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"Das ist ein neuer Tiefpunkt": Melania Trump für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Wenn es nach einer Republikanerin geht, soll Melania Trump den Friedensnobelpreis bekommen. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Wire | Michael Brochstein

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  • Republikanerin schlägt Melania Trump für Friedensnobelpreis vor
  • Melania soll den Nobelpreis gemeinsam mit ihrem Mann Donald Trump bekommen
  • Vorschlag sorgt für Aufsehen im Netz

Im Ukraine-Krieg spielt sich Donald Trump als Friedensbringer auf. Bislang fruchteten seine Bemühungen nicht. Dennoch soll der US-Präsident den Friedensnobelpreis 2025 erhalten. Mehrere Staatschefs, allen voran Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, sprachen sich zuletzt für Trump aus. Wenn es nach derrepublikanischen Abgeordneten Anna Paulina Luna aus Florida geht, soll der 79-Jährige nicht alleine ausgezeichnet werden. Seine Frau Melania Trump solle den Preis ebenfalls erhalten.

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Nobelpreiskomitee sollte "das Richtige tun" und Trump nominieren

In einer Sendung von Fox News wurde Luna gefragt, ob das Nobelpreiskomitee bei Trump einlenken werde. Der Moderator spekulierte, dass die Jury möglicherweise Trump mehr brauche als umgekehrt. Luna antwortete darauf selbstbewusst: Falls das Nobelpreiskomitee wisse, was gut für es sei, würde es "das Richtige tun" und Trump nominieren.

Melania Trump für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Doch die Abgeordnete ging noch weiter und brachte erstmals Melania Trump ins Spiel. Sie betonte, die First Lady habe bei Unterredungen mit russischen Vertretern eine bedeutende Funktion eingenommen. Luna zeigte sich überzeugt, dass Melania Trump maßgeblich dazu beitragen werde, eine Friedensvereinbarung für die Ukraine zu erreichen. "Ich glaube, dass sie ein wichtiger Grund dafür sein wird, dass wir Frieden mit der Ukraine schließen können." Diese Einschätzung äußerte die Republikanerin, obwohl konkrete Belege für Melanias diplomatische Aktivitäten bislang nicht öffentlich bekannt sind.

"Das ist völliger Unsinn!" Nobelpreis für Melania Trump sorgt für Gesprächsstoff

Der Vorschlag stößt auf der Social-Media-Plattform X nicht bei jedem auf Begeisterung. Viele spotten auch über die Republikanerin und den Moderator:

Melania Trump wendet sich in Brief an Putins Moral

Anfang des Monats überbrachte Trump während eines Alaska-Gipfels zur Ukraine-Krise eine Botschaft seiner Ehefrau an den russischen Präsidenten. Das Schreiben, dessen Kopie Melanias Büro an "Newsweek" schickte, forderte Putin auf, Kinder zu schützen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zunächst berichtet, der Brief beziehe sich auf die Tausenden ukrainischen Kinder, die seit Beginn der Invasion im Februar 2022 mutmaßlich von russischen Streitkräften verschleppt wurden.

Tatsächlich formulierte Melania Trump ihre Bitte jedoch nur in allgemeinen Worten. Sie schrieb über die Pflicht von Eltern und Führungspersönlichkeiten, die nächste Generation zu schützen und eine würdevolle Welt für alle zu schaffen. Putin könne durch den Schutz der Unschuld von Kindern nicht nur Russland, sondern der gesamten Menschheit dienen, hieß es in dem Brief.

Wie hoch sind Trumps Chancen auf den Friedensnobelpreis?

Donald Trump wurde bereits von den Regierungen Ruandas, Israels, Gabuns, Aserbaidschans und Kambodschas für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, schreibt "Newsweek". Zusätzlich nominierten ihn verschiedene Privatpersonen. Zum Vergleich: Barack Obama erhielt die Auszeichnung 2009 nur acht Monate nach seinem Amtsantritt - eine Entscheidung, die Donald Trump Jr. dieses Jahr als "Affirmative Action" bezeichnete.

Die aktuellen Wettquoten zeigen Trump bei 28,57 Prozent Gewinnchance für den Friedensnobelpreis 2025. Damit liegt er gleichauf mit russischen Menschenrechtsaktivisten. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten folgt mit 14,29 Prozent, während Sudans Notfall-Einsatzräume bei 11,11 Prozent liegen. Die Bekanntgabe des Gewinners wird vom Nobelkomitee erwartet.

Witkoff fordert Nobelpreis für Trump

Steve Witkoff, Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, appellierte diese Woche während einer Kabinettssitzung an das Nobelkomitee. Er bezeichnete Trump als den "besten Kandidaten", seit es den Nobelpreis gebe. Trumps Erfolge seien weltweit bahnbrechend, und er hoffe, dass alle dies endlich erkennen würden.

Unterdessen blieben Trumps Friedensbemühungen bisher erfolglos. Die Gespräche mit Putin in Alaska führten zu keinem Durchbruch, und russische Bombardierungen ukrainischer Städte dauern an. Am Donnerstag starben bei einem Angriff auf Kiew mehrere Menschen, darunter vier Kinder. Parallel dazu verlegte die US-Regierung Kriegsschiffe und 4.500 Soldaten vor die Küste Venezuelas - offiziell für Anti-Drogenkartell-Operationen. Venezuelas Präsident vermutete jedoch Invasionsvorbereitungen.

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