Dmitri Peskow: Atom-Drohung an Trump - Russland wird "entsprechend reagieren"
Kremlsprecher Dmitri Peskow warnt die US-Regierung vor einer nuklearen Reaktion. Bild: picture alliance/dpa | Ulf Mauder
Erstellt von Sabrina Böhme
14.11.2025 10.00
- Putin-Sprecher Dmitri Peskow warnt die USA vor einer nuklearen Reaktion Russlands, wenn sie Atomwaffen testen.
- US-Außenminister Marco Rubio und Donald Trump sprechen über mögliche Atomwaffentests.
- Experte sieht Atomwaffentests kritisch.
Donald Trump verkündete im Oktober, dass die USA nach Jahrzehnten wieder Atomwaffen testen könnten, sieht Russland offenbar nicht gerne und reagierte. Moskau hat Washington vor den Konsequenzen möglicher Atomwaffentests gewarnt. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kündigte am Donnerstag an, dass Russland gleichartig reagieren werde, sollten die Vereinigten Staaten nukleare Tests durchführen. Die Drohung erfolgte als Reaktion auf Äußerungen des US-Außenministers Marco Rubio vom Mittwoch über amerikanische Testpläne.
Putin-Sprecher warnt USA vor Atomwaffen-Reaktion
Der US-Außenminister betonte gegenüber Journalisten, dass die vorgesehenen Tests dem Niveau entsprächen, auf dem andere Staaten bereits agieren würden. Peskow interpretierte Rubios Äußerungen als Bestätigung für Washingtons Absicht, das Testverbot aufzuheben. Der enge Vertraute und hochrangige Berater von Präsident Wladimir Putin warnte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass: "Falls wir Rubios Worte als Bestätigung betrachten, dass die USA das Testverbot aufheben, dann zeigt dies tatsächlich Washingtons Absicht, solche Tests durchzuführen." Dies würde eine lange Phase des umfassenden Nukleartestverbots beenden. Der Kreml-Sprecher verwies auf frühere Aussagen Putins und stellte klar: "Wie unser Präsident gesagt hat, wird Russland in diesem Fall entsprechend reagieren."
Trump für nukleare Übungen, weil Russland auch testet
Donald Trump führte dabei aber nicht genau aus, was getestet werden soll. Damit blieb auch offen, ob es auch unterirdische Explosionen geben würde. Trump hatte den Schritt damit begründet, dass andere Länder ebenfalls Tests durchführten. In einem Interview des Senders CBS News behauptete der US-Präsident, Russland habe einen Test angekündigt. Nordkorea teste ständig. Andere Länder testeten auch, sagte er weiter. Er zählte dabei auch China auf. Er wolle nicht, dass die USA das einzige Land seien, das nicht teste.
Bei den angekündigten Atomwaffentests in den USA soll es keine nuklearen Explosionen geben. "Die Tests, über die wir gerade sprechen, sind Systemtests. Das sind keine nuklearen Explosionen", sagte Energieminister Chris Wright dem Sender Fox News. Man werde neue Waffensysteme testen. Man prüfe dabei alle anderen Teile einer Atomwaffe.
Experte: Trumps Atomtests würden Sicherheit der USA "untergraben"
Atomtests seien für Daryl Kimball, Geschäftsführer der Arms Control Association, sowohl politisch und technisch als auch militärisch notwendig. "Es würde zu einer Kettenreaktion von Atomtests durch andere Länder führen, darunter Russland, wahrscheinlich Nordkorea, vielleicht China, und es würde die Sicherheit der USA untergraben, da die Vereinigten Staaten mit 1.030 mehr Atomtests durchgeführt haben als jedes andere Land", sagte er im Oktober gegenüber "Newsweek".
Hintergrund:Die USA hatten zuletzt 1992 einen Atomwaffentest durchgeführt. Sie haben sich gemeinsam mit Russland und China bislang an ein seit Jahrzehnten bestehendes Moratorium für unterirdische Atomexplosionen gehalten. Allerdings verfügen die USA über ein umfangreiches Programm, um die Zuverlässigkeit ihres Atomarsenals sicherzustellen. Dazu gehören Computersimulationen, Tests mit Atommaterial, bei denen keine Kettenreaktion stattfindet sowie Tests von Raketen und Sprengkopftechnologien. Solche Maßnahmen machen nach Ansicht mancher Experten Atomtests überflüssig.
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