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Friedrich Merz: Deutsche Wirtschaft in der Dauerkrise – Experten schlagen Alarm

Friedrich Merz: Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Krise. Bild: picture alliance/dpa/AP | Francois Walschaerts

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  • BIP stagniert seit 2018, Arbeitslosigkeit auf Zehn-Jahres-Hoch
  • Private Investitionen bleiben auf niedrigem Niveau, Staatsausgaben steigen
  • ifo-Chef Fuest fordert Reformpaket für Mittelstand und Bürokratieabbau

Die deutsche Wirtschaft steckt in der bislang längsten Phase der Stagnation. Seit 2023 sinkt die Produktion, die Wirtschaftsleistung verharrt auf niedrigem Niveau, und die Arbeitslosigkeit stieg im August auf drei Millionen – ein Zehn-Jahres-Hoch. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wartet gespannt auf die offiziellen Konjunkturzahlen für das 3. Quartal, die am kommenden Donnerstag veröffentlicht werden.

Neue ifo-Grafik zeigt bedrückende Entwicklung

Eine aktuelle Auswertung des ifo Instituts unter Präsident Clemens Fuest macht die Misere deutlich: Während die Staatsausgaben für Rente, Schulen oder Infrastruktur seit 2015 um rund 25 Prozent gestiegen sind, stagnierten private Investitionen von Unternehmen auf dem Niveau von vor acht Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt verharrt seit 2018 weitgehend auf der Stelle, mit nur kurzen Einbrüchen während der Corona-Pandemie.

Alarmierende Prognosen von Experten

Fuest warnt "Bild" zufolge: "Deutschland befindet sich seit Jahren im wirtschaftlichen Niedergang. Weniger private Investitionen bedeuten mittelfristig weniger Wachstum, weniger Steuereinnahmen und weniger Geld für staatliche Leistungen." Viele Bürger merken bereits, dass ihr Lebensstandard sinkt, während andere profitieren. Der Experte warnt vor "italienischen Verhältnissen" – einer langanhaltenden Wirtschaftsschwäche.

Reformbedarf dringend notwendig

Um die Lage zu stabilisieren, fordert Fuest ein "umfassendes Reform-Gesamtkonzept" der Regierung bis spätestens Frühjahr 2026. Kernpunkte:

  • Stopp der Mütterrente und Begrenzung steigender Beiträge
  • Bürokratieabbau für Unternehmen, z. B. bei CO2-Dokumentation, Lieferketten und Mindestlohnpflichten
  • Maßnahmen könnten jährlich bis zu 146 Milliarden Euro zusätzlichen Wohlstand generieren

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann unterstützt die Forderungen: "Mittelstand first" müsse jetzt Priorität haben. Ob die Regierung bis Frühjahr 2026 ein solches Reformpaket vorlegen kann, bleibt abzuwarten.

Staat wächst, Wirtschaft stagniert

Die deutsche Wirtschaft zeigt trotz steigender Staatsausgaben kaum Wachstum. Experten schlagen Alarm und warnen vor langfristiger Stagnation, während private Investitionen und Lebensstandard vieler Bürger sinken. Reformen gelten als dringend notwendig, um die Krise zu stoppen.

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