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Wladimir Putin: "Bereits morgen" möglich - General warnt Russen-Angriff auf Nato

Greift Wladimir Putin schon bald die Nato an? Bild: picture alliance/dpa/Pool EPA via AP | Maxim Shipenkov

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  • Bundeswehr-General Sollfrank warnt: "Russland könnte Nato-Gebiet schon morgen angreifen."
  • Moskau rüstet auf – 1,5 Millionen Soldaten geplant.
  • Europa hinkt bei Waffenproduktion dramatisch hinterher.

Es ist eine Warnung, die Europa aufrütteln sollte: Wladimir Putinkönnte schon morgen Nato-Gebiet angreifen – diese alarmierende Warnung kommt von Generalleutnant Alexander Sollfrank, dem Kommandeur des operativen Führungskommandos der Bundeswehr. Während Europa bei der Waffenproduktion dramatisch hinterherhinkt, testet Russland bereits mit verdeckten Attacken die Grenzen des westlichen Bündnisses aus.

Bundeswehr-General warnt vor möglichem Russen-Angriff auf Nato-Gebiet

Die Bundeswehr rechnet mit einer unmittelbaren Bedrohung durch Moskau. Sollfrank erklärte gegenüber Reuters, dass die russischen Streitkräfte bereits heute zu einem kleineren Übergriff auf Nato-Territorium imstande seien. "Daran gemessen könnte Russland Nato-Gebiet in kleinerem Maßstab bereits morgen angreifen", warnte der hochrangige Militär.

Seine Bewertung stützt sich auf die militärischen Kapazitäten Moskaus. Die russischen Luftstreitkräfte hätten kaum Einbußen erlitten und seien weitgehend einsatzbereit. Trotz Abnutzung im Ukraine-Konflikt verfüge die Landstreitmacht über genügend Kampfpanzer für begrenzte Operationen. Besonders alarmierend: Moskau plane eine Aufstockung seiner Truppen auf 1,5 Millionen Soldaten. Für 2029 prognostiziert Sollfrank bei fortgesetzter Aufrüstung sogar die Möglichkeit einer umfassenden Offensive gegen das Bündnis. Die tatsächliche Umsetzung hänge jedoch maßgeblich vom westlichen Handeln ab.

Wladimir Putin setzt auf Angst als Waffe

Moskau setzt bereits heute auf verdeckte Attacken gegen das westliche Bündnis. Der Bundeswehrgeneral identifiziert systematische Provokationen, mit denen die russische Führung die Reaktionsfähigkeit der Allianz austestet. Eine direkte Zuordnung der Aktionen zu russischen Urhebern gelinge dabei oft nicht - laut Sollfrank sei dies beabsichtigt: "Das ist Methode."

Die russische Führung verfolge das Konzept der "nichtlinearen Kriegsführung", erläuterte der Generalleutnant. Ziel dieser Taktik sei es, Verunsicherung zu säen, Furcht zu verbreiten und gleichzeitig Schäden anzurichten sowie Spionage zu betreiben. "Das ist Kriegführung mit Angstmachen", charakterisierte Sollfrank die Vorgehensweise.

Hinter den hybriden Attacken stehe eine langfristige Agenda: Seit zwei Jahrzehnten arbeite Moskau daran, die europäische Sicherheitsordnung umzugestalten. Diese Strategie werde trotz erheblicher Verluste im Ukraine-Konflikt fortgesetzt.

Europa hinkt bei Waffenproduktion hinterher

Die militärische Produktionskraft Moskaus übertrifft die europäische Rüstungsindustrie erheblich. Eine aktuelle Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft offenbart beunruhigende Zahlen: Russland stellt über verschiedene Waffensysteme hinweg mehr her als vier große europäische Nationen gemeinsam - und steigert dabei kontinuierlich seine Effizienz.

Die Forscher beziffern den notwendigen Kraftakt: Europa müsste seine Fertigungskapazitäten verfünffachen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Während europäische Rüstungsvorhaben unter Lieferrückständen von über drei Jahren leiden, profitiert Moskau von straffer zentraler Steuerung seiner Waffenindustrie. Ein weiterer Vorteil für Russland: Die Militärausgaben erreichen kaufkraftbereinigt das Niveau der gesamten EU plus Großbritannien. Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit einer europäischen Antwort auf die wachsende militärische Bedrohung.

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/news.de/stg

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