Wladimir Putin: Sanktionen "vollständig gescheitert" - Kremlchef provoziert den Westen
Wladimir Putin provoziert erneut den Westen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel
Erstellt von Sabrina Böhme
04.10.2025 11.54
- Wladimir Putin gegen den Westen: Sanktionen seien gescheitert
- Kremlchef spricht in Sotschi davon, dass Russland eine "strategische Niederlage" zugefügt werden soll
- Russlands Präsident macht Ukraine-Krieg zur Randnotiz
Wladimir Putin hat bei der 22. Jahrestagung des Waldai-Diskussionsklubs in Sotschi den Westen erneut provoziert. In einer ausschweifenden Rede, behauptete der russische Präsident, die westlichen Sanktionen gegen sein Land seien "vollständig gescheitert", wie der "Daily Star" berichtet.
Sanktionen gegen Russland "gescheitert": Putin provoziert den Westen
Entspannt in einem Sessel sitzend, erklärte Putin, dass Russland der Welt "den höchsten Grad an Widerstandsfähigkeit" bewiesen habe. Die Sanktionen hätten nicht nur ein Land, sondern eine ganze Staatenkoalition brechen können. Stattdessen empfinde er "legitimen Stolz" für Russland, seine Bürger und die Streitkräfte.
Trump will Putin mit harten Sanktionen stoppen
Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs hatte die EU Sanktionen gegen Russland verhängt. Auch die USA legen gegenüber dem Kremlchef eine härtere Gangart ein. US-Präsident sehe ein Mittel besonders erfolgversprechend, um Putin zu stoppen: Ölimporte aus Russland. Länder, darunter einige in Europa, sollen nach Aussagen des Republikaners aufhören russisches Öl zu nutzen.
Wladimir Putin: Ohne Russland geht nichts
Der Kremlchef ging noch weiter und behauptete, dass keine globale Balance ohne Russland möglich sei - weder wirtschaftlich noch strategisch, kulturell oder logistisch. Die Ära nach dem Kalten Krieg sei durch die "Versuchung absoluter Macht" des Westens geprägt gewesen, was zu einer liberalen Weltordnung geführt habe, in der andere von Verantwortung befreit und zur Anpassung gezwungen worden seien.
Putin zeigte sich überzeugt, dass diejenigen, die versucht hätten, Russland zu zerstören, dies allmählich erkennen würden. Einige würden jedoch weiterhin hartnäckig versuchen, Russland eine "strategische Niederlage" zuzufügen.
Trumps Gaza-Plan als "Licht am Ende des Tunnels"
In seiner Rede ging Putin auch auf internationale Krisen ein, besonders den Konflikt zwischen Israel und der Hamas-Terrororganisation. Der russische Präsident zeigte sich interessiert an den Friedensinitiativen des US-Präsidenten Donald Trump. Er wolle sich die Vorschläge Trumps genauer ansehen und sehe möglicherweise "etwas Licht am Ende des Tunnels" in diesem Fall. Trump hatte der Hamas zuletzt ein Ultimatum gestellt. Sie hatten am Freitagabend Teilen des vorgelegten Friedensplans zugestimmt, aber noch Verhandlungen gefordert.
Putin kritisierte die bisherige westliche Diplomatie im Nahen Osten als einseitig. Sie ignoriere Geschichte, Traditionen, Identität und Kultur der dort lebenden Völker. Dies trage nicht zur Stabilisierung der sich rapide verschlechternden Lage in der Region bei. Israel reagierte ebenfalls.Das Land will israelischen Medienberichten zufolge eine Delegation zu Gesprächen über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump nach Ägypten schicken.
Ukraine nur eine Randnotiz in Putin-Rede
Den Ukraine-Konflikt erwähnte Putin nur kurz als "schreckliches Beispiel" und bezeichnete ihn als Schmerz für Ukrainer, Russen und alle Beteiligten. Er verzichtete darauf, die Hintergründe erneut zu erläutern, da diese seiner Ansicht nach jedem bekannt seien, der sich damit beschäftigt habe. Seine Position zu diesem Thema habe er bereits mehrfach dargelegt.
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