Politik

Wladimir Putin: Deutsche fürchten Angriff – Experten sehen fatale Lücken in der Krisenversorgung

Wladimir Putin: Deutsche haben Angst vor einem Angriff, sind aber nicht vorbereitet. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel

  • Artikel teilen:
  • 52 % der Deutschen fürchten einen russischen Angriff
  • Experten sehen große Lücken bei Vorräten, Medikamenten und IT-Sicherheit
  • Polizei, Rettungskräfte und Ehrenamt gelten als gut vorbereitet

Die Angst vor einer Eskalation wächst: Laut einer aktuellen INSA-Umfrage befürchten 52 Prozent der Deutschen, dass auch unser Land Ziel eines russischen Angriffs durch Wladimir Putins Armee werden könnte. Während die Bundeswehr mit dem sogenannten O-Plan Deutschland bereits konkrete Abläufe für den Ernstfall festgelegt hat, zeigt sich im zivilen Bereich ein deutliches Defizit. Sicherheitsexperten ordnen die Lage ein.

Mehr News zu Wladimir Putin finden Sie unter dem Artikel.

Sind die Vorräte im Notfall ausreichend in Deutschland?

Ein Blick in deutsche Haushalte offenbart Schwachstellen: Viele Menschen wären nicht in der Lage, sich bei Stromausfällen oder geschlossenen Supermärkten eigenständig zu versorgen. Experte Johannes Steger empfiehlt laut "Bild", Lebensmittel und Trinkwasser für mindestens 72 Stunden im Haus zu haben.

Droht eine Medikamenten-Knappheit in Deutschland?

Besonders problematisch ist die starke Abhängigkeit von Asien bei der Medikamentenproduktion. Sollte die Lieferkette zusammenbrechen, könnte es zu Engpässen kommen. Sicherheitsexperte Ferdinand Gehringer warnt: Jeder müsse in der Lage sein, sich zumindest grundlegend selbst zu versorgen.

Können Schulen im Ernstfall digital unterrichten?

Ein Angriffsszenario würde auch das Bildungssystem betreffen. Zwar könnte Unterricht online stattfinden, doch viele Schulen sind technisch kaum vorbereitet. "Hier brauchen wir dringend mehr digitale Infrastruktur", mahnt Gehringer.

Wie sicher ist der digitale Raum in Deutschland bei einer Krisensituation?

Cyberangriffe gehören längst zur Realität. Besonders Rathäuser und Kommunen gelten als anfällige Ziele. "Hier ist die IT-Sicherheit katastrophal", kritisiert Steger. Auch auf Bundesebene gebe es gravierende Lücken.

Sind deutsche Versorgungsnetze im Ernstfall geschützt?

Kritische Infrastrukturen wie Energie- und Wasserversorgung stehen besonders im Visier Russlands. Doch laut Gehringer beginne Deutschland gerade erst damit, diese Bereiche ausreichend abzusichern – viel zu spät und zu zögerlich.

Ein umfassendes Lagebild, das alle Bedrohungen und Angriffe bündelt, existiert in dieser Form also nicht. Sicherheitsbehörden und Unternehmen tauschen Informationen kaum aus. "Ein riesiges Kommunikationsproblem", so Gehringer. Trotz aller Schwächen gibt es auch positive Aspekte: Polizei und Rettungsdienste gelten als solide vorbereitet, zudem zeigt sich in Deutschland eine starke Kultur des Ehrenamts. Hoffnung macht auch der neu geschaffene Nationale Sicherheitsrat, der die Koordination bündeln soll. Beide Experten sind sich einig: Deutschland muss nicht nur Strukturen verbessern, sondern auch transparenter mit seinen Bürgern kommunizieren.

Mehr News zu Kremlchef Wladimir Putin finden Sie hier:

/bos/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.