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Wladimir Putin: Drei Jahre Krieg – und kein Ziel erreicht

Wladimir Putin: Nach drei Jahren Krieg hat er keines seiner Ziele erreicht. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Valeriy Sharifulin

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  • Kotenok gesteht Scheitern im Ukraine-Krieg ein
  • Donezk-Einnahme laut ihm noch in weiter Ferne
  • User reagieren mit Spott und Kritik auf X

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Ob Wladimir Putin diese Worte gutheißen wird? Der russische Propagandist und sogenannte "Kriegskorrespondent" Yuriy Kotenok hat in einem Interview offen zugegeben, dass Russland in den dreieinhalb Jahren des Krieges gegen die Ukraine keines seiner ursprünglichen Ziele erreicht habe. Eine Aussage, die im Kreml wohl kaum für Begeisterung sorgen dürfte und die Frage aufwirft, ob Putin selbst die bittere Wahrheit öffentlich eingestehen würde.

"Wir stehen am Anfang eines langen Weges"

Das brisante Video wurde auf der Plattform X vom ukrainischen Regierungsberater Anton Gerashchenko geteilt. Darin sagt Kotenok deutlich:

"Drei Jahre sind vergangen, seit wir die ‚spezielle Militäroperation' gestartet haben. Wie weit sind wir bei der Erreichung dieser Ziele gekommen? Offen und ernsthaft gesagt: Wir stehen am Anfang eines langen Weges. Trotz all des vergossenen Blutes, der Verluste, der eingesetzten Ressourcen und der verursachten Zerstörung."

Er ergänzt, selbst die Einnahme der gesamten Region Donezk könne noch mindestens anderthalb Jahre dauern. Eine ernüchternde Einschätzung, die dem russischen Kriegsnarrativ widerspricht.

Spott und Kritik in denKommentarspalten

Unter dem Video auf X hagelt es Reaktionen. Viele Nutzer machen sich über die Aussagen lustig oder bringen ihren Frust zum Ausdruck:

  • "Nun, wenn es ihr Ziel war, Schweden und Finnland zum NATO-Beitritt zu bewegen, dann waren sie äußerst erfolgreich."
  • "Was soll das dann, ist Russland nicht groß genug?"
  • "Es wird ein langer Winter in ganz Europarussland werden. Keine Stromversorgung, keine Drohnen- oder Raketenfabriken, keine Häfen, keine Raffinerien, keine Ölpipelines in der Arktis, kein Geld außer dem, was sie drucken."

Der Krieg zieht sich und Wladimir Putins Strategie wankt

Ob alle genannten Informationen stimmen, lässt sich schwer überprüfen. Fest steht jedoch: Der Krieg zieht sich weiter hin, und ein Ende ist nicht in Sicht. Für Russland ist das Eingeständnis eines eigenen Propagandisten ein deutliches Zeichen, dass die Realität längst nicht so siegreich aussieht, wie es die Staatsmedien verkaufen wollen.

Wie lange der Konflikt noch andauert und ob Moskau seine selbstgesteckten Ziele jemals erreichen wird, bleibt offen. Doch eines ist klar: Solche Aussagen bringen selbst den Kreml ins Wanken.

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