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Steuererleichterungen 2026: Wer vom neuen Steuerpaket profitiert - und wer mehr zahlen muss

Während die Beitragsbemessungsgrenze weiter steigt, sollen Pendler in Zukunft entlastet werden. Bild: AdobeStock/photocrew

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  • Millionen Steuerzahler sollen durch einen neuen Beschluss des Bundeskabinetts erleichtert werden
  • Besonders Pendler profitieren von den Neuerungen, aber auch für Rentner gibt es Vorteile
  • Mehr zum Thema Steuern und Sozialabgaben finden Sie am Ende dieses Beitrags

Millionen Arbeitnehmer und Rentner können sich ab 2026 auf spürbare finanzielle Entlastungen freuen. Das Bundeskabinett hat im September weitreichende Steueränderungen beschlossen, die vor allem Pendler und Menschen mit mittleren Einkommen zugutekommen sollen. Zwar lässt sich mit einigen legalen Tricks die Belastung etwas senken, doch Gutverdienern wird demnächst dennoch etwas tiefer in die Tasche gegriffen.

Pendlerpauschale: So viel sparen Berufstätige künftig

Die neue Regelung bringt erhebliche Steuervorteile für Millionen Pendler. Bei einer täglichen Strecke von zehn Kilometern zur Arbeit lassen sich jährlich 1.672 Euro als Werbungskosten ansetzen - das sind 176 Euro mehr als bisher. Wer 20 Kilometer pendelt, kann sogar 3.344 Euro geltend machen - ein Plus von 352 Euro. Besonders profitieren Arbeitnehmer, deren Werbungskosten den Pauschbetrag übersteigen.

Die Neuregelung gilt übrigens auch für doppelte Haushaltsführung und Familienheimfahrten - und sogar Rentner mit Nebenjob können die höhere Pauschale nutzen um ihre Steuerlast zu senken. Für Geringverdiener ohne Steuerpflicht greift wiederum die entfristete Mobilitätsprämie. Sie erhalten eine direkte Förderung, die sich an der Entfernungspauschale orientiert. Minijobber und Teilzeitkräfte im Ruhestand profitieren damit trotz niedrigem Einkommen von den verbesserten Konditionen.

Sozialversicherung: Gutverdiener zahlen bis zu 383 Euro mehr

Die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung steigen 2026 deutlich an. In der Rentenversicherung erhöht sich die Grenze auf monatlich 8.450 Euro brutto - das entspricht einem Jahresgehalt von 101.400 Euro. Bei der Kranken- und Pflegeversicherung liegt die neue Obergrenze bei 5.812,50 Euro im Monat oder 69.750 Euro jährlich.

Wer mehr verdient, muss mit spürbaren Mehrkosten rechnen. Der monatliche Höchstbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung steigt auf etwa 1.238 Euro für Versicherte mit einem Kind - aufgeteilt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Betroffene Arbeitnehmer zahlen jährlich bis zu 383 Euro mehr für ihre Sozialversicherung. Wie die "Hessisch/Niedersächsische Allgemeine (HNA)" berichtet, reichen die Mehreinnahmen jedoch nicht aus, um die Finanzlücke der Krankenkassen zu schließen.

Restaurants atmen auf: Mehrwertsteuer sinkt wieder

Neben einzelnen Steuerzahlern erhält auch die Gastronomie ab Januar 2026 eine wichtige Steuererleichterung. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gilt dann wieder für alle Speisen - Getränke bleiben jedoch beim Regelsatz von 19 Prozent. Von der Senkung profitieren auch Imbisse, Bäckereien und Metzgereien sowie Catering-Dienste und Verpflegung in Schulen, Kitas und Krankenhäusern.

Ob die Steuersenkung tatsächlich zu niedrigeren Preisen führt, entscheidet jeder Betrieb selbst. Die Gastronomie erhält durch die Maßnahme jedoch mehr finanziellen Spielraum für Investitionen und Personalkosten. Nach Jahren der Belastung durch Pandemie und Inflation bedeutet dies eine wichtige Entlastung für die Branche.

Noch mehr Informationen zu Steuern, Abgaben und Gesetze gibt es hier:

/bua/news.de/stg

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