Wladimir Solowjow: "Wann wird es in unserem Land Hinrichtungen geben?" Putin-Freund wütet nach Roboter-Blamage
Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow äußerte sich im russischen Staatsfernsehen wütend über eine schiefgelaufene Roboter-Präsentation. Bild: picture alliance / dpa | Alexander Shcherbak/Tass/Host Ph
Von news.de-Redakteur Martin Gottschling
14.11.2025 06.58
- Wladimir Solowjow reagiert wütend auf peinliche Präsentation eines neuen KI-Roboters in Russland
- Putin-Propagandist attackiert CEO von AIdol im russischen Staatsfernsehen
- Zudem fragt er nach Verhaftungen und Hinrichtungen im eigenen Land
Die Präsentation eines neuen durch künstliche Intelligenz gesteuerten Roboters namens AIdol wurde für Russland Anfang dieser Woche zu einer kompletten Blamage. Der Humanoid stürzte nach nur wenigen Schritten auf der Bühne. Auch schnell herbeigeeilte Mitarbeiter konnten die Panne nicht verbergen. Die Bilder stehen im klaren Widerspruch zur Kreml-Propaganda, die Russland als technologisch fortschrittlich präsentieren will. Auch Talkshow-Moderator und Putin-Verbündeter Wladimir Solowjow hat nun im russischen Staatsfernsehen deutlich sein Missfallen geäußert.
Wladimir Solowjow wütend nach Roboter-Blamage in Russland
Einen Ausschnitt von Solowjows neuester Sendung teilte Anton Geraschtschenko - früherer Berater des ukrainischen Innenministers - auf X (vormals Twitter)."Ich bin leicht wütend", sagte der Top-Propagandist laut Übersetzung über den Roboter-Vorfall. Er beschwerte sich darüber, dass für die Entwicklung von AIdol viel Geld bereitgestellt worden sei. "Ich kann hier nicht fluchen, aber es ist eine riesige Summe, das ist jedem klar", so Solowjow. Anschließend blendete er die Szene ein, bei der der Humanoid vor Publikumdas Gleichgewicht verlor und kommentierte diese abfällig: "War das ein Film darüber, wie man staatliches oder privates Geld stiehlt? Was sollte das alles?"
Putin-Propagandist attackiert AIdol-Chef Wladimir Wituchin und fragt nach Hinrichtungen
Besonders den CEO des herstellenden Unternehmens AIdol griff er scharf an: "Ich gehe davon aus, dass Wladimir Wituchin mich kontaktieren wird, um mir zu erklären, wofür ... Wladimir, warum bist du auf die Bühne gekrochen? Warum hast du uns diese Schande gezeigt? Es sieht aus wie ein Kinderspielzeug ...Was ist dein Ziel? Den gesamten russischen IT- und Robotiksektor zu diskreditieren?" Solowjow verwies zudem auf den Optimus-Roboter von Elon Musks Firma Tesla, der sogar Kung-Fu erlernen konnte. Beim Anblick des amerikanischen Roboters würde der AIdol dem Putin-Verbündeten zufolge "zusammenbrechen". Er fragte zum Abschluss: "Wenn alle unsere wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen wirklich auf dem gleichen Niveau wie die des Westens sind, dann bleibt mir nur noch eine Frage: Wann wird es in unserem Land Verhaftungen und Hinrichtungen geben?" Geraschtschenko und andere X-Nutzer interpretieren diese Worte als Drohung gegen Wituchin. In Kommentaren heißt es zum Beispiel:
- "Sie haben nicht wirklich ein Gespür dafür, wie man Innovation und kreative Dynamik fördert, oder? Wenn Solowjew jedes Mal, wenn jemand etwas Neues ausprobiert und es nicht funktioniert, lautstark fordert, dass man diese Person umbringt, wird das die Menschen nicht gerade dazu inspirieren, etwas zu wagen."
- "'Leichte Wut' gibt es nicht, das ist ein Widerspruch in sich. Ein Moderator eines nationalen Fernsehsenders fordert offen Hinrichtungen, wenn bei einem Projekt etwas schiefgeht. Stellen Sie sich vor, Sie würden das in Ihrem eigenen nationalen Nachrichtensender sehen!"
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