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Donald Trump: "Er lebt in einer Parallelwelt" - US-Präsident nach Ausweis-Lüge verspottet

Donald Trump verbreitete vor republikanischen Senatoren erneut Falschbehauptungen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

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  • Donald Trump sagt vor Senatoren: Amerikaner müssten ständig ihre Ausweise in Lebensmittelläden und Tankstellen vorzeigen
  • Damit will er strengere Regeln zur Wähleridentifikation in den USA rechtfertigen
  • Behauptung des US-Präsidenten ist falsch
  • Spott nach Lüge in den sozialen Medien

US-Präsident Donald Trump fällt erneut durch eine irre Falschbehauptung auf. Der 79-Jährige sagte am Mittwoch bei einem Frühstück mit republikanischen Senatoren, Amerikaner würden regelmäßig ihren Ausweis beim Einkaufen vorzeigen müssen. Doch das stimmt so nicht.

Donald Trump verbreitet Falschbehauptung über Identitätsnachweis in Lebensmittelläden und Tankstellen

Die Äußerungen erfolgten nach den jüngsten Niederlagen der Republikaner bei Bürgermeister- und Gouverneurswahlen. Erneut sprach Trump - ohne jegliche Beweise dafür vorzulegen - eine mögliche Wahlmanipulation an und versuchte bei seinem Auftritt, strengere Regeln zur Wähleridentifikation zu rechtfertigen, wie "Yahoo! News" berichtet. Im Wortlaut sagte er:

  • "Alles, was wir wollen, ist ein Wählerausweis. Wenn man in einen Lebensmittelladen geht, muss man einen Ausweis vorlegen, wenn man an eine Tankstelle geht, muss man einen Ausweis vorlegen, aber für die Wahl wollen sie keinen Wählerausweis. Das hat nur einen Grund, und zwar, weil sie betrügen. Wir würden das in 15 Minuten verabschieden."

Darüber hinaus forderte Trump die Abschaffung der Briefwahl. "Briefwahlzettel machen es automatisch korrupt", so der Präsident.

Faktencheck: US-Amerikaner müssen Ausweis in Geschäften nur im Ausnahmefall vorzeigen

Trumps Behauptung, die er in ähnlicher Form bereits in der Vergangenheit aufgestellt hat, entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Für gewöhnliche Einkäufe im Supermarkt oder beim Tanken ist in den USA kein Identitätsnachweis erforderlich. Laut CNN verlangen Geschäfte nur in Ausnahmefällen einen Ausweis - etwa beim Kauf von Alkohol, Tabakwaren oder rezeptpflichtigen Medikamenten sowie bei Zahlung per Scheck. Zudem haben die Demokraten bei den jüngsten Wahlen Siege in Bundesstaaten errungen, in denen es bereits strenge Regeln zur Wähleridentifikation gibt, wie "Yahoo! News" schreibt.

Donald Trump liegt falsch: Keine große Betrugsgefahr durch Briefwahl

Außerdem hatten die Republikaner erst Anfang der Woche noch, ihre Anhänger ermuntert, per Briefwahl abzustimmen. Eine Kommission unter Leitung des 2024 verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter warnte laut CNN zwar 2005 vor möglichem Missbrauch, erklärte aber keineswegs Briefwahlen für automatisch korrupt. Im Gegenteil: Oregon wurde als positives Beispiel genannt, wo seit den späten 1990er-Jahren ausschließlich per Brief gewählt wird - mit Sicherheitsvorkehrungen wie Unterschriftenprüfung.

"Was zum Teufel redet Trump da?": US-Präsident empört mit Aussagen seine Bürger

Auch auf X (vormals Twitter) wird Trump für seine Ausweis-Lüge verspottet. Kommentare unter einem Post des Kanals "Republicans agains Trump" dazu lauten:

  • "Ich zeige im Supermarkt oder an der Tankstelle keinen Ausweis vor... Was zum Teufel redet Trump da?"
  • "Es ist völlig ausgeschlossen, dass er jemals einen Fuß in einen Lebensmittelladen oder eine Tankstelle gesetzt hat."
  • "Trump hat eine echte Begabung dafür, mitten im Satz 'Fakten' zu erfinden. Anscheinend glaubt er sogar, dass er das Wort 'grocery' populär gemacht hat. Das kann man nicht parodieren."
  • "Unwissenheit, Lügen und Demenz kommen in eine Bar und irgendwie sind sie alle derselbe Typ."
  • "Ich hoffe, er hat gelernt, sich selbst den Hintern abzuwischen ... oder vielleicht hat er jemanden, der das für ihn erledigt. Er lebt in einer Parallelwelt, er war noch nie in einem Lebensmittelgeschäft oder einer Tankstelle. Er hat nicht die geringste Ahnung, wie die Menschen leben und ihre täglichen Aufgaben bewältigen, wenn die Preise steigen."

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