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Besorgniserregende Prognose: Dickes Pensions-Plus für Beamte - Steuerzahlern droht Kosten-Explosion

Die Ausgaben für Beamten-Pensionen verdreifachen sich bis 2060. Bild: AdobeStock/ eyetronic (Symbolbild)

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  • Ausgaben für Beamten-Pensionen verdreifachen sich bis 2060
  • Kosten für den Steuerzahler steigen ins Unermessliche
  • CDU reagiert und will Verbeamtung drastisch einschränken

Diese Kostenlawine dürfte für den Steuerzahler teuer werden. Wie die "Bild" unter Berufung auf den aktuellen Versorgungsbericht des Bundesinnenministeriums berichtet, werden sich die jährlichen Zahlungen für Ruhegehälter von Bundesbeamten und Berufssoldaten bis 2060 mehr als verdreifachen. Die Kosten schnellen von derzeit 7,8 Milliarden Euro auf prognostizierte 25,4 Milliarden Euro hoch.

Ausgaben für Beamten-Pensionen verdreifachen sich bis 2060

Diese Entwicklung betrifft den unmittelbaren Bundesbereich und schließt die früheren Beamten von Post und Bahn nicht ein. Der Bericht zeigt eine massive finanzielle Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte auf. Die Kostensteigerung übertrifft damit deutlich die allgemeine Inflationsentwicklung und stellt den Bundeshaushalt vor erhebliche Belastungen.

Beamtenzahl in den letzten Jahren explodiert - Pensionärswelle rollt an

Mehrere Faktoren treiben die Kostenexplosion voran. Der Personalbestand des Bundes wuchs zwischen 2018 und 2023 um 17 Prozent. Neue Stellen entstanden vor allem bei der Bundespolizei, in der Justiz sowie in den Bereichen Digitalisierung und Pandemie-Bekämpfung. Diese Personalaufstockung führt zu einem deutlichen Anstieg der Pensionäre. Deren Anzahl klettert nach den Prognosen von aktuell 193.000 auf etwa 230.000 im Jahr 2060.

Steuerzahlern droht Kosten-Explosion - Pensionen steigen um 2,9 Prozent

Hinzu kommt, dass die Ruhegehälter laut aktueller Prognosen um 2,9 Prozent steigen werden, was die Kosten ebenfalls explodieren lässt. Diese Steigerungsrate liegt über der langfristigen Inflationserwartung und verschärft die finanzielle Belastung weiter.

Die Ruhegehälter variieren stark je nach Dienstgrad. Im Jahr 2023 erhielten Bundesbeamte und Berufssoldaten durchschnittlich 3.340 Euro brutto monatlich. Bei der angenommenen jährlichen Steigerung von 2,9 Prozent erreicht diese Durchschnittspension in zehn Jahren etwa 4.445 Euro.

CDU reagiert und will Verbeamtung drastisch einschränken

Die Union reagiert bereits auf die drohende Kostenlawine mit einem radikalen Vorschlag. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert, künftige Verbeamtungen auf hoheitliche Bereiche zu beschränken. Nur noch bei Polizei, Justiz, Zoll und Finanzämtern soll der Beamtenstatus vergeben werden. Nach seinen Plänen könnten 60 bis 75 Prozent der geplanten Neuverbeamtungen entfallen. Ein kleiner Lichtblick: Die Versorgungskosten für ehemalige Post- und Bahnbeamte sinken voraussichtlich.

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