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AfD scheitert mit Ehrenbürger-Vorschlag: Diese Ehrung kann sich Donald Trump endgültig abschminken

Trotz seiner Vorfahren, die aus dem Ort Kallstadt im Landkreis Bad Dürkheim kommen, kann sich Donald Trump die Ehrenbürgerwürde in Rheinland-Pfalz abschminken. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Donald Trump wird kein Ehrenbürger von Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz)
  • AfD scheitert mit Ehrenbürger-Antrag für Donald Trump im Kreistag
  • US-Präsident bleibt Ehrenbürgerwürde trotz deutscher Vorfahren verwehrt

Diese Ehrung kann sich Donald Trump endgültig abschminken: Die AfD-Fraktion im Kreistag Bad Dürkheim ist mit ihrem Vorstoß krachend gescheitert, den US-Präsidenten zum Ehrenbürger des pfälzischen Landkreises zu ernennen. Bei der Abstimmung am Nachmittag des 29. Oktober 2025 votierten lediglich die sieben AfD-Abgeordneten für den Antrag. Die übrigen 39 Mitglieder des Kreistags lehnten die Initiative ab.

Keine Ehrenbürgerwürde für Donald Trump: AfD-Antrag in Bad Dürkheim gescheitert

Die Partei hatte ihre Forderung mit den pfälzischen Wurzeln des US-Präsidenten begründet. Trumps Großvater Friedrich war 1885 aus der Gemeinde Kallstadt im Landkreis Bad Dürkheim in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Zusätzlich verwies die AfD auf Trumps Rolle als Vermittler im Nahost-Konflikt. Die AfD-Fraktion argumentierte, der US-Republikaner habe durch seine Vermittlung zur Befriedung des Israel-Gaza-Konflikts beigetragen und die Freilassung israelischer sowie acht deutscher Geiseln ermöglicht. Dies sei ein wesentlicher Auslöser für ihren Vorstoß gewesen, erklärte der örtliche AfD-Fraktionsvorsitzende Thomas Stephan.

Neben der außenpolitischen Leistung betonte die rechtsextreme Partei die familiären Verbindungen des US-Präsidenten zur Pfalz. Die Ehrenbürgerschaft sollte zudem als Symbol für die deutsch-amerikanische Freundschaft dienen. Der Landkreis Bad Dürkheim verfügt bislang über keine Ehrenbürger, weshalb die AfD auch die Schaffung einer entsprechenden Satzung beantragt hatte.

AfD scheitert mit Trump-Antrag in Rheinland-Pfalz: Kreistag schmettert Ehrenbürger-Vorschlag ab

Die AfD hätte Donald Trump nur zu gern zum Ehrenbürger des rheinland-pfälzischen Landkreises Bad Dürkheim ernannt - doch im Kreistag scheiterte das Vorhaben krachend. Bild: picture alliance/dpa | Lando Hass

Die Gegner des Antrags führten den praktisch nicht vorhandenen Bezug Trumps zur Region als Hauptargument gegen die Ehrung an. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) und weitere Redner betonten, dass eine Ehrenbürgerschaft ein langfristiges herausragendes Engagement für das örtliche Gemeinwohl voraussetze. Diese Bedingung erfülle der US-Präsident nicht. Die Auszeichnung würde lediglich Trumps allgemeine politische Tätigkeit würdigen, nicht jedoch einen konkreten Einsatz für den Landkreis Bad Dürkheim. Die Tatsache, dass Trumps Großvater vor 140 Jahren aus Kallstadt emigrierte, reiche als Verbindung nicht aus. Eine Ehrenbürgerschaft müsse auf tatsächlichen Verdiensten für die Kommune basieren.

AfD nach gescheitertem Ehrenbürger-Vorschlag heftig kritisiert

Landrat Ihlenfeld warf der AfD vor, überhaupt keine ernsthafte Debatte über die Ehrenbürgerschaft angestrebt zu haben. Die Fraktion habe ein beschleunigtes Verfahren mit sofortiger Satzungserstellung und schneller Beschlussfassung gefordert. Dadurch werde eine gründliche inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema verhindert. Die AfD wies die Kritik zurück und verwahrte sich gegen den Vorwurf der "Effekthascherei". Die "Rheinpfalz" bezeichnete das Vorgehen als kalkulierten Schachzug für maximale Aufmerksamkeit. Die AfD habe den Kreistag als Showbühne missbraucht, während die anderen Fraktionen diese Inszenierung nicht mitgetragen hätten.

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/news.de/dpa/stg

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