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Wladimir Putin: Putin-Offiziere töten eigene Soldaten - Gewalt in Kreml-Armee eskaliert

Seit Februar 2022 führt Wladimir Putin Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Russian Presidential Press Office | Uncredited

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  • Putin-Offiziere sollen eigene Soldaten getötet haben
  • In Wladimir Putins Armee eskaliert die Gewalt
  • Putin-Kommandeur schießt auf Verweigerer
  • Putin-Behörden reagieren nicht auf Beschwerden

Das russische Exil-Medienportal Verstka hat 101 Offiziere der russischen Streitkräfte identifiziert, die ihre untergebenen Soldaten misshandelt und ermordet haben sollen. Die Journalisten erstellten eine Datenbank namens "Die Nuller", die systematische Gewaltverbrechen innerhalb von Wladimir Putins Armee dokumentiert. Der Begriff bezieht sich auf das "Auslöschen" oder "Nullifizieren" eigener Kameraden.

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Ukraine-Krieg aktuell: Putin-Offiziere sollen eigene Soldaten getötet haben

Die Dokumentation stützt sich auf Hunderte Zeugenaussagen von Soldaten, Angehörigen vermisster Militärangehöriger und Berichte aus sozialen Medien wie Telegram.

  • Bei den beschuldigten Militärs handelt es sich um Zugführer, Bataillons- und teilweise sogar Divisionskommandeure.
  • Besonders brisant: Fünf der mutmaßlichen Täter wurden mit der höchsten russischen Auszeichnung "Held der Russischen Föderation" geehrt.
  • Die gesammelten Beweise zeigen ein erschreckendes Muster von Folterungen, Hinrichtungen und erzwungenen Selbstmordmissionen seit Beginn des Ukraine-Krieges.

In Wladimir Putins Armee eskaliert die Gewalt

Was als Disziplinarmaßnahmen gegen Trunkenheit oder Befehlsverweigerung begann, entwickelte sich demnach zu systematischen Tötungen. Die Verstka-Recherchen zeigen, dass persönliche Konflikte zwischen Soldaten und Vorgesetzten häufig in tödlicher Gewalt endeten.Besonders grausam sind die dokumentierten Kamikaze-Angriffe:

  • Kommandeure schicken Soldaten bewusst in aussichtslose Gefechte, bis feindliche Stellungen eingenommen werden - die Verluste spielen keine Rolle.
  • Vor diesen Todeskommandos zwingen Offiziere ihre Untergebenen, Bankkarten und PIN-Codes herauszugeben.

Die genaue Opferzahl bleibt im Dunkeln.Die Täter verschleiern ihre Verbrechen systematisch:

  • Ermordete Soldaten werden als vermisst gemeldet oder in Wäldern verscharrt. Manche Opfer wurden so erschossen, dass die Todesursache wie eine Kampfverletzung aussah.

Putin-Kommandeur schießt auf Verweigerer

Ein hochdekorierter Offizier der 25. Armee mit dem Kampfnamen "Pioneer" soll persönlich auf die Füße von Soldaten geschossen haben, die sich Selbstmordmissionen widersetzten. Zwei anonyme Zeugen berichteten "Verstka", dass der Kommandeur verwundete Rückkehrer in Lastwagen Richtung Ural verfrachten ließ. Wer sich weigerte, wurde mit Maschinengewehrfeuer attackiert.

Ein weiterer Offizier namens "Bootsmann" steht unter Verdacht, Militärverträge zu fälschen und Zivilisten zu ermorden, die seine Verbrechen beobachteten. Der Mann soll verwundete Soldaten misshandelt und besetzte Gebiete geplündert haben. Ermittlungen gegen ihn verliefen ergebnislos.

Im September 2024 sorgte Generalmajor Apti Alaudinow, Kommandeur einer tschetschenischen Einheit, für Aufsehen. Er attackierte gefangen genommene Tschetschenen verbal: Sie hätten es "nicht verdient, zu leben". Ihre Gefangennahme sei eine "Schande", wetterte der Generalmajor laut einem Bericht der US-Denkfabrik ISW.

Putin-Behörden reagieren nicht auf Beschwerden

Die russische Militärstaatsanwaltschaft erhielt seit Kriegsbeginn mehr als 12.000 Anzeigen wegen Übergriffen innerhalb der Streitkräfte. Ab Mitte 2023 stieg die Zahl der Meldungen deutlich an. Trotz dieser Flut von Beschwerden bleiben die Täter meist unbehelligt.

  • "Verstka" berichtet von einer inoffiziellen Weisung, Misshandlungsfälle nicht zu verfolgen. Die meisten Anzeigen werden schlicht nicht bearbeitet. Diese systematische Straflosigkeit ermöglicht weitere Verbrechen.
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