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Zohran Mamdani: Trump schäumt mit 4-Wort-Drohung nach Wahlklatsche

Zohran Mamdani hat die Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Yuki Iwamura

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  • Zohran Mamdani wird Bürgermeister von New York
  • Donald Trump schäumt nach Sieg von Sozialisten
  • Trump kündigt harten Kurs gegen New York an

Der linke Demokrat Zohran Mamdani hat die Bürgermeisterwahl in New York für sich entschieden. Nach Auszählung von über 97 Prozent der Stimmen lag der 34-Jährige mit 50,5 Prozent uneinholbar vorn, wie US-Medien übereinstimmend meldeten. Sein Hauptkonkurrent, der frühere Gouverneur Andrew Cuomo, kam auf 41,4 Prozent, während der republikanische Kandidat Curtis Sliwa mit 7,2 Prozent weit abgeschlagen landete.

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Trump-Gegner Zohran Mamdani wird Bürgermeister von New York

Die Wahlbeteiligung erreichte mit zwei Millionen Stimmabgaben den höchsten Stand seit 1969. Der in Uganda geborene Politiker wird damit der erste muslimische Bürgermeister in der Geschichte New Yorks. Seine Amtseinführung als 111. Stadtoberhaupt ist für den 1. Januar 2026 geplant. Cuomo, der nach seiner Niederlage bei den demokratischen Vorwahlen als unabhängiger Kandidat angetreten war, räumte seine Niederlage bereits ein.

Zohran Mamdani wird vom Außenseiter zum Wahlsieger

Der Sohn indischstämmiger Eltern galt zunächst als chancenloser Kandidat. Als einfacher Abgeordneter aus Queens überraschte Mamdani jedoch mit feuriger Rhetorik und geschicktem Social-Media-Einsatz. In einer TV-Debatte während der demokratischen Vorwahlen dominierte er den favorisierten Cuomo und sicherte sich überraschend den ersten Wahlgang.

  • Seine sozialistischen Wahlversprechen trafen den Nerv vieler New Yorker, die unter hohen Lebenshaltungskosten leiden. "Lasst uns New York wieder leistbar machen", lautete sein Kampagnenslogan.
  • Konkret plant er Mietpreisbremsen, kostenlose Busfahrten, städtische Billig-Supermärkte und gebührenfreie Kinderbetreuung. Auch die Polizeibudgets will er kürzen.
  • Die Finanzierung soll durch drastische Steuererhöhungen erfolgen: Zwei Prozentpunkte mehr für Millionäre und eine Unternehmenssteuer von 11,5 Prozent. Wirtschaftsvertreter warnten vergeblich vor Kapitalflucht und einer drohenden Finanzkrise.

"Anti-Zionist" spaltet jüdische Gemeinde

Mamdanis Israel-kritische Haltung sorgt für tiefe Risse in der Stadt mit der größten jüdischen Gemeinde außerhalb Israels. Der selbsterklärte "Anti-Zionist" lehnt es ab, Israel als "jüdischen Staat" anzuerkennen und spricht stattdessen von einem "Staat mit gleichen Rechten". Eine Umfrage des Siena College Research Institute ergab, dass 75 Prozent der jüdischen Wähler den künftigen Bürgermeister negativ bewerten.

Während des Wahlkampfs löste Mamdani Empörung aus, als er sich weigerte, die Parole "Globalisiert die Intifada" zu verurteilen. Nach heftiger Kritik erklärte er lediglich, den Spruch künftig "nicht mehr" verwenden zu wollen. Bei einem Bürgermeisterforum im Juni kündigte er zudem an, den von seinem Vorgänger Eric Adams eingerichteten Rat zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Israel aufzulösen.

Trump kündigt harten Kurs gegen New York an:"... und so beginnt es!"

US-Präsident Donald Trump reagierte scharf auf Mamdanis Wahlsieg. Bereits im Vorfeld hatte er damit gedroht, die Bundesmittel für New York auf das absolute Minimum zu reduzieren, sollte der linke Demokrat gewinnen.

  • Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses verschärfte Trump seine Rhetorik mit den vier Worten "und so beginnt es!" - ein deutlicher Hinweis auf einen bevorstehenden Konflikt.

Der charismatische Newcomer könnte an der Spitze der größten US-Stadt zu einem gewichtigen Gegenspieler des Präsidenten werden. Trump hatte während des Wahlkampfs zur Stimmabgabe für Andrew Cuomo aufgerufen, um Mamdanis Sieg zu verhindern. Die angekündigten Kürzungen von Bundesmitteln könnten New York hart treffen und die ohnehin angespannte Beziehung zwischen der Metropole und Washington weiter belasten.

Linke feiern "historischen Umsturz" und warnen Trump

Prominente Demokraten feierten Mamdanis Erfolg als Wendepunkt. Bernie Sanders sprach von "einem der größten politischen Umstürze in der modernen amerikanischen Geschichte". Die New Yorker Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez sah den Wahlsieg als "großen Schritt hin zu einer besseren Zukunft" und Warnung an Trump:

  • "Er weiß, wenn er sich mit uns anlegt, dann legt er sich mit dem ganzen Land an."

Chuck Schumer, demokratischer Minderheitsführer im Senat, gratulierte zu einem "historischen und wohlverdienten Sieg". Bürgerrechtler Al Sharpton zog Parallelen zu Barack Obamas Wahltriumph 2008 - seit damals hätten Wähler nicht mehr solche Euphorie gezeigt.

Der Erfolg des durch Kleinspenden finanzierten Kandidaten entfacht eine Grundsatzdebatte bei den Demokraten: Befürworter einer deutlich linkeren Ausrichtung sehen sich bestätigt, während Moderate vor zu radikalen Positionen warnen.

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