Donald Trump platzt der Kragen: Wutschnaubender "The Don" droht Briten-Sender mit Milliarden-Klage
Donald Trump lässt seiner Empörung freien Lauf, nachdem die britische BBC nach einer umstrittenen Sendung zu dem US-Republikaner in einen handfesten Skandal schlidderte. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta
Erstellt von Claudia Löwe
10.11.2025 20.36
- Donald Trump tobt gegen die BBC
- Britischer Sender unter Beschuss nach umstrittener "Panorama"-Sendung
- Trump-Interview geschnitten und aus dem Kontext gerissen? BBC droht Milliarden-Klage
Donald Trump sorgt längst nicht mehr nur innerhalb der USA für politischen Wirbel - aktuell tobt in Großbritannien ein ausgewachsener Skandal in der weltbekannten Rundfunkanstalt BBC. Dort flimmerte eine Woche vor den US-Präsidentschaftswahlen im November 2024 eine Ausgabe des Magazins "Panorama" mit dem Titel "Trump: Eine zweite Chance?" mit Auszügen aus Trumps Ansprache vom 6. Januar 2021, die er vor dem gewaltsamen Eindringen seiner Anhänger in das Kapitol hielt, über den Äther, die nun eine Welle der Empörung auslöste - am lautesten tobt indes Donald Trumps selbst.
BBC wegen Donald-Trump-Rede im Kreuzfeuer der Kritik - Senderchefs treten zurück
Hintergrund ist unter anderem die Bearbeitung einer Rede von US-Präsident Donald Trump für die Sendung "Panorama". Die Zeitung "The Telegraph" hatte zuletzt über ein internes Memo berichtet, in dem Bedenken hinsichtlich der Unparteilichkeit bei der Berichterstattung der BBC geäußert wurden.
Konkret geht es bei der Trump-Rede vom 6. Januar 2021 darum, dass es durch den Zusammenschnitt so wirkt, als hätte der US-Präsident gesagt, er werde gemeinsam mit seinen Anhängern zum Kapitol gehen und bis zum Äußersten kämpfen. Als Konsequenz verkündeten sowohl Generaldirektor Tim Davie als auch die Leiterin der Nachrichtenabteilung Deborah Turness ihren Rücktritt bei der BBC. Davie übernahm die Verantwortung für die begangenen Fehler und erklärte, als oberster Verantwortlicher müsse er die Konsequenzen ziehen.
In einem langen Schreiben entschuldigte sich zudem Aufsichtsratschef Samir Shah für einen "Fehler in der Beurteilung", den die BBC begangen habe. Die Bearbeitung der Trump-Rede habe einen falschen Eindruck vermittelt, teilte Shah mit. Die BBC räume ein, "dass die Art und Weise, wie die Rede bearbeitet wurde, den Eindruck eines direkten Aufrufs zu gewaltsamen Handlungen erweckt hat", heißt es weiter.
Ansprache von Donald Trump aus dem Kontext gerissen? US-Präsident droht BBC mit Milliardenklage
Die BBC sieht sich infolge der Enthüllungen mit einer beispiellosen Krise konfrontiert, die immer weitere Kreise zieht. Nun droht US-Präsident Donald Trump dem britischen Sender mit rechtlichen Schritten in Milliardenhöhe. Die Rundfunkanstalt bestätigte, sie habe ein Schreiben erhalten, in dem "The Don" rechtliche Schritte angedroht habe und teilte mit, das Schreiben zu prüfen, eine Antwort folge zu gegebener Zeit. In dem Brief wird den Berichten zufolge gefordert, dass die BBC die vor der US-Wahl im November 2024 gezeigte Dokumentation und alle "falschen, verleumderischen" Aussagen über Trump bis zum Freitag (14. November) zurücknimmt. Zudem wird eine Entschuldigung und Entschädigung Trumps gefordert. Komme die BBC den Forderungen nicht nach, drohe eine Klage in Höhe von "mindestens" einer Milliarde US-Dollar (umgerechnet mehr als 860 Millionen Euro), heißt es weiter.
Auch bei Truth Social echauffierte sich der US-Präsident über die "korrupten Journalisten" der BBC, die er als "unehrliche Menschen" bezeichnete und denen er unterstellte, die Präsidentschaftswahlen in den USA beeinflussen zu wollen.
BBC von Beschwerde-Flut überrollt - Britische Regierung verteidigt Sender gegen Korruptionsvorwürfe
Seit Bekanntwerden der Vorwürfe verzeichnete die Rundfunkanstalt mehr als 500 Beschwerden. Die britische Kulturministerin Lisa Nandy stufte die Anschuldigungen gegen die BBC als "äußerst schwerwiegend" ein. Premierminister Keir Starmer stellte sich jedoch hinter den Sender und unterstrich die Wichtigkeit einer "starken und unabhängigen BBC". In Zeiten zunehmender Desinformation sei ein verlässliches und neutrales britisches Nachrichtenangebot unverzichtbarer denn je, ließ der Regierungschef über seinen Sprecher mitteilen. Gleichzeitig mahnte er an, dass Fehler zügig korrigiert werden müssten, um das Vertrauen in die Rundfunkanstalt zu bewahren.
Ein Sprecher der Downing Street wies Trumps Korruptionsvorwürfe entschieden zurück. Die BBC sei weder korrupt noch parteiisch, stellte er klar. Brexit-Befürworter Nigel Farage nutzte die Gelegenheit jedoch für grundsätzliche Kritik und behauptete, der Sender berichte bereits seit Jahrzehnten tendenziös.
Zurückgetretene BBC-Nachrichtenchefin Turness verteidigt BBC als "vertrauenswürdigsten Nachrichtenanbieter"
Trotz ihres angekündigten Rücktritts stellte sich Deborah Turness am 10. November 2025 vor die Zentrale des Senders in London und wehrte sich gegen die Anschuldigungen. "BBC News ist nicht institutionell voreingenommen", betonte die scheidende Nachrichtenchefin. Sie bezeichnete die BBC als den "vertrauenswürdigsten Nachrichtenanbieter der Welt".
Weitere Schlagzeilen zu Donald Trump gefällig? Hier wartet weiterführende Lektüre auf Sie:
- Donald Trump "hat nur Müll im Kopf" und büßt den letzten Respekt ein
- Diesen simplen Aufgaben ist "The Don" einfach nicht gewachsen
- Das Mikrofon war noch an - "The Don" macht sich wieder zum Gespött
- Kardiologe schlägt Alarm - wird die Lebensspanne von "The Don" dadurch verkürzt?
- "Totalitäre Machtübernahme in vollem Gange!" US-Senator schlägt wegen "The Don" Alarm
- US-Präsident "verliert seinen Verstand" - und die ganze Welt sieht zu