Politik

Donald Trump: Exil-Experte zeichnet Zustände in den USA: "Es ist schon 1933"

US-Präsident Donald Trump hält eine Rede bei einer Veranstaltung im Norden Alabamas. Er wird von Tausenden von Anhängern gefeiert. Bild: dpa/ZUMA Press Wire/Robin Rayne

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  • Führerkult um Donald Trump? US-Experte äußert sich
  • Zustände in den USA ähnlich wie zu den Anfängen Hitler-Deutschlands
  • US-Professor ist sich sicher: Trump-Regierung nicht demokratisch

Es sind alarmierende Worte, die US-Professor Jason Stanley am Sonntag gegenüber Moderatorin Marietta Slomka im ZDF heute journal verliert. Angesprochen auf Donald Trump und seine Verherrlichung, die einer Art "Führerkult" gleicht, zieht der im Exil lebende Experte einen gewichtigen Vergleich: "Es ist nicht 1938 in Deutschland, aber es ist schon 1933", so der Professor über die aktuellen Zustände in den USA.

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"Trust in Trump" - Gefährlicher Führerkult in den USA?

Donald Trump auf Münzen gedruckt, eine Militärparade ausgerechnet an seinem Geburtstag und dann noch die fortwährende Idealisierung des US-Präsidenten der sogenannten MAGA-Bewegung. Es scheint, als könne man in den USA kaum noch ohne ihn. Eine Entwicklung, die auch ZDF-Moderatorin Marietta Slomka nicht verborgen blieb. Im Interview mit Professor Jason Stanley harkt sie daher nach: "Trust in Trump - das wirkt schon wie ein Führerkult..."

"Die Vereinigten Staaten sind ein autoritäres Regime"

Und tatsächlich - laut Meinung des Experten sei die Lage in den USA sogar noch weitaus schlimmer. Die USA sei schon jetzt KEINE Demokratie mehr. "Wir müssen aufhören, vom Ende der US-Demokratie zu sprechen. Wir sind weit über diesen Punkt hinaus. Die Vereinigten Staaten sind ein autoritäres Regime. Wir können darüber diskutieren, ob es faschistisch ist oder nicht, aber wir haben keine Grenzen mehr."

Zwar werden Oppositionspolitiker nicht nach Sachsenhausen geschickt, aber sie werden vom amerikanischen Justizsystem angegriffen. Ein Beispiel sei die fortwährende Auseinandersetzung Donald Trumps mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom. Er kritisierte Donald Trump immer wieder in der Öffentlichkeit. Der US-Präsident reagiert stets prompt und drohte zuletzt mit seiner Festnahme.

Donald Trump: Es gibt keine Kritik an ihm

"Es fängt jetzt an. Es ist nicht 1938 in Deutschland, aber es ist schon 1933", warnt US-ProfessorJason Stanley im ZDF und wird noch einmal deutlich. Angesprochen darauf, ob Donald Trump ein "Klima der Angst" verbreite, ist sich Stanley sicher: "Es ist nicht wie in einem demokratischen System. Es gibt keine Kritik". Auch von europäischen Politiker:innen vermisse der Experte eine kritische Haltung.

Donald Trump: Vergleich seiner Regierung mit der AfD - keinen Widerstand in den USA

Er sieht eine enge Verbindung zur Trump-Regierung und der AfD in Deutschland. Anders jedoch als hier gäbe es in den USA keinen Widerstand: "In Deutschland gibt es Widerstand gegen antidemokratische Parteien. In den USA gibt es wenig Widerstand. Vielleicht, weil man lange keine gesunde Demokratie war", äußert Stanley seine Bedenken.

Der Experte zeichnet eine "düstere" Zukunft, ist sich auch Marietta Slomka sicher. Und er ist nicht der erste, der öffentlich vor einer gefährlichen Entwicklung in den USA warnt.

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