiert. Laut Lundays Memorandum ist sie zwar nicht vollständig untersagt, darf jedoch nicht öffentlich sichtbar präsentiert werden.
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