Kosten der Migration: So viel gibt der Staat für Geflüchtete aus
Der deutsche Staat gibt viel Geld für Geflüchtete aus. Bild: Adobe Stock/studio v-zwoelf
Erstellt von Martin Gottschling
12.11.2025 06.54
- Bund und Länder gaben 2024 mehr als 35 Milliarden Euro für flüchtlingsbezogene Maßnahmen aus
- Großer Kostenpunkt sind Bürgergeldempfänger
- Dennoch gibt es Fortschritte bei der Arbeitsmarktintegration - besonders bei Ukrainern
Die Migrationsdebatte in Deutschland geht weiter. Zuletzt wurde unter anderem über mögliche höhere Geldzahlungen an Syrer diskutiert, damit diese nach dem Ende des Bürgerkriegs freiwillig in ihr Heimatland zurückkehren. Vorbild für diese Praxis wäre Dänemark. Doch was kosten Flüchtlinge den deutschen Staat momentan überhaupt?
Migration in Deutschland: So viel Geld kosten den Staat Geflüchtete
Das hat die "Bild" aufgeschlüsselt:
- Laut Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung gab der Bund 2024 insgesamt 28,4 Milliarden Euro für flüchtlingsbezogene Maßnahmen aus - ein Anstieg um 40 Prozent seit 2014.
- Davon flossen zum Beispiel 8,5 Milliarden Euro in die Fluchtursachenbekämpfung. Für Integrationsleistungen wurden 3,2 Milliarden Euro ausgegeben.
- Den größten Kostenpunkt mit 13,6 Milliarden Euro bildeten Sozialtransferleistungen nach dem Asylverfahren, wozu unter anderem das Bürgergeld zählt.
- Die Bundesländer zahlten zusätzlich 6,7 Milliarden Euro für Asylbewerberleistungen, was einer Steigerung von 179 Prozent seit 2014 entspricht.
Anteil der Bürgergeldempfänger unter Flüchtlingen aus Syrien und der Ukraine weiter hoch
Der Anteil der Geflüchteten, die Sozialleistungen in Anspruch nehmen, ist laut "Bild" nach wie vor hoch. Von den fast 948.000 Syrern in Deutschland gehen mittlerweile 299.730 einer Beschäftigung nach, davon 249.000 in sozialversicherungspflichtigen Jobs (Stand: April 2025). 480.000 erhielten zuletzt jedoch noch Bürgergeld. Der Ökonom Wido Geis-Thöne vom Institut der deutschen Wirtschaft betont laut "Bild", dass die Flüchtlingsmigration aus Syrien und Afghanistan Deutschland ökonomisch kaum vorangebracht habe. Viele Geflüchtete verfügten nicht über die erforderlichen Qualifikationen, die Eingliederung in den Arbeitsmarkt verlaufe schleppend.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen.Von den insgesamt 1,3 Millionen ukrainischen Geflüchteten in Deutschland haben 352.000 Arbeit gefunden, 298.200 davon sozialversicherungspflichtig - eine Verdreifachung innerhalb von zwei Jahren. Mehr als die Hälfte der Ukrainer (672.511) bezog laut Bundesagentur für Arbeit im Juli hierzulande Bürgergeld oder andere Grundsicherungsleistungen.
Syrer kehren nur in geringer Zahl freiwillig in ihr Heimatland zurück
Weniger ins Gewicht fallen bislang Zahlungen an Syrer, die freiwillig in ihr Heimatland zurückkehren. Laut "Bild" waren dies zwischen Juli und Oktober 2025 gerade einmal 2.869 Personen. Die Bundesregierung übernahm für sie die Reisekosten. Pro Person gab es 1.000 Euro, maximal jedoch 4.000 Euro pro Familie. Währenddessen stellten 20.735 Syrer hierzulande einen Asylantrag. Vergangenes Jahr wurden 83.185 Syrer eingebürgert, so viele Menschen wie aus keinem anderen Land.
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