Alexander Lukaschenko: Belarus mischt sich nicht ein - Deshalb unterstützt er Putin nicht im Ukraine-Krieg
Putin und Lukaschenko sind enge Verbündete. Doch im Ukraine-Krieg will der Belarus-Machthaber den Kremlchef nicht unterstützen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Gavriil Grigorov
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
08.08.2025 19.09
- Alexander Lukaschenko unterstützt Wladimir Putin nicht im Krieg gegen die Ukraine
- Präsident von Belarus befürchtet Angriffe, wenn er sich in den Krieg einmischt
- Machthaber pflegt eine enge Beziehung zum Kremlchef
- Belarus betonte, nicht aufzurüsten oder einzugreifen.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko ist einer von Wladimir Putins engsten Verbündeten. Die Freundschaft der beiden Machthaber hat aber ihre Grenzen. In einemVideointerview des US-Magazins "Time", erklärte der Staatschef, wieso er den Kremlchef nicht im Krieg gegen die Ukraine unterstützt.
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Alexander Lukaschenko unterstützt Putin nicht im Ukraine-Krieg
Lukaschenko machte in dem Gespräch deutlich, dass Belarus aus geografischen Gründen Ziel eines Angriffs ist, wenn sein Militär im russischen Angriffskrieg eingreift. "„Russland ist sich vollkommen darüber im Klaren, dass wir weitaus größere Probleme bekommen werden, wenn wir uns offen in diesen Krieg einmischen", so der Präsident. Als Grund dafür nannte er unter anderem die Grenze zur Ukraine.
Belarus-Machthaber befürchtet Nato-Angriff, wenn er dem Kremlchef hilft
Dort würden nicht nur Ukrainer gegen sie kämpfen. "Sie würden auch als Vorwand für NATO-Truppen dienen, in die Ukraine einzumarschieren. (...) Und dann müssten wir direkt gegen die NATO-Truppen kämpfen, und Russland müsste sich entlang der 1.500 Kilometer langen Grenze zu Belarus einmischen", behauptet er. Er fügte hinzu: "Es wären keine Drohnen mehr – sie würden Belarus mit Raketen angreifen. Und das ist gleich nebenan; es ist nicht bis zum Ural. Es ist ganz nah – 200 Kilometer. Wir verstehen das, und die Russen verstehen das. Wir sind nicht in Nordkorea – hier sind es zwei Minuten, und das war's." Einen Ausschnitt des Videos teilte der frühere Berater des ukrainischen Innenministeriums Anton Geraschenko auf X.
Belarus ist Russlands engster Verbündeter: Gemeinsame Militärübung geplant
Moskau und Minsk sind enge Bündnispartner. Machthaber Lukaschenko ließ Putins Truppen aus Belarus die Ukraine angreifen. Außerdem soll Russland auf dem Staatsgebiet eine Drohnenfabrik errichtet haben. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Belarus militärisch aufrüstet. Die politische Führung in Belarus (früher Weißrussland) hat Pläne zur Aufrüstung sowie militärischer Provokation von Nachbarländern bestritten. "Wir stellen für niemanden eine Gefahr dar, erhöhen weder die Truppenstärke noch die Anzahl der Waffensysteme - im Unterschied zu unseren Nachbarn, den Polen und Balten, die auf Militarisierung setzen", sagte der politisch einflussreiche Sekretär des nationalen Sicherheitsrats in Belarus, Alexander Wolfowitsch. Um niemanden zu provozieren, seien in diesem Jahr auch keine Übungen nahe der Grenze zu den Nato-Staaten geplant. Dennoch plant Belarus in diesem Jahr Millitärmanöver - auch mit Russland. Die Pläne umfassen die Übung "Sapad-2025" (Deutsch: Westen-2025).
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bos/news.de/dpa