Donald Trump und Wladimir Putin: Von Freunden zu Feinden? So sehr hat sich ihre Beziehung verändert
Von Freunden zu Feinden? Die Beziehung zwischen Trump und Putin nahm eine dramatische Wendung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Susan Walsh
Erstellt von Sabrina Böhme
15.08.2025 10.27
- Beziehung zwischen Donald Trump und Wladimir Putin hat sich verändert
- Trump ist eher emotional, Putin geschäftsmäßig
- Nach Charmeoffensive wetterte der US-Präsident gegen den Kremlchef
- Vor dem Treffen in Alaska: Selenskyj warnt vor Trump-Putin-Dynamik
Das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska sorgt angesichts ihrer turbulenten Beziehungsgeschichte für Spannung. Was einst als hoffnungsvolle Annäherung begann, entwickelte sich zu einem diplomatischen Wechselbad zwischen überschwänglichen Freundschaftsbekundungen und scharfen Drohungen.
Donald Trump sah Wladimir Putin als Freund
Die Geschichte ihrer persönlichen Begegnungen reicht weit zurück, wie der "Daily Star" in einem Rückblick aufzeigt. Bereits 1987 reiste Trump erstmals nach Moskau – ein Besuch, der Berichten zufolge mit Unterstützung des KGB arrangiert wurde. In einem Interview 2013 erwähnte Trump eine frühere Begegnung mit Putin, ohne Details zu nennen.
Der Höhepunkt der Euphorie kam im Juni 2013. Als Miteigentümer des Miss-Universe-Wettbewerbs, der im November in Moskau stattfinden sollte, twitterte Trump voller Vorfreude: "Glaubt ihr, Putin wird zur Miss-Universe-Wahl im November in Moskau kommen – wenn ja, wird er mein neuer bester Freund?"
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Freundschaft auf der Weltbühne? Putin schwärmte von Trump
Die offizielle erste Begegnung der beiden Staatsmänner fand schließlich am 7. Juli 2017 beim G20-Gipfel in Hamburg statt. Schon damals zeigten sich die unterschiedlichen Kommunikationsstile: Trump emotional und impulsiv, Putin geschäftsmäßig und kontrolliert.
Während Trump seine Gefühle offen zur Schau stellte, blieb Putin stets geschäftsmäßig. Im Januar dieses Jahres beschrieb er die Beziehung zum US-Präsidenten als "geschäftlich, pragmatisch, aber auch vertrauensvoll". Mehrfach bezeichnete er Trump als "mutig".
Besonders bemerkenswert war Putins Charakterisierung 2015, als er ungewohnt blumige Worte fand: "Er ist ein sehr flamboyanter Mann, sehr talentiert, daran besteht kein Zweifel. Er ist der absolute Spitzenreiter im Präsidentschaftsrennen."
Trumps und Putin könnten unterschiedlicher nicht sein
Die unterschiedlichen Kommunikationsstile der beiden Politiker könnten kaum gegensätzlicher sein. Während Trump auf Social Media seine Emotionen ungefiltert teilt, meidet Putin diese Plattformen komplett. Diese Diskrepanz prägte ihre diplomatischen Interaktionen von Anfang an – der eine impulsiv und öffentlichkeitswirksam, der andere kalkuliert und zurückhaltend.
"Bromance" ist vorbei? US-Präsident wettert gegen Wladimir Putin
Die harmonischen Zeiten sind längst vorbei. Anfang des Jahres explodierte Trump auf Truth Social angesichts der anhaltenden Ukraine-Invasion. "Ich hatte immer eine sehr gute Beziehung zu Wladimir Putin aus Russland, aber irgendetwas ist mit ihm passiert. Er ist völlig verrückt geworden!", wetterte der US-Präsident.
Trump kritisierte die sinnlose Gewalt gegen Zivilisten und warnte, Putin wolle die gesamte Ukraine, nicht nur Teile davon. Dies würde zum Untergang Russlands führen. In einem weiteren Post wurde er noch deutlicher: "Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich bereits wirklich schlimme Dinge mit Russland passiert wären, und ich meine wirklich schlimm. Er spielt mit dem Feuer." Die scharfen Worte markieren einen dramatischen Wendepunkt in der einst so hoffnungsvollen Beziehung zwischen den beiden Staatschefs.
Ihre Beziehung ist ein Wechselspiel. Kurz vor dem Treffen in Alaska lobten sich beide. Dass Putin nach Alaska komme, wertete Trump am 14. August als "nette Geste." Er hält ihre Beziehung für besonders, weswegen er überzeugt sei, dass er (Putin, Anm. d. Red.) fest entschlossen ist, einen Deal zu machen." Ob es dazu kommt, wird sich zeigen.
Am 27. Juni 2025 äußerte sich Putin ähnlich schmeichelnd: "Ich habe großen Respekt vor dem amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er hat einen sehr schweren, schwierigen und unsicheren Weg zurück an die Macht und ins Weiße Haus hinter sich, das wissen wir alle sehr gut, bis hin zu dem Punkt, dass er ein Attentat - und nicht nur eins - überlebt hat. Er ist ein mutiger Mann, das ist klar. (.) Ich glaube, dass Präsident Trump aufrichtig bestrebt ist, die Frage auf ukrainischer Ebene zu lösen."
Trump-Putin bereitet Selenskyj Sorgen
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Trump-Putin-Dynamik mit Sorge. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte Trump wiederholt, Putin sei nicht vertrauenswürdig. Er befürchtet ein Friedensabkommen ohne ukrainische Beteiligung, was er als verfassungswidrigen Verrat an der Souveränität seines Landes betrachtet.
Merkel über Trumps Faszination für autoritäre Staatschefs
Angela Merkel schilderte in ihrem Buch Trumps ausgeprägte Faszination für autoritäre Führungspersönlichkeiten. Sie beobachtete, wie "offensichtlich fasziniert" er von Putin war. Die unterschiedlichen Kommunikationsebenen – Trump emotional, sie faktenbezogen – erschwerten die gemeinsame Arbeit erheblich.
Medwedew droht Trump mit Weltkrieg
Russlands Sicherheitsratsvize Dmitri Medwedew, bekannt als Putins Sprachrohr, reagierte scharf auf Trumps Feuer-Warnung: "Ich kenne nur eine wirklich schlimme Sache – den Dritten Weltkrieg. Ich hoffe, Trump versteht das!"
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bos/bua/news.de/dpa/stg