Politik

Wladimir Putin: Trennung im Kreml - Putin-Vertrauter muss gehen, weil er den Krieg beenden wollte

Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, nimmt gemeinsam mit Dmitri Kosak (l), stellvertretender Premierminister von Russland, und Alexander Nowak, Energieminister von Russland, an einer Videokonferenz teil. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

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  • Wladimir Putin trennt sich von Top-Berater Dmitri Kosak
  • Enger Putin-Berater muss den Kreml verlassen
  • Dmitri Kosak wollte Ukraine-Krieg beenden

Paukenschlag im Kreml: Ein hochrangiger Berater Wladimir Putins hat seinen Posten verlassen, nachdem er sich gegen die Fortsetzung des Ukraine-Krieges ausgesprochen hatte. Wie unter anderem das Nachrichtenportal "Newsweek" berichtet, schied Dmitri Kosak, selbst mit ukrainischen Wurzeln, als stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung aus. Während Staatsmedien von einem freiwilligen Rücktritt sprechen, sehen Analysten des Institute for the Study of War (ISW) darin eine klare Entmachtung nach jahrelangen Differenzen über die Ukraine-Politik.

Wladimir Putin trennt sich von Top-Berater Dmitri Kosak

Der frühere Putin-Vertraute soll als einziges Mitglied des Sicherheitsrats am Vorabend der Invasion gegen den Angriff gestimmt haben. Er hatte zu Beginn des Krieges sogar ein Abkommen mit Kiew ausgehandelt, das den Verzicht auf einen Nato-Beitritt vorsah. Wladimir Putin lehnte dies ab, da er auf eine Annexion ukrainischer Gebiete bestand. Bis 2022 war Kosak für die Ukraine-Strategie verantwortlich, ehe Sergei Kiriyenko diese Rolle übernahm. Später soll er Wladimir Putin gedrängt haben, Kämpfe zu beenden und Friedensgespräche aufzunehmen – Forderungen, die nie öffentlich wurden.

Wladimir Putin gnadenlos - wer gegen den Ukraine-Krieg ist, muss gehen

Mit der Trennung von Kosak stärkt Kiriyenko seine Position im Kreml und Putins kompromisslosen Kriegskurs. Der Verlust des letzten prominenten Kritikers unterstreicht, dass interne Opposition gegen den Krieg nicht mehr geduldet wird. Während russische Oppositionelle Dmitri Kosak seine jahrelange Mitwirkung am Putin-System vorwerfen, sehen ihn pro-ukrainische Stimmen als einzige kritische Figur im Machtzirkel.

Der in der heutigen Ukraine geborene Kosak arbeitete bereits in den 1990er Jahren in der Stadtverwaltung von St. Petersburg unter Putin. Später folgte er seinem Chef nach Moskau in die Regierung und in den Kreml. Kosak war für wichtige Reformen während Putins erster Amtszeit in Verwaltung und Justiz verantwortlich. Später leitete er jahrelang die russische Delegation bei den Verhandlungen um das Schicksal der ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk.

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/sfx/news.de/dpa/stg

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