Kriminalität: Missbrauchsbeauftragte warnt vor Hilfefonds-Aus
Ein Polizeieinsatz in Bochum eskalierte. Bild: Adobe Stock / DABLJU (Symbolbild)
Erstellt von Sarah Knauth
12.11.2025 05.22
Vor der entscheidenden Sitzung des Haushaltsausschusses zur Aufstellung des Bundeshaushalts für das kommende Jahr am Donnerstag hat die Missbrauchsbeauftragte des Bundes, Kerstin Claus, für die weitere Bereitstellung von Hilfsgeldern für Betroffene appelliert. Konkret geht es um den Fonds Sexueller Missbrauch, über den in ihrer Kindheit oder Jugend von Missbrauch Betroffene Geld für Therapie, Beratung oder medizinische Leistungen erhalten können.
Claus: "Fonds für viele Betroffene existenziell"
Die Abgeordneten müssten jetzt handeln, um ein endgültiges Aus dieses wichtigen Hilfesystems zu verhindern, sagte Claus der Deutschen Presse-Agentur. "Der Fonds ist für viele Betroffene existenziell, er ist oft die einzige Möglichkeit, unbürokratisch und schnell Hilfe zu erhalten – ob Therapie, Hilfsmittel oder andere dringend benötigte Leistungen." Betroffene können aus dem Fonds Hilfen bis maximal 10.000 Euro erhalten.
Erstanträge, die später als März 2025 eingegangen sind, werden aber bereits seit Monaten nicht mehr bewilligt. Begründet wurde das damit, dass die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel wegen zu hoher Nachfrage "vorzeitig erschöpft" seien.
Für das kommende Jahr sind laut Haushaltsentwurf zwar noch einmal Gelder in Höhe von 53,2 Millionen Euro vorgesehen, aber nur für bereits gestellte Anträge, wie bei der Missbrauchsbeauftragten heißt.
Koalitionsvertrag sieht Fortführung vor
Der Fonds soll danach abgewickelt werden. Der Bundesrechnungshof hatte beanstandet, dass er nicht rechtskonform aufgestellt sei und die Abwicklung vom zuständigen Bundesfamilienministerium verlangt.
Claus forderte das Ministerium dazu auf, zeitnah eine gesetzliche Grundlage für eine Fortführung zu schaffen. "Ein Aus für den Fonds käme einer Entsolidarisierung der Politik mit Betroffenen gleich." Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, das Hilfesystem fortzuführen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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