Neuer CDU-Plan enthüllt: Gesundheitsministerium will Krankenkassen-Revolution
Das CDU-Gesundheitsministerium will gesetzliche Krankenkassen reformieren. Bild: picture alliance/dpa | Jens Kalaene
Erstellt von Martin Gottschling
11.09.2025 06.58
- CDU-Gesundheitsministerium plant Krankenkassen-Reform laut Bericht
- Laut Staatssekretär Tino Sorge soll es künftig günstigere Basis-Tarife geben
- Weitere Leistungen sollen darüber hinaus individuell hinzugebucht werden
- Mehrheit der Deutschen befürwortet hingegen die Abschaffung der privaten Krankenversicherung
Den gesetzlichen Krankenkassen fehlen mehrere Milliarden Euro. Die Politik muss etwas dagegen tun, die Bürger fürchten weiter steigende Sozialversicherungsbeiträge ab dem kommenden Jahr. Doch es gibt auch andere Ansätze, um die Milliardenlücke zu stopfen.
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CDU plant Krankenkassen-Revolution
CDU-Staatssekretär Tino Sorge präsentierte gegenüber "Bild" ein Konzept mit günstigeren Basis-Tarifen: "Kassen könnten ihren Versicherten viele passgenaue Tarife anbieten." Der Plan sieht niedrigere Grundbeiträge als die aktuellen durchschnittlichen 17,7 Prozent vor. Versicherte könnten dann individuell Zusatzleistungen dazubuchen - unter anderem für Brillen.
Die Grundversorgung bleibe dabei erhalten, betont Sorge: "Niemand soll sich in seinem Versicherungsschutz verschlechtern." GesundheitsökonomProfessor Andreas Beivers von der Hochschule Fresenius warnt gegenüber der "Bild" jedoch: Auch schlechter Verdienende müssen sich künftig weiterhin "eine freie Arztwahl leisten können". Grundsätzlich unterstützt er die Pläne.
Zusätzlich soll ein "Primärarztmodell" Kosten senken: Wer zuerst zum Hausarzt geht und sich überweisen lässt, zahlt weniger. Laut Recherchen des MDR fehlen in bestimmten Regionen jedoch ausreichend Hausärzte für dieses Modell.
Mehrheit für Abschaffung der privaten Krankenversicherung
Die Reformpläne treffen auf ein Gesundheitssystem in der Krise. Für 2027 warnen Experten bereits vor einer Finanzierungslücke von zwölf Milliarden Euro in den gesetzlichen Krankenkassen, wie die "Bild" im Sommer berichtete.
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen favorisiert eine radikale Lösung: 74,4 Prozent sprechen sich laut einem Bürgerparlament für die komplette Abschaffung der privaten Krankenversicherung aus. Eine "t-Online"-Umfrage mit über 11.500 Teilnehmern bestätigt den Trend mit 68,5 Prozent Zustimmung.
Die Idee einer einheitlichen Bürgerversicherung steht seit Jahren in den Programmen von SPD, Grünen und Linken. Union, FDP und AfD lehnen sie ab. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt: Die Zusammenlegung könnte den Beitragssatz um 0,2 Prozent senken.
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